SURPRISE VISIT

~Sicht Kira~

„Min Juhee ist deine Mutter?" fragte ich aufgebracht und er sah zögernd zu mir und ich konnte erkennen, wie er selbst angespannt schluckte und wieder weg sah.

__

„Ich war mir selbst nicht sicher... Aber es würde auf eine Art und Weise Sinn ergeben, wenn Hyunjin und meine Mutter was zusammen zu tun hätten..."

„Was meinst du damit?", er zögerte und setzte sich auf mein Bett. Er blickte auf den Boden und schien nachzudenken. Dabei spielte er mit seinen Fingern und dies brachte mich selbst etwas zum Grübeln, was er genau damit meinte. Somit war es zwischen uns beiden ruhig und nur die leise Musik, die im Hintergrund spielte, machte die Stimmung noch irgendwie angenehm.

„Sie ist plötzlich nicht mehr aufgetaucht. Wie vom Erdboden verschluckt, doch habe ich meine Mutter des Öfteren in der Nähe des Spiegels gesehen. Da ich so jung war, habe ich mir nie etwas dabei gedacht... doch nun scheint es etwas mit deinem Universum zu tun zu haben... Hyunjin muss irgendwie meine Mutter gekannt haben, sonst würde er nie etwas über diesen Spiegel wissen und auch nicht seine versteckte Kraft dahinter." Wir begannen zu spekulieren und kamen zu dem Entschluss, dass wir Suga dazu bringen mussten, uns etwas dazu zu sagen.

„Er wird dich aber haben wollen, Kira... Das ist wirklich eine schlechte Idee.", sagte Yoongi daraufhin und ich zeigte auf die Dokumente, die wir hier hatten.

„Du hast selbst gesagt, du und Suga seid ein und dieselbe Person, weswegen ihr beide genau gleich ticken solltet. Allein dies zeigt doch schon, dass er zuhören würde, wenn wir doch diese Dokumente vorzeigen würden. Ausserdem will er dieses Reich zerstören, warum möchte Hyunjin aber mich unbedingt umbringen? Da muss irgendetwas faul sein...", er nickte verstehend, stand auf und ging nochmal zu den Dokumenten.

„Schau aber nochmal da drauf... Auf dem Dokument meines Universums steht jedoch noch etwas, was mir aufgefallen ist.", sagte er und zeigte auf einen bestimmten Punkt. Sogleich las ich diesen durch und erstarrte.

„Du hast den Spiegel in meinem Universum gebaut.", sagte er nun und ich konnte es selbst nicht glauben.

„I-Ich? Das kann doch gar nicht stimmen. Ich war nie für handwerkliches Zeug zu gebrauchen.", verneinte ich dies sofort und Yoongi musterte mich plötzlich mit einem ganz anderen Blick.

„Deswegen kamst du mir so bekannt vor ... Das warst du, nur aus meinem Universum.", brummte er und fuhr sich dabei durch sein Haar und seufzte.

„Du hast mir all das vom Schwertkampf beigebracht, wurdest jedoch vor langer Zeit durch jemanden getötet.", meinte er nun und ich stand auf und atmete erstmal tief ein.

„Zuviel Information an einem verdammten Tag!", rief ich erschöpft und genau in diesem Moment trat Jin in das Zimmer, ohne zu klopfen.

„Taehyung erholt sich gerade und wird wohl einige Tage hierbleiben müssen. Könntest du uns frische Kleidung zum Anziehen geben? So könnten wir hier eine Weile lang bleiben, ohne aufzufallen... Vor allem ich...", fragte er bittend nach. Ich musterte kurz seine Kleidung und konnte Blut an der Kleidung sowie an seinen Händen erkennen. Ich presste meine Lippen zusammen und nickte.

„Geh am besten deine Hände waschen und ich bringe euch gleich die Kleidung zum Umziehen.", riet ich ihm. Er nickte und ging aus dem Zimmer, während ich zu meinem Kleiderschrank ging und dort Kleidung heraussuchte für die Jungs. Mit der gefundenen Kleidung in den Händen ging ich zum Wohnzimmer und gab jedem einzelnen passende Kleidung. Taehyung musste es noch eine Weile mit seiner derzeitigen aushalten, denn man sollte seinem Körper Ruhe gönnen. Er lag nun zumindest ruhig schlafend und eingekuschelt in einer Wuscheldecke auf dem Sofa, was mich beruhigte.

Während sich die Jungs umzogen, suchte ich in der Küche nach Ablenkung und kochte etwas für alle. Als ich fertig war, setzten wir uns wieder auf das Sofa und redeten. Yoongi schien ab und an in dem gefundenen Handy nach Informationen zu suchen, was mich eigentlich auch interessierte, doch hatte ich schon von all den anderen plötzlichen Geschehnissen Migräne, weswegen ich das auf morgen verschob. Auch wenn ich in der Uni gerade ein paar Sachen verpasste, störte es mich nicht wirklich, denn ich hatte meine Abschlussprüfungen durch und somit kam nichts mehr Wichtiges im Unterricht vor, was ich nicht zuhause nachholen könnte.

Plötzlich hörte ich wie an der Haustür etwas rasselte. Sofort wurde ich hellhörig als ich den Ton erkannte, denn es waren Hausschlüssel. Ohne zu zögern, schnappte ich die Bettdecke auf dem Sofa und warf diese über Taehyungs kompletten Körper, sodass man sein verletztes Gesicht nicht sehen würde.

Als dann die Tür aufgeschlagen wurde, blickte ich dort hin und konnte Hyunjin sehen, der mit Schweissperlen hereinkam. Er weitete seine Augen, als er mich mit den Jungs hier sitzend sah.

„Jinnie!", rief ich fröhlich, sprang auf, ging auf ihn zu und umarmte ihn. Genau in dem Moment, als ich ihn in meinen Armen hielt, erschrak ich ob meiner eigenen Vergesslichkeit. Er wollte mich tot sehen und ich umarmte ihn gerade...

„Bitte sei nicht sauer, sie sind mir echt wichtig und ich konnte sie nicht einfach plötzlich ignorieren als würden sie mir nichts bedeuten...", murmelte ich daraufhin, da ich nicht auffallen wollte. Vielleicht würde er dann weiterhin denken, dass ich keine Ahnung von allem hatte. Was nicht wirklich möglich war, denn wir hatten Jungkook aus der Gruppe von Suga an dem Tag, als ich das Telefonat hörte, dort zurückgelassen, was dieser bestimmt Suga erzählt hatte. Jedoch hatte ich Glück, denn Hyunjin schien mir zu glauben und sah zu mir runter. Er lächelte mich sanft an und strich mir durch mein Haar. Es erschreckte mich innerlich, wie natürlich er dieses Lächeln auf den Lippen hatte und mir so ein freundliches und fröhliches Leben vorspielen konnte, während er eigentlich Böses im Sinne hatte. Die ganze Zeit über...

„Ist schon gut...", flüsterte er und sah danach zu den anderen und wollte auf diese zu gehen, doch hielt ich ihn fest. Denn würde er nun näher gehen, dann könnte er Taehyung dort liegen sehen, beziehungsweise seinen bedeckten Körper und das wollte ich verhindern.

„Kira, das Essen brennt bald an.", meinte Jin nun und ich blickte erschreckt in die Küche und liess Hyunjin los.

Da stand nun Yoongi auf und ging auf Hyunjin zu, was ich jedoch ignorierte. Die Jungs wussten von ihm und ich konnte ihnen vertrauen, dass sie nichts Dummes anstellen werden. Doch während ich in der Küche das Essen von den Pfannen kratzte und versuchte alles wieder hinzukriegen bemerkte ich nicht, wie Yoongi Hyunjin anstarrte und teuflisch angrinste.

Das Einzige, was ich hörte war ein unverständliches Gerede zwischen ihnen, ehe ich dann ein murrendes „Verschwinde!" hörte.

„Ich muss los, Prinzessin Mononoke. Wir sehen uns, okay?", ich nickte und winkte ihm lächelnd zu, ehe er sich umdrehte und aus der Wohnung verschwand.

„Pah! Ich konnte kaum atmen, Kiralein!", beschwerte sich plötzlich Taehyung, während er sich die Decke vom Gesicht drückte und anfing zu lächeln. Ich blickte von der Küche rüber zu Taehyung, der nun wieder ziemlich wach erschien und musste erleichtert seufzen. Es schien ihm jetzt schon wieder zum Lächeln zumute zu sein.

„Ach, halt den Mund und leg dich hin.", sagte Jimin, drückte ihn sanft zurück und deckte Taehyung wieder gemütlich zu.

„Ich danke euch fürs Retten."

„Sei leise und schlaf.", entgegnete Jungkook und wuschelte Taehyung durch das Haar während dieser anfing zu schmunzeln.

__________________

1198 Wörter