GOOD FRIEND

~Sicht Kira~

Ich schlug mir gegen die Stirn und sah danach zu Jungkook.

„Was denn? Ich habe doch bloss helfen wollen.", verteidigte er sich und ich seufzte und folgte danach der Gruppe, damit wir diese nicht noch verlieren würden.

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Da wir mit der Tour am Ende waren, hatte uns der Professor frei entscheiden lassen, ob wir nach Hause wollten, oder ob man sich selbst noch etwas umsehen wollte.

Um mich noch etwas zu informieren und den Jungs etwas Zeit zu geben, um sich auch umzusehen, blieben wir noch hier.

„Es ist so wenig hier, was eigentlich hier sein sollte...", sprach Hoseok und sah mit einem eher gekränkten Ausdruck umher.

„Wollte sie nicht sagen warum?" fragte Jin nun. Mein Blick richtete sich fest auf mein Handy und ich tat so, als würde ich meine Notizen zu lesen.

„Nein. Sie hat nichts dazu gesagt. Sie meinte bloss, dass durch einen Unfall die fehlenden Gebäude abgebrannt sind.", meinte Yoongi plötzlich. Ich starrte auf den Bildschirm meines Handys und biss mir auf meine Lippen. Er verheimlichte es vor den Jungs, um ihnen die Wahrheit, dass sie wohl sterben würden, zu verheimlichen...

„Kira! Hey!", hörte ich plötzlich und hob verwirrt den Kopf und sah auf die Jungs, die jedoch nach hinten sahen, weswegen ich dasselbe machte.

„Kibum? Was machst du denn hier?"

„Begrüsst du so einen guten Freund?", konterte er mit einer weiteren Frage und ich begann zu lächeln und umarmte ihn. Er war einer der Freunde von Hyunjin, die ich kennengelernt hatte, als Hyunhin mich mit zu seinen Freunden genommen hatte. Kibum war wirklich sehr freundlich und hatte immer irgendein Witz auf Lager, wenn man mal nicht so gute Laune hatte. Nachdem ich mich wieder löste, zeigte ich auf die Jungs neben mir, die sich sogleich vorstellten.

„Also, beantwortest du meine Frage jetzt?"

„Jaja, ist ja gut, kleines Früchtchen.", schmunzelte er und machte eine kurze Kopfbewegung nach hinten.

„Ich bin mit meiner Familie hier, da meine kleine Schwester um jeden Preis hierherkommen wollte.", antwortete er und ich sah hinter ihn. Dort stand ein kleines Mädchen mit seinen Eltern an einem Gebäude.

„Aha... Da fällt mir ein. Hast du in den letzten Tagen was mit Hyunjin gemacht?"

„Ja was das angeht... ähm... Wir hatten vor paar Tagen eine Auseinandersetzung, weswegen wir nicht mehr geredet haben." Mit grossen Augen sah ich ihn an und glaubte ihm das nicht wirklich.

„Ihr zwei? Was war der Grund?"

„Ach... Wir haben geredet und irgendeinmal kam es auf das Thema Familie und das wir hierher gehen wollen, da kamen wir aus irgendeinem Grund auf seine Eltern und dann war auch schon die Auseinandersetzung entstanden...", murmelte er und ich zog meine Augenbrauen zusammen und achtete schon gar nicht mehr auf meine Freunde neben mir, die sich verwirrt ansahen.

„Was guckst du denn so? Du weisst doch, dass man nicht anfangen sollte über Eltern zu reden, wenn man in seiner Nähe ist. Du kennst ihn doch so lange." Ich sah zur Seite auf den Boden und versuchte mich an irgendetwas zu erinnern, was er mal über seine Eltern gesagt hatte, jedoch hatte er immer gerne über seine Eltern geredet.

„Tut mir leid, aber ich habe keinen blassen Schimmer was du damit meinst. Er hat immer gut über sie geredet." Nun sah er mich an, als wäre ich ein verdammtes Alien, welches ihm gerade irgendetwas auf eine komplett unbekannte Sprache gesagt hatte.

„Er hat keine Eltern, Kira. Seine Mutter Min Juhee hatte eine Affäre und kurz darauf war doch der Autounfall, der beide getötet hat.", sagte er völlig fassungslos über mein Unwissen und ich spürte eine Hand an meiner Schulter.

„Wir sollten gehen ... bitte.", Jin sah mich bittend an und ich schlug seine Hand von meiner Schulter.

„Ich kann doch nichts dafür, wenn er mir immer eine Lüge aufgetischt hat.", sagte ich energisch, da ich diesen Blick von ihm klar deuten konnte. Er sah mich so beschuldigend an und ich war irritiert. Sonst war er immer so freundlich gewesen und auch ein Gentleman.

„Na, dann musst du ja wirklich eine vertrauenswürdige Person gewesen sein, wenn er dir das nicht anvertrauen wollte.", erwiderte Kibum und traf mich mitten ins Herz.

„Halt den Mund.", schritt Jimin nun ein und stellte sich vor mich hin.

„Was kommt dir eigentlich in den Sinn so mit ihr zu reden?", sagte nun Jin und sah verachtet in seine Augen. Ich war überfordert und sah zu Yoongi, der Kibum schweigend musterte und mich einfach an meiner Hand nahm.

„Wir wünschen dir noch einen schönen Tag mit deiner Familie.", unterbrach er Kibum monoton, bevor dieser noch etwas sagen konnte und zog mich danach hinter sich her. Die Jungs folgten uns sogleich. Ich stolperte zuerst etwas hinterher, ehe ich es dann schaffte normal zu gehen. Als ich bemerkte, dass er immer noch meine Hand hielt, blickte ich zuerst auf diese und danach hoch. Ich konnte ihn selbst dabei erwischen, wie er auf unsere Hände sah, ehe er meine dann losliess und langsamer ging.

„Geht's dir gut, Kira?", fragte Hoseok neben mir und ich nickte etwas zögernd.

„Nimm dir die Worte von diesem Typen nicht zu Herzen okay? Dieser Hyunjin hatte es einfach vertuscht.", kam es nun von Yoongi und ich wusste nicht ob er mich jetzt damit trösten wollte oder nicht, aber er schien irgendwas im Kopf zu haben.

„Mhm...", murmelte ich und seufzte danach. Die Worte von Kibum schmerzten trotzdem im Herzen. Ich wusste natürlich, das Yoongi mit seinen Worten recht hatte und eigentlich war ich allgemein eine Person, die sich sowas nie zu Herzen nahm. Es ging hier aber um Hyunjin. Jemanden, den ich von klein auf kannte und dem ich vertraute. Dass er mir sowas nicht sagte und stattdessen lieber in mein Gesicht log, war traurig. Das letzte Mal als ich seine Eltern gesehen hatte, musste dann gewesen sein, als ich mit meinen Eltern umgezogen war. Ab dann hatte ich wenig, fast schon kaum Kontakt mehr mit ihnen und meine Eltern auch nicht. Nur ab und zu hatte ich mit Hyunjin geschrieben und als ich hierher zurückgezogen war, hatte er mir auch geschrieben, dass sich seine Eltern bestimmt darauf freuen würden mich wieder zu sehen, aber leider im Urlaub sind... Er musste mich dann wohl bereits angelogen haben.

„Versuchen wir dich mal wieder etwas abzulenken. Komm!", lächelte Namjoon mich an und zog mich am Arm nun mit sich.

Ich war sehr dankbar diese Trottel an meiner Seite zu haben...

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