SUMMARY

~Sicht Kira~

Doch das wichtigste war, dass ich mich mit Yoongi unterhalte... Ich wollte das alles so schnell wie möglich mit ihm geklärt haben, bevor das noch ausartete mit meiner Abwesenheit und Unaufmerksamkeit im Unterricht sowie auch bei seinen Fragen, die er mit grosser Wahrscheinlichkeit in seinem Kopf herumschwirren hatte...

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Im Großen und Ganzen hatte es nicht funktioniert. Mein Mut hatte sich in dem Moment, als ich bei den anderen war, verabschiedet und ich konnte kein Wort zu den Worten von Frau San mehr sagen. Ich schien jedoch so suspekt zu sein, dass Yoongi sogleich was an meinem Verhalten bemerkt zu haben schien, denn er hatte mich darauf angesprochen, doch hatte ich es einfach verneint und versuchte gleich auf ein anderes Thema auszuweichen.

Somit hatte ich mich irgendwie rausreden können und seitdem hatten wir nicht mehr darüber geredet und auch mit Hyunjin hatte ich nicht über seine Familie gesprochen.

Doch ich durfte nun nicht länger darüber nachdenken, denn ich musste mich endlich auf meine Arbeit konzentrieren und es hinter mich bringen. Ich hatte nächste Woche Freitag die Abschlussprüfung und musste all die Sachen endlich fertig lernen und repetieren, wenn ich es noch schaffen wollte, den Abschluss zu erhalten. Genau aus diesem Grund sass ich seit Anfang des Wochenendes hier und versuchte, das Ganze irgendwie aufzuschreiben, doch war es mühsam all die Notizen, mit all dem Zeitstress, durchzugehen ohne mit den Gedanken abzuschweifen.

Als ich mitten in der Nacht immer noch dran war und mich mit Kaffee zuschüttete, lehnte ich mich verzweifelt im Schreibtischstuhl nach hinten und strich mir durch mein Haar.

„Kann man dir helfen?", hörte ich plötzlich hinter mir eine Stimme und stand erschrocken auf. Sofort drehte ich mich um und blickte in die Richtung woher die Stimme kam, als ich auch schon Yoongi gelassen auf dem Bett sitzen sah. Er lehnte sich zurück und lächelte mich verschmitzt an.

„Wie lange sitzt du da schon?", fragte ich hastig und er hob eine Augenbraue.

„Ich hab mich hier geduscht, hab mir was aus dem Kühlschrank geschnappt und mir Kleidung aus dem Schrank geschnappt. Hast du denn gar nichts bemerkt? Ich dachte, ich hab irgendetwas falsch gemacht, weswegen du mich ignorierst!" antwortete er etwas stinkig, was mich zum Schmunzeln brachte und mich etwas lockerte.

„Wie soll ich den sauer auf dich sein, wenn ich dir doch schon einen Haufen von Problemen bereite?", entgegnete ich und setzte mich wieder auf den Schreibtischstuhl. Nun stand er auf und kam zu mir rüber und beugte sich leicht über die ganzen Unterlagen, welche auf meinem Schreibtisch lagen.

„Lernst du gerade für diese Abschlussprüfung, von der du uns erzählt hast?" fragte er nun und ich nickte, während ich seufzte.

„Ich kann mich kaum konzentrieren... Meine ganzen Gedanken schwirren die ganze Zeit irgendwo anders hin...", murmelte ich und er sah von seiner gebeugten Haltung zu mir hinüber, stellte sich wieder gerade hin und lehnte sich nun an den Schreibtisch.

„Es geht um Hyunjin, nicht wahr?", er musterte mich und wartete auf meine Antwort, während ich damit rang, ihm zu erklären, was los war in der letzten Zeit.

„Bitte sag mir was los ist, Kira. Ich möchte dich nicht die ganze Zeit so verkrampft sehen. Du verschweigst mir was und ich möchte es wissen."

