DISTRACTED

~Sicht Kira~

„Versuchen wir dich mal wieder etwas abzulenken. Komm!", lächelte Namjoon mich an und zog mich am Arm nun mit sich.

Ich war sehr dankbar diese Trottel an meiner Seite zu haben...

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Ich ging gerade mit meinen Büchern in den Händen durch den Flur der Uni und war auf dem Weg zur nächsten Lesung.

Es waren erneut ein paar Tage vergangen, in denen ich wieder in die Uni gehen musste, während die Jungs in ihrem Universum versuchten zu überleben und ihr rechtmässiges Reich zurückzuerobern.

Als die Jungs und ich nach der Besichtigung des grossen Geländes des Gyeongbokgung Palastes Zuhause angekommen waren, hatten wir ziemlich lange geredet und als es dunkel wurde, meinten sie, dass ich sie zurück in ihr Universum bringen sollte, was ich dann auch getan hatte. Am Tag darauf hatte ich versucht mich in den Lesungen zu konzentrieren, denn ich hatte bald die Abschlussprüfung, die entschied, ob ich das Diplom bekam und ich für paar Jahre Ruhe von der Uni bekam. Doch anstatt mich richtig zu konzentrieren, wurde ich die ganze Zeit von meinen eigenen Gedanken abgelenkt. Am gleichen Tag hatte ich mich nämlich mit Hyunjin verabredet und als ich ihn dann getroffen hatte, hatte ich den Drang dazu ihn auszufragen über seine Familie, doch da ich mich nicht traute tat ich es nicht. Ich wollte, dass er es mir am Besten selbst sagen würde, ohne sich dazu zu zwingen.

Nebst all dem war jedoch auch noch die Tatsache, dass Yoongi nun wusste, dass er und die anderen sterben würden, wenn wir nicht versuchten, was dagegen zu unternehmen. Diese Gedanken belasteten mich und spukten mir im Kopf herum, ohne dass ich was dagegen machen konnte.

Das Gleiche war auch heute wieder der Fall. Erst als mich am Ende der Lesung Sasori antippte, da er mich gerade abholen kam, um mich zur Mittagspause in die Kantine mitzunehmen, wurde ich wieder aus meiner Trance geholt. Etwas verwirrt hob ich deswegen den Kopf und sah zu ihm.

„Ach Kira... Hast du wieder zu viel Zeit in deinen Gedanken verbracht?", fragte er mit einem besorgten Blick und ich seufzte und nickte, während ich begann meine ganzen Sachen in die Tasche zu packen.

„Möchtest du darüber reden? Hast du irgendetwas auf dem Herzen?" Ich belächelte die Aussage wieder etwas abwesend, ehe ich die Tasche auf meine Schulter hob und wieder zu Sasori blickte.

„Es ist alles gut. Ich bin bloss ein bisschen gestresst mit der Arbeit im Café, in dem ich arbeite. In den letzten Wochen kamen immer wieder Überstunden dazu, die ich übernehmen musste, da zwei Mitarbeiter krank geworden sind.", tischte ich ihm eine kurze Lüge auf, damit er sich nicht noch mehr Sorgen machte und somit nicht so oft meine Abwesenheit hinterfragte.

Aber ganz gelogen war es eigentlich nicht. Es waren zwei Arbeiter krank geworden, weswegen ich in den letzten Tagen abends ins Café musste, um auszuhelfen, jedoch war es gar nicht so voll gewesen.

„Aber genug geredet. Gehen wir was essen. Ich habe solchen Hunger!"

Wenn ich am Samstag zurück zu Yoongi und den anderen gehe, werde ich mal was von dem Essen der heutigen Zeit mitnehmen. Natürlich hatten sie schon einiges probiert, was ich gerade Zuhause hatte, doch dies waren eher so Fertignudeln, die ziemlich billig waren. Doch das wichtigste war, dass ich mich mit Yoongi unterhalte... Ich wollte das alles so schnell wie möglich mit ihm geklärt haben, bevor das noch ausartete mit meiner Abwesenheit und Unaufmerksamkeit im Unterricht sowie auch bei seinen Fragen, die er mit grosser Wahrscheinlichkeit in seinem Kopf herumschwirren hatte...

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