Jean saß vor ihrem Schminkspiegel, der Makeup-Pinsel zitterte leicht in ihren Fingern, während sie eine sanfte Schicht Concealer unter ihren Augen auftrug. Keine Menge an Foundation konnte die Müdigkeit verbergen, die sie wie eine zweite Haut trug.
Der Albtraum der letzten Nacht hatte etwas in ihr gelöst... etwas Altes und Vergrabenes. Es hatte all ihre Kraft gekostet, sich nicht zusammenzurollen und im Bett zu bleiben.
Aber sie hatte ein Leben zu führen. Einen Ruf zu wahren. Und Fragen, die Antworten brauchten.
Sie band ihr Haar zu einem ordentlichen Pferdeschwanz, griff nach ihrer Tasche und ging nach unten, wo sie die üblichen scharfen Stimmen ihrer Eltern am Frühstückstisch erwartete. Aber das Esszimmer war leer.
Stirnrunzelnd wandte sie sich an eines der Hausmädchen, die den Tisch abräumte. "Wo sind alle?"