Bin ich ein Mörder?

Ich muss eingeschlafen sein. Denn als ich aufwache wird wie verrückt an der Tür geklopft. "Yorio? Bist du da drin?" Akeno?

"Ähh, ja ich bin da. Ich mach kurz die Tür auf." Ich gehe zur Tür und öffne sie. Bin ich schläfrig.

"Was ist denn?"

"Wie ich's mir dachte. Deine Schuhe."

"Was ist mit denen?"

"Du hast sie nicht an. Am Tatort wurde ein Paar Schuhe gefunden."

"Was Tatort? Ist jemand gestorben?" Jetzt fällt mir auch Akenos Angst auf. Er ist durchgeschwitzt und bleich wie Kreide.

"Ja es wurde jemand getötet. Das ist aber nicht das größte Problem. Bevor wir weiter reden, sag' mir, hast du irgendwen umgebracht?"

"Wie? Jemanden umgebracht? Nein, natürlich nicht. Ich bin doch ein Beschützer."

Akeno mustert mich ab: "Ach scheiße! Ich glaube dir. Weißt du warum deine Schuhe da sind?"

"Ich hab sie vor meine Tür gestellt als ich mir Essen geholt habe, damit niemand mein Zimmer benutzt."

"Verstehe. Dann kann die ja jeder genommen haben. Davon müssen wir jetzt nur noch die anderen überzeugen."

"Die anderen?"

"Das ist der erste Mord. Viele sind da und wollen den Mörder finden."

"Und da wurden meine Schuhe gefunden. Wenn das mal nicht schief geht."

"Komm folg mir." Akeno geht in einem schnellem Tempo vor. Ich folge ihm.

"Wo gehen wir hin?"

"Zur Jungenumkleide der Sporthalle."

Als wir dort ankommen, sind sehr viele Menschen versammelt. Als mich ein Mädchen sieht ruft es: "Da, das ist der Junge!" Nun richten sich die Blicke auf mich. Manche schauen mir ins Gesicht andere auf die Füße. "Er hat keine Schuhe an!" Ein Gemurmel fängt an. "Ich glaube er wars." und "Ich trau' dem nicht.". Ich will meinen Kopf senken um niemanden anschauen zu müssen. Aber wenn ich das mache, denken doch erst recht alle das ich der Mörder bin. Ich versuche den Kopf oben zu halten.

Der beliebte Junge, den ich anfangs so nett begrüßt habe hält die Schuhe in seiner Hand und scheint auch allgemein die Kontrolle über das Geschehen zu haben.

"Dann sag mal. Sind das deine Schuhe?", fragt mich der Beliebte.

Was soll ich sagen? Wenn ich ja sage, werden sie mich doch erst recht beschuldigen. Mir fliegen dutzende Gedanken durch den Kopf. Was sage ich?

"Er hat sie vor seine Zimmertür gestellt, das heißt jeder hätte sie nehmen können.", antwortet Akio für mich.

"Das kann man jetzt einfach behaupten."

Ein Mädchen sagt: "Er sagt die Wahrheit. Er hat mich barfuß nach den Weg zur Küche gefragt. Und später bin ich auch an seinen Schuhen vorbei gegangen."

"Das kann ich bestätigen.", sagt ihre Freundin.

Stimmt ich habe sie nach den Weg gefragt. Da hab ich nochmal glück gehabt.

"Wenn das so ist. Nehme ich das zurück. Aber er kann sie auch absichtlich dort hin gelegt haben um jetzt von sich abzulenken."

Was ist das für Schwachsinn!

"Nein, ich kann euch versichern meine Schuhe nicht dort mit dieser Absicht hingelegt zu haben. Ich habe sie da hingelegt, damit ich mir aus der Küche Essen holen kann ohne, dass mir jemand mein Zimmer wegnimmt."

"Wer kann denn bezeugen, dass du in der Küche warst?"

"Die drei, die das Essen rationieren und Akio."

"Akio?"

"Ja, wieso fragst du?"

"Hast du die Leiche schon gesehen?" Ich gehe durch die Menschenmenge zum Eingang der Umkleide. Da liegt die Leiche von diesem Akio. Ihm wurde mit einem Messer mehrmals in den Bauch- und Brustbereich gestochen. Er ist tot? Ich kann es nicht fassen. Ich bin froh, dass er tot ist und zugleich traurig, dass jemand gestorben ist.

"Nagut. Kann jemand die drei Jungs aus der Küche holen?"

"Ja, ich gehe.", sagt ein Mädchen.

Es herrscht erstmal Stille. Das ist unangenehm. Jeder schaut mich an. Es fühlt sich wie eine Ewigkeit an. Da, da ist sie endlich.

Der beliebte Junge fragt das Mädchen: "Warum hast du nur einen mitgebracht."

"Weil wir auf das Essen aufpassen müssen.", antwortet der Junge. Ich glaube dass ist der den sie Ashitaka genannt haben. "Also warum bin ich hier?"

Der beliebte Junge fragt: "Kannst du bezeugen, dass der Junge bei der war?"

"Ja der war da. Und auch der Tote da. Der Tote hat 'nen Kampf provoziert. Die waren ungefähr zeitgleich bei uns."

"Und danach?"

"Danach? Ja also der Tote ist mit seinem Reis gegangen und der Typ ohne Schuhe ist auch kurz darauf gegangen."

"Danke für deine Hilfe. Kannst du noch bleiben, falls wir wieder deine Hilfe erneut brauchen?"

"Ja aber beeilt euch. Lang' kann ich nicht weg sein."

Der beliebte Junge spricht mich jetzt wieder an: "Dich Junge ohne Schuhe zu nennen ist ziemlich umständlich. Ich heiße Akira Itō und du?"

"Yorio Gishi."

"Yorio was hast du denn danach gemacht?"

"Ich bin auf mein Zimmer gegangen."

"Das kann wahrscheinlich niemand bezeugen, oder?"

Was sage ich jetzt. Wenn ich sage, dass Akio im Zimmer auf mich gewartet hat, wäre das ziemlich verdächtig. Dann wäre ich der Letzte der ihn gesehen hat.

"Und?", fragt er nach.

"In meinem Zimmer hat Akio auf mich gewartet."

"Und was wollte er von dir?"

"Er wollte mein Reis?"

"Und was hast du gemacht?"

"Ihn ihm gegeben."

"Und dann ist er gegangen?"

"Nein."

"Wieso nicht?"

"Weil dieser Typ alles macht nur um sich überlegen zu fühlen. Glaub mir. Würdest du nur zehn Sekunden mit ihm verbringen weißt du was ich meine."

"Kamen daher die Scherben in deinem Zimmer?", fragt mich Akeno.

"Ja, er hat die Schale nachdem er fertig war zertreten."

Akira fragt: "Und nachdem er sie zertreten hat. Ist er dann gegangen?"

"Ja, ist er."

"Das ist eine schöne Geschichte, aber du kannst ihn auch umgebracht haben und danach selber die Scherben verursacht haben. "

"Warum sollte ich? Ich hätte mir auch eine glaubwürdigere Geschichte ausdenken können, wenn ich ihn umgebracht hätte."

Sayumi sagt: "Ich finde wir sollten jetzt mehr auf die Fakten schauen und weniger auf Spekulationen. Akio wurde mit einem Messer oder Ähnlichem mehrmals in die Bauch-, Brustregion gestochen. Nur in der Küche gibt es Messer. Entweder hat er sich eins geholt bevor die drei Jungs in der Küche waren, er hat aus irgendeinem Grund schon von Anfang an eins gehabt oder man kommt auch noch anders an ein Messer beispielsweise wissen wir immer noch nicht was man mit den Punkten macht."

"Ashitaka, der Junge aus der Küche, sagt: "Ich glaube ich weiß woher der Tote das Messer hat. Als er in der Küche randaliert hat,", ich zucke kurz zusammen, "hat er ein Messer genommen und es gegen uns gerichtet. Ich erinnere mich aber nicht daran, dass er es zurück gelegt hat."

Was war das wieso bin ich zusammengezuckt. Ich hatte das Gefühl, ja, dieses Gefühl, das ich immer hab', wenn Akio in der nähe ist.

"Also hat er selbst ein Messer besessen.", fasst Sayumi zusammen.

"Aber wenn er selbst ein Messer hat, muss es hier irgendwo liegen oder der Mörder hat es an sich genommen.", sagt ein Mädchen.

"Es sieht hier auch nicht so aus als hätte es einen Kampf gegeben.", erwähnt Sayumi.

"Das wäre aber komisch.", sagt Ashitaka, "Ich hab ihn kämpfen sehen. Der wird wohl kaum zigmal auf sich einstechen lassen ohne dem Gegner nicht angegriffen zu haben. Ich glaube, dass der Gegner mindestens einen Schnitt hat. Dieser Akio ist eine Tötungsmaschiene ohne Hemmungen. Glaub mir."

"Mir ist auch schon aufgefallen, das eine kampflose Ermordung und der Charakter von Akio sich widersprechen.", sagt Sayumi.

Ein Junge sagt: "Ich kenne diesen Akio zwar nicht, aber sollten wir jetzt nicht erstmal schauen, ob wir das Messer hier irgendwo finden?"

"Ja, das ist ein gute Idee. Last uns das Messer suchen.", wiederholt der beliebte Akira.

Wir alle fangen an das Messer zu suchen. Wir sind hier ungefähr 15 Leute. Die Jungenumkleide ist nicht besonders groß deshalb warte ich draußen. Ich setze mich auf den Flurboden. Und kann mich endlich ausruhen. Akeno hilft den anderen beim suchen.

Ich gehe noch einmal die Situation durch. Akio war bei mir und danach wurde er hier umgebracht. Er hatte aber ein Messer. Mit diesem Messer hätte er doch ohne zu zögern zugestochen, wenn jemand versucht hätte ihn umzubringen. Er hat nur vorne Stiche. Irgendwas ist da doch komisch. Wenn ich Akio umbringen würde und von vorne mehrmals mit seinem Messer auf ihn einsteche, hätte er mir mindestens gegen den Kopf geschlagen oder sogar zugestochen. Das heißt der Mörder hat wahrscheinlich irgendwo eine Verletzung. Niemand der hier Anwesenden scheint eine Verletzung zu haben. Aber es sind ja nicht alle hier.

Ich suche Sayumi. Ich schaue in die Umkleide aber da ist sie nicht. Da! Sie ist auch im Flur. Sie steht gelangweilt an der Wand. "Sayumi.", rufe ich während ich aufstehe.

Sie schaut mich an. "Was?"

"Der Mörder von Akio muss mindestens eine Wunde haben, oder?"

"Ja, aber irgendwas stimmt da immer noch nicht. Wieso sollte jemand ausgerechnet Akio umbringen. Auch wenn er mein Ziel wäre, würde ich Akio nur mit einem guten Plan umbringen. Aber nicht schon am ersten Tag."

"Ja, aber sollten wir nicht einfach alle nach einer Verletzung absuchen. "

Ich ergänze: "Und wenn ich ein Muskelpacket wäre, wie der am Anfang, würde ich Akio wohl auch ohne Plan umbringen können."

Sayumis Augen werden groß: "Stimmt! Wo ist er überhaupt? Er ist schon eine ganze Weile weg oder? Wir müssen ihn suchen. Er könnte der Mörder sein."

"Leute, hat irgendjemand das Muskelpacket gesehen?", frage ich in die Umkleide.

"Ne, nur am Anfang, dann war er weg."

"Ja, nachdem die Stimme uns gesagt hat, dass wir uns töten müssen, ist er abgehauen."

"Er könnte der Mörder sein. Wir müssen ihn suchen.", sage ich ihnen.

Sieben mit Sayumi und mir machen sich auf die Suche nach dem Muskelpacket. Wir teilen uns auf. Drei schauen bei den Zimmern und die anderen vier in der Schwimmhalle und in der Küche. Ich gehe mit Sayumi und einem Jungen zu den Zimmern.

"Nagut, ich würde sagen wir gehen die Zimmer parallel auf beiden Seiten durch."

"Können wir so machen. Ich klopfe dann die Rechte Seite ab.", antwortet mir der Junge.

"Ich nehme mit Yorio die linke Seite.", sagt Sayumi.

Wieso möchte sie mit mir zusammen gehen? Ist sie in mich verliebt? Ne, das ist zu weit um hergeholt. Sie kennt hier halt niemanden. Und mich hat sie schon ein bisschen kennengelernt. Ja das ist es wohl.

"Können wir gehen?", zieht mich Sayumi aus meinen Gedanken.

"Ähh ... ja klar.", stammle ich vor mich hin.

Wir klopfen an die erste Tür. Niemand antwortet.

Ich öffne die Tür mit den Worten: "Wir kommen jetzt rein." Die Tür ist nicht verschlossen. Ich gehe rein. Sayumi folgt mir.

"Ich schaue im Bad nach.", sage ich ihr. Sie sagt nichts und folgt mir einfach. Ich schaue ins Bad. Niemand.

"Wir können gehen. Hier ist keiner." Sie antwortet wieder nicht. Ich gehe aus der Tür. Ah, fast hätte ich den Kleiderschrank vergessen.

"Ich muss noch kurz zurück ich hab was vergessen. Sage ich ihr." Ich laufe in den Raum. Sie folgt mir. Gruselig. Ich gehe zum Kleiderschrank, öffne ihn. Nichts.

Das selbe auch beim zweiten Raum. Im dritten Raum, der Raum in dem Akeno schläft, erinnere ich mich wieder an unser Gespräch. Die verzwickte Situation in der wir stecken, wird mir wieder bewusst. Als ich ins Bad gehe, habe ich das Gefühl das Sayumi direkt hinter mir steht und angespannt atmet. Ich mache einen Schritt zurück und stoße gegen sie. Was ist mit ihr? Ich glaube sie will mich umbringen. Was soll's denn sonst sein?

"Sayumi?"

"Hmm?" Sie sieht nicht mal auf.

"Sayumi!", sage ich diesmal mit mehr Nachdruck. Sie wacht auf.

"Was denn?"

Ich drehe mich zu ihr um. "Was hast du für eine Rolle?"

"Das hatten wir doch schon. Du sagst mir deine Rolle nicht und ich dir meine nicht."

"Willst du mich umbringen?"

Man kann ihr kurz ansehen, dass ich irgendwas bei ihr getroffen hab.

"Nein. Ich hab ja schon gesagt, dass ich kein Mörder bin."

Sie verheimlich mir doch was. Sie muss ein Mörder sein. Warum verhält sie sich denn sonst so?

"Macht es dir was aus vor mir zu gehen?"

"Warum?"

"Einfach nur so." Was ist das für dumme Frage. Weil sie sich wie ein scheiß bekackter Mörder verhält.

"Kann ich machen."

Wir gehen ein Zimmer weiter. Sie klopft an. Sie möchte die Tür öffnen, aber sie ist verschlossen.

"Hallo!?", rufe ich. Keine Reaktion.

"Wir wollen nur kurz rein.", sagt Sayumi.

Was machen wir jetzt am besten? Warten? Zum nächsten Zimmer gehen? Ich frage Sayumi: "Was jetzt?" Sie zuckt mit den Achseln.

"Ich geh dem Jungen bescheid sagen. Wartest du hier so lang?"

"Ja."

Ich geh los. Der Junge hat schon an mehr Türen geklopft. Wir sollten uns beeilen.

"Hey! Die eine Tür ist abgeschlossen und es antwortet niemand."

"Ja, so eine Tür hatte ich auch schon. Merk' dir einfach welche es ist und geh' später nochmal hin. Dann schauen wir weiter."

"Danke."

Ich gehe zurück zu Sayumi.

"Wir gehen zur nächsten Tür und kommen später wieder."

Sie sagt nichts. Sie geht mir wieder nach. Aber diesmal dichter. Viel dichter.

Ich drehe mich um. "Kannst du bitte ein bisschen mehr Abstand halten?", versuche ich sie möglichst höfliche zu fragen.

Sie geht ein paar Schritte zurück

Ein, "Danke.", muss ich mir rauszwingen.

Jetzt sind wir beim fünften Zimmer, mein Zimmer. Ich öffne die Tür und sehe die Scherben vor meinen Füßen. Ich mache einen großen Schritt über den Scherbenhaufen. Ich sehe neben meinem Bett auf dem Nachtisch eine weitere Reisschale. Das ist wohl die von Akio. Er hat wahrscheinlich auch seinen Reis in meinem Zimmer gegessen. Ich schaue im Kleiderschrank und im Badezimmer nach. Wieder niemand. Als ich raus gehe bemerke ich die ganzen Leute, die das Messer suchen wollten und auch die vier, die ebenfalls das Muskelpaket gesucht haben. Das Muskelpaket hat nasse braune Haare. War er schwimmen?

"Also", sagt Akira, der Beliebte Junge, "wir haben immer noch einen ungeklärten Mord."

Aus der Tür, die niemand geöffnet hat, kommt ein Junge. Das ist doch der Junge, der nicht mal versucht hat sich mit jemanden anzufreunden. Er schaut sich das Getümmel an.

"Was ist hier los. Was für ein Mord?"

Akira antwortet: "Ja, ein bestimmter Mensch", er schaut das Muskelpacket an, "hat Atio oder Akio oder so ähnlich umgebracht."

"Aha. War ja abzusehen. Das sowas passiert. Kann ich die Leiche sehen?"

"Ja, die ist in der Jungenumkleide. Wenn du so scharf drauf bist einen Toten zu bestaunen.", er lächelt.

Der Junge geht Richtung Jungenumkleide.

"Ey du!", spricht Akira das Muskelpacket an, "Hast du Atio umgebracht?"

"Er heißt Akio", korrigiert ihn ein Mädchen.

"Danke."

"Nein, ich habe niemanden umgebracht. Ich bin die ganze Zeit in der Schwimmhalle geschwommen. Alleine." Er scheint auf mich nicht den Eindruck eines Lügners zu machen.

"Also ich finde die Beweise sprechen für sich. Also stimmen wir jetzt ab? Wenn die Mehrheit sagt du bist schuldig, musst du... . Ja was machen wir eigentlich mit ihm?"

"Hey warte mal! Wir haben gar keinen richtigen Beweise. Außerdem konnte er sich gar nicht verteidigen.", rufe ich rein.

"Ich habe niemanden umgebracht!", wiederholt sich das Muskelpacket lauter.

"Mein Gott. Was müssen wir denn noch alles machen bis es einen Schuldigen gibt?", fragt Akira.

Sayumi fragt nun das Muskelpacket: "Warum bist du schwimmen gegangen und hast nicht wie du es versprochen hast, weiter auf Akio aufgepasst?"

"Der Typ? Er hat niemanden mehr angemacht oder gestört. Außerdem wurde mir das da mit der Stimme und dem Töten zu viel. Und in solchen Situationen schwimme ich um den Kopf frei zu bekommen."

"Kanntest du Akio schon vorher?"

"Ne, den hab' ich zum ersten mal gesehen. Wieso fragst du?"

"Akio hat mehrere Stiche. Das kann bedeuten, dass der Täter persönlich etwas gegen Akio hatte."

"Kann ich denn jetzt gehen?", fragt das Muskelpacket.

"Wir müssen dich vorher nach Wunden absuchen."

"Mein Gott." Er zieht sein T-Shirt aus. Er hat wirklich krasse Muskeln. Und ein fettes Sixpack. Wunden sind nicht zu erkennen.

"Reicht das?"

Sayumi starrt auf das Sixpack. "Ähh, ja. Ich glaube das reicht.", sagt sie peinlich berühret.

Der Junge, der nach der Leiche schauen wollte, kommt wieder:

"Ey ihr da! Da ist keine Leiche. Hat wer die Leiche weggebracht?"

Wie? Die Leiche ist weg? Ich schaue ihn verwirrt an. Warte mal. Er hat sie doch nicht selber entsorgt oder? So dumm ist er doch nicht? Aber vielleicht denkt er, dass wir nicht so dumm sind und hat es deshalb doch gemacht. Aber wieso sollte er sie entsorgen? Wir haben doch gar nichts gefunden?

Viele schauen ihn verwundert und abmusternd an.

"Sagt mal für wie dumm haltet ihr mich? Denkt ihr ernsthaft, dass ich ihn umgebracht hab'?"

"Warum wolltest du die Leiche denn sehen?"

"Wenn du die Leiche sehen wolltest, kannst du dir das doch sicher selber beantworten."

Er geht weiter zu seiner Zimmertür: "Ach übrigens mich kennt hier niemand. Also wird es für dich, Sayumi, schwierig sein ein Profil von mir zu erstellen. Und ich empfehle dir das nicht so offensichtlich zu machen. Niemand der was zu verstecken hat, mag Schnüffler."

Sayumi fühlt sich sichtlich persönlich getroffen. Bekommt sie wohl nicht häufig ab, Kritik.

"Was machen wir jetzt?", fragt ein Junge.

"Wie müssen die Leiche finden.", antwortet ihm jemand.

Sayumi fängt an zu reden: "In den Flur kann man die Leiche nicht verschleppt ..."

"Seid ihr dumm?", fragt der Junge, der gerade auf's Zimmer wollte, "Irgendjemand sagt euch was und ihr denkt nicht mal drüber nach, ob er gelogen hat. Na ihr werdet ja lange leben." Er geht ins Zimmer und schließt die Tür ab.

Nun gehen alle zur Umkleide. Die Leiche fehlt wirklich. Warum hat er uns dann als dumm bezeichnet?

Nachdem sich alle versammelt haben, fängt Sayumi erneut an zu reden: "Die Leiche muss in einer Umkleide oder in der Halle sein, da die Leiche nicht über den Flur entsorgt werden konnte, da wir das sonst gesehen hätten."

"Also fangen wir jetzt alle an zu suchen. Wir suchen nur in der Sporthalle und den Umkleiden." sagt Akira. Warum muss Akira immer das letzte Wort haben?