„Ich mache mir Gedanken um Hyunjin und dich. Einerseits die Tatsache, dass du dir nun darum Gedanken machen musst, dass du bald sterben könntest wie auch deine Freunde, und gleichzeitig die Sachen, die mir Kibum erzählt hat.", beichtete ich es dann doch und Yoongi sah mich plötzlich ganz sanft an.

„Hör mal. Ich wusste schon davon, bevor diese Frau es gesagt hatte. Als Prinz und normaler Mensch habe ich es mir selbst schon zusammenreimen können, als du mir nicht auf meine Frage antworten wolltest, als ich dich nach dem Palast gefragt hatte. Ich bin nicht emotionslos, weswegen es mich natürlich trotzdem getroffen hatte. Darum war ich auch kurzzeitig wie erstarrt. Doch solltest du dir keineswegs die Schuld darangeben, verstanden?", ich fokussierte mich auf die ganzen Blätter auf meinem Schreibtisch, da ich seinem Blick nicht standhalten konnte, deshalb nickte ich auch nur. Er zog plötzlich den Schreibtischstuhl mit sich, stoppte mich direkt neben meinem Bett und setzte sich direkt vor mich hin.

„Das Thema mit Hyunjin..." begann er zu reden und sogleich blickte ich wieder runter, direkt auf meine Hände.

„Etwas hat von Anfang an nicht gestimmt Kira... Auch wenn du das nicht hören möchtest, aber ich habe es dir gesagt und du wolltest mir nicht glauben... jedoch verurteile ich dich nicht, denn ich hätte es in deiner Situation auch nicht geglaubt. So wie ich es verstanden habe, kennst du ihn seit deiner Kindheit und ich bin mir sicher, dass er früher sehr hilfsbereit und vertrauenswürdig war, doch irgendetwas muss vorgefallen sein, was ihn heimtückisch gemacht hat. Jedoch möchte ich, dass du hier und jetzt beginnst, diese Gedanken aus deinem Kopf zu verbannen und diese Sachen zu lernen." Während er dies sagte, nahm er meine Hände und ich hob zaghaft meinen Kopf und blickte ihm in seine Augen, die mich hoffnungsvoll anblickten, während er mich versuchte zu beruhigen, was auch zum Teil klappte.

„Könntest du mir bitte etwas helfen...? Du scheinst alles gehört zu haben, was Frau San erzählt hat und an sich weisst du viel mehr.", bat ich ihn. Er bejahte dies, stand auf, schob mich wieder zum Schreibtisch und begann mir zu helfen, eine Zusammenfassung der Jahrhunderte vor seiner Geburt zu schreiben. Dies erklärte er exakt so, wie es am besten in eine Zusammenfassung verpackt werden konnte. Danach half er mir auch die Fakten, während er lebte und nach dem Tod von ihm und seinen Freunden zu erklären und was Frau San dazu gesagt hatte. Während dem konnte ich klar und deutlich erkennen, dass es immer noch an ihm nagte all dies auszusprechen, da all die Kriege und der Tod seines Volks darin vorkamen.

Als wir damit fertig waren, konnte ich bereits kleine Sonnenstrahlen vom Fenster aus sehen, die das Zimmer begannen zu erhellen.

„Du solltest jetzt am besten schlafen gehen.", riet er mir und ich streckte mich und konnte die Knochen meines Rückens knacken hören.

„Du scheinst doch Gefühle für deine Bevölkerung bekommen zu haben.", gähnte ich und Yoongi begann die ganzen Blätter auf dem Schreibtisch zusammenzusammeln, während ich mich nach hinten lehnte und meine Augen schloss.

„Um ehrlich zu sein hat mich deine Rede, die du mir gehalten hast als wir das Kind zurückgelassen haben, dazu gebracht, mehrmals über mein Verhalten nachzudenken, weswegen ich dir wirklich dankbar bin.", gab er mit leiser Stimme zu, da er wohl bemerkt hatte, wie müde ich schon war und deswegen darauf achtete, wie laut er sprach.

Nickend konnte ich meine Augen schon gar nicht mehr öffnen und ehe ich es mich versah, schlief ich auch schon ein mit dem leisen Geräusch von Yoongi im Hintergrund, der vorsichtig aufräumte.

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