HOW IS HE?

~Sicht Kira~

„Suga,Yoongi macht mit ihm was ihr wollt, aber lasst ihn am Leben.", befahl sie, ehe ich Schritte hörte, die sich von mir entfernten. Sofort wurde der harte Griff um meinen Arm wieder härter und ich wurde weggezogen.

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„Ey Kira, kommst du endlich?", Yoongis Stimme dröhnte durch die gesamte Wohnung. Da es noch nicht so viele Möbel gab, hallte seine Stimme umso lauter von den Wänden zurück. Leicht angepisst, verdrehte ich die Augen. Wieso musste dieser Typ immer so einen scheiss Stress machen? Trotzdem beeilte ich mich, da ich eigentlich auch keine Lust hatte, bald vor verschlossener Ladentür zu stehen. Vor kurzem waren alle sieben Jungs und ich in eine grössere Wohnung umgezogen, da meine auf Dauer doch recht klein geworden war. Heute wollten Yoongi und ich nun neue Möbel besorgen gehen. Allerdings war dies nicht der einzige Punkt, den wir heute noch erledigen mussten, obwohl ich eigentlich den zweiten Punkt gerne ausgelassen hätte. Kurz schüttelte ich den Kopf, um die aufdringlichen Gedanken zu verdrängen. In diesem Moment trat Yoongi ins Zimmer.

„Beeil dich mal! Ich habe jetzt dann keine Geduld mehr zu warten!" Seufzend erhob ich mich und folgte ihm zur Tür hinaus. Draussen stiegen wir in unser Auto und Yoongi setzte sich hinters Steuer. Er hatte vor einigen Monaten seinen Führerschein gemacht und sich ein Auto gekauft, was einiges leichter machte. Es dauerte nicht lange und wir hielten wieder. Vor uns tauchte ein kleiner Laden auf. Beim Aussteigen kamen in mir alte Erinnerungen hoch. Hier hatte alles begonnen, damals als ich, noch unwissend, diesen alten Spiegel gekauft hatte. Als Yoongi die Ladentür aufstiess, wehte mir ein alt vertrauter Duft entgegen. Irgendwie hatte ich diesen vermisst. Im Ladeninneren hatte sich in diesen zwei Jahren kaum etwas verändert. Mich zog es sofort zu einem alten, aber grossen Bett.

„Du willst es haben, oder?" schmunzelte Yoongi, während er mir neugierig über die Schulter schaute. Mein leichtes, aber entzücktes Nicken reichte ihm wohl als Antwort, denn er machte sich sofort auf die Suche nach dem Ladenbesitzer. In dieser Zeit ging ich von einem Möbelstück zum anderen und merkte mir, welche wir unbedingt brauchten. Innerlich erstellte ich schon einen Plan, wo ich welches in unserer Wohnung platzieren wollte. Yoongi brauchte nicht lange, um den Besitzer zu holen. Es war immer noch derselbe alte Ladenbesitzer wie vor zwei Jahren. Als er mich erblickte, blieb er kurz stehen und sah mich prüfend an, ehe er dann einen Schritt auf mich zumachte.

„Du warst doch diese junge Frau, die vor einiger Zeit den alten Spiegel gekauft hat, oder?"

Erstaunt davon, dass er sich noch an mich erinnerte, zog ich eine Augenbraue in die Höhe und begann zu lächeln. Er musterte mich noch einen Augenblick und sah dann zu Yoongi hinüber.

„Letztes Mal hattest du aber eine andere Begleitung, kann das sein?"

Bei dieser Bemerkung sah ich, wie Yoongi sich sofort anspannte. Er wusste genau, welche Person mit ‚anderer Begleitung' gemeint gewesen war. Auch ich hatte so meine Mühe damit, ruhig und freundlich zu bleiben.

„Ja, da haben Sie recht. Letztes Mal war Hyujin bei mir und das hier ist Yoongi.", erklärte ich so höflich wie möglich. Der Ladenbesitzer lächelte Yoongi kurz an, wandte sich dann aber wieder an mich.

„Wie geht es denn Hyujin? Auch ihn habe ich lange nicht mehr gesehen."

Ich hielt inne und vergass dabei kurz zu atmen. Nach einigen Schrecksekunden bliess ich die angestaute Luft aus und räusperte.

„Ich habe ihn, ehrlich gesagt, länger nicht mehr gesehen, aber ich weiss, dass es ihm nun besser geht."

„Oh, ich wusste gar nicht, dass es ihm damals nicht gut ging.", meinte der Ladenbesitzer ehrlich betroffen. Innerlich musste ich mich ziemlich zusammenreissen, um nicht die Wahrheit zu sagen. Yoongi bemerkte dies wohl, denn er begann sofort krampfhaft damit, dass Thema zu wechseln.Während er also mit dem Besitzer über den Preis verhandelte, versuchte ich mich zu beruhigen.

Ich hätte nicht damit gerechnet, dass dieser Name bei mir noch solche Gefühle auslöste, andererseits war es an einem Tag wie diesen auch kein Wunder. Das Kaufen der Möbel und den Weg nach Hause nahm ich nur noch in Trance war. Ich war schon viel zu fest mit meinen Gedanken beim nächsten Termin, den Yoongi und ich nun hatten. Zuhause ging ich sofort in mein Zimmer und schloss mich ein. Ich liess mich an der Wand hinuntersinken und massierte mit meinen Händen meine Schläfen. Wie ich diesen Tag jedes Jahr aufs Neue hasste.

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