Part 1: Einer Kindheit überschattet von einer Flucht Kapitel 1: Die Geburt der Loki Jeevah

Merlin! Was hat dieser scheiß zu bedeuten?

Was meinst du mit scheiß? Du bist die hohe Magierin Nummer 1, meine liebe Loki, da muss man für Biografien offen sein. 

Ja, aber ich soll über meine Kindheit, Jugend und alles drum herumreden! Auch Sex und allen anderen peinlichem Ereignissen. Ich habe Thorsten gesagt, dass ich das nicht möchte, wieso hast du für mich zugesagt!

Es gibt nun mal nicht viele Magier, die es schaffen in alle Munde zu kommen. Du bist für eine neue Generationen Magierinnen eine sehr große Inspiration. 

Komm mir nicht so, du weißt, dass das nicht bei mir zieht! 

Gut, dann komm ich dir halt so, wenn du das nicht machst, werde ich meiner Frau Ignis die wahre Anzahl deiner One Night stands unter unserem Dach verraten, also hopp, schreib. Und jetzt Kopf hoch! Ich mach auch deine Überschriften

Als ob das irgendwie hilfreich wäre!

Daher, dass Merlin mich zwingt dies hier zu schreiben, willkommen zur ultimativen Cringe-Parade. Ich bin Loki Esyia Jeevah. Nummer 1 der hohen Magier und rechte Hand, des höchsten Magiers Thorsten Lügenbrück. Sagt das euch was? Zum Falle, dass ich hier mit dem letzten Landei rede, die zwölf hohen Magier und der höchste Magier leiten die magische Welt Elystria. Ein Magier muss wirklich sehr, sehr außergewöhnlich und gut sein, dass er oder sie in den Rat der dreizehn, wie es auch genannt wird, aufgenommen wird. Nun, bin ich überhaupt so außergewöhnlich? Ich weiß es nicht.

Da, da sieht man mal wieder. 

Was willst du denn jetzt schon wieder! Merlin, reicht es nicht, dass ich deinetwegen dieses Massaker veranstalten muss! 

Du sollst nicht immer dein Licht in den Schatten stellen!

Ich bin in die Familie Jeevah reingeboren worden. Eine der ältesten Magier Familien in ganz Elystria, der neuen magischen Welt. Leider stellten sie sich auf die Seite von Tag böse und Nacht böse und verloren so ihren guten Ruf. Wieder für alle anwesenden Landeier, es gibt zwei große Parteien in der magischen Welt. Tag gut und Nacht gut, die auf der Seite von den ersten modernen Magiern standen, den Geschwistern Solar und Moon. Dann gab es die Negativen, wie sie sich nennen, Day Light und Nightmare, mit ihren fünfzig Kindern und zahllosen Anhängern. Die Mitglieder meiner Familie waren überwiegend große Befürworter von den beiden, wieso auch immer, und dementsprechend auch ihre größten Helfer. Deswegen lebten wir außerhalb von jeglichen Dörfern und Städten in unserem eigenen Familiendorf. Weit weg von jeglichen Solar und Moon Unsinn, wie mein Großvater, das oberste Oberhaupt der Familie, es zu nennen pflegte. Zumindest dachte das meine Familie, aber jetzt erstmal zum Grund, warum ich von mir selbst eher weniger überzeugt bin. Das hat alles mit meiner Geburt angefangen. Meine Mutter, Freia Jeevah, lag sieben Tage in den Wehen. Nach zwei Stunden war ich schon ihr schlimmster Erzfeind, mein Bruder kam nach einer Stunde schon auf die Welt, deswegen nannten ihn alle unseren Goldjungen. So schnell war er nie wieder in seinem Leben. Zusätzlich kam ich mit den Beinen voran auf die Welt und habe wohl etwas zu sehr gestrampelt. Wie dem auch sei, als ich dann endlich da war schrie meine Mutter entsetzt auf:

„Was für ein hässliches Kind!"

Und wisst ihr was? Ich war, und bin, verdammt hässlich. Ich kam kreidebleich auf die Welt. Daher, dass ich nicht schrie, dachte man, ich wäre bei der Geburt gