Logans und Jeans verlorenes Spiel

Sie atmete langsam aus und zwang sich, ruhig zu bleiben. "Wenn du glaubst, dass dir dieser kindische Streich helfen wird, irrst du dich."

Junho lehnte sich vor und stützte die Ellbogen auf seine Knie. "Oh, aber das hat er bereits. Mein Vater zweifelt jetzt an deiner Integrität. Und was Logan betrifft..." sein Grinsen wurde breiter "... nun, er kocht vor Wut. Was ist los? Verliert Kingsley die Beherrschung, weil die Leute denken, er will dich tatsächlich?"

Jean weigerte sich, sich von ihm provozieren zu lassen. "Du bist erbärmlich."

Junho schnalzte mit der Zunge. "Nun, nun. Das ist nicht sehr nett." Er stellte sein Getränk auf den Tisch neben ihm. "Aber ich werde großzügig sein, Jean. Ich biete dir einen Ausweg an."

Sie verengte ihre Augen. "Ich habe kein Interesse an dem schleimigen Deal, den du gleich vorschlagen wirst."

"Bist du sicher?" Junho lehnte sich zurück und breitete seine Arme über der Stuhllehne aus. "Du hast ihn noch nicht einmal gehört."

Jean antwortete nicht, starrte ihn nur eisig an und wartete.

Er grinste. "Hör auf mit dem Schauspiel. Hör auf zu versuchen, die Gunst meines Vaters zu gewinnen. Es ist Zeitverschwendung... und ehrlich gesagt wird es langsam ein bisschen peinlich." Er zuckte mit den Schultern. "Wenn du einen Schritt zurücktrittst, werde ich vielleicht, nur vielleicht, in Erwägung ziehen, das Chaos zu beseitigen, in dem du steckst."

Jean schnaubte und schüttelte den Kopf. "Du willst, dass ich aufgebe?"

Junho grinste. "Betrachte es als das Wissen, wann du unterlegen bist."

Jeans Lippen verzogen sich zu einem langsamen, gefährlichen Lächeln. "Wenn du glaubst, dass mich das aufhalten wird, Junho, dann kennst du mich überhaupt nicht."

Sie drehte sich auf dem Absatz um und ging weg, ohne ihm die Genugtuung eines weiteren Wortes zu geben.

Logan lehnte sich in seinem Sitz zurück, aber seine Gereiztheit wurde nur stärker. Jean war schon viel zu lange weg. Seine Finger trommelten auf den Tisch, während er den Raum absuchte, sein Kiefer spannte sich an.

Wo zum Teufel war sie?

Seine Gedanken wanderten zurück zu ihrem früheren Streit, wie verwirrt sie ausgesehen hatte, als er sie beschuldigte. War es möglich, dass sie irgendwo war und etwas Neues ausheckte? Oder schlimmer noch, versuchte sie tatsächlich, das Chaos zu beseitigen, das sie verursacht hatte?

Logan atmete scharf aus und stand auf. Er brauchte einen Drink.

Als er sich auf den Weg zur Bartheke machte, entdeckte er Emma, die einen Martini bestellte. Sie hatte ihm den Rücken zugewandt, aber er wusste, dass sie sein Näherkommen bemerkt hatte.

Logan war kein Freund von Smalltalk, besonders nicht mit Jeans Team, aber er hatte das Gefühl, dass Emma Antworten haben würde.

Er lehnte sich an die Bar und signalisierte dem Barkeeper, einen Whiskey zu bringen. Ohne sie anzusehen, fragte er beiläufig: "Wo ist dein Chef?"

Emma drehte sich leicht und warf ihm einen misstrauischen Blick zu. "Warum interessiert dich das?"

Logan grinste. "Tut es nicht. Ich bin nur neugierig, ob sie endlich über Bord gefallen ist."

Emma verdrehte die Augen. "Sie war vor einer Weile hier. Sagte, sie wolle mit Herrn Kim sprechen." Sie drehte sich um, um den Saal zu überblicken, und runzelte die Stirn, während sie den Raum absuchte. "Aber ich sehe sie nirgendwo."

Logans Griff um sein Glas verstärkte sich. Sie sollte hier sein, um Herrn Kim zu überzeugen, doch sie war verschwunden. Meint sie es überhaupt ernst mit dem Geschäft oder war sie nur hier, um seines zu verderben? Irgendetwas stimmte nicht.

In diesem Moment unterbrach eine Stimme seine Gedanken.

"Herr Kingsley."

Er drehte sich um und sah Farah dort stehen, so gefasst wie immer.

"Herr Junho Kim möchte ein Wort mit Ihnen wechseln," sagte sie geschmeidig.

Logan hob eine Augenbraue. "Jetzt?"

"Ja. Er wartet auf Sie auf dem privaten Deck."

Logan war bereits misstrauisch, aber er würde nicht ablehnen. Wenn Junho etwas zu sagen hatte, wollte er es aus erster Hand hören.

Als er sich auf den Weg zum Deck machte, bemerkte Logan plötzlich eine andere Gestalt vor ihm.

Jean.

Sie kam aus der entgegengesetzten Richtung, die offensichtlich auch zum privaten Deck führte.

Logans Augen verengten sich. Also das war Junhos und Jeans Spiel.

Jean drehte leicht den Kopf, ihr eigener Gesichtsausdruck veränderte sich, als sie ihn sah.

Logans Schritte stockten, als er eine vertraute Gestalt erblickte, die aus der Richtung von Junhos privatem Deck kam.

Jean.

Sein Atem stockte für einen Moment, nicht aus Bewunderung, sondern aus Ungläubigkeit.

Sie sollte nicht hier sein.

Doch da war sie, kam auf ihn zu, die Stirn in Verwirrung gerunzelt.

Sein Kiefer spannte sich an, sein Herz pochte aus Gründen, die er nicht anerkennen wollte. Was zum Teufel machte sie dort?

In dem Moment, als sich ihre Blicke trafen, verdüsterte sich Logans Gesichtsausdruck.

Jean öffnete den Mund, um etwas zu sagen, aber bevor sie konnte, trat er einen Schritt vor, seine Stimme scharf.

"Arbeitest du jetzt ernsthaft mit ihm zusammen?"

Jean blinzelte, überrascht. "Was?"

Logan schnaubte, seine Lippen kräuselten sich vor Irritation. "Spiel nicht die Ahnungslose, Adams. Erst die Gerüchte, und jetzt schleichst du dich von Junhos privatem Deck? Wie viel tiefer kannst du noch sinken?"

Jeans Augen weiteten sich, dann verengten sie sich gefährlich. "Entschuldigung?"

"Du hast mich gehört." Logan trat näher, senkte seine Stimme. "Ich wusste, dass du verzweifelt bist, aber ich dachte nicht, dass du mit ihm ins Bett steigst, nur um diesen Deal zu gewinnen."

Ein scharfer Stich der Wut schoss durch Jeans Adern. "Du hast keine Ahnung, wovon du sprichst," gab sie zurück.

"Nicht?" Logans Augen flackerten mit etwas Unlesbarem, aber bevor Jean ihn erneut anfahren konnte, ertönte von hinten ein langsames Klatschen.

Beide erstarrten.

Junho.

Er lehnte im Türrahmen, sein Grinsen wurde breiter, als er sie beobachtete. "Nun, nun," sagte er gedehnt und schwenkte den Champagner in seinem Glas. "Ich hatte nicht erwartet, dass mein Plan so gut funktioniert."

Jean versteifte sich, als ihr die Erkenntnis dämmerte.

Logans anklagender Blick schnellte zu Junho, seine Hände ballten sich zu Fäusten.

Jean atmete aus und knirschte mit den Zähnen. "Du hast das eingefädelt."

Junho neigte den Kopf und heuchelte Unschuld. "Ach komm schon. Ich habe euch beide nur zu einem Gespräch eingeladen." Seine Lippen kräuselten sich zu etwas viel Hinterhältigerem. "Es ist nicht meine Schuld, dass die Leute bereits darüber reden, wie nahe ihr euch gekommen seid."

Jeans Magen sank.

Logans Wut entflammte.

Junho grinste nur breiter und beobachtete, wie das Chaos genau nach seinem Plan ablief.

Jeans Puls hämmerte in ihren Ohren.

Sie wusste, dass Junho Ärger bedeutete, aber das... das war kalkuliert.

Logans Kiefer spannte sich an, als Junho einen trägen Schluck von seinem Getränk nahm, sein Grinsen nie nachlassend. Dann, mit einem zufriedenen Summen, drehte er sich leicht und rief: "Farah."

Hinter den eleganten Holzpaneelen des Decks trat Farah hervor, ihre Absätze klickten auf dem Boden. Sie hielt ihr Telefon hoch, ihre Lippen kräuselten sich zu einem wissenden Grinsen.

"Ich hab's," sagte sie und drehte den Bildschirm zu Junho.

Jean spürte, wie ihr Magen sich zusammenzog, als sie einen Blick erhaschte. Es war ein Bild von ihr und Logan, die nahe beieinander standen, mitten im Streit. Aber der Winkel... die Beleuchtung... Es erzählte eine völlig andere Geschichte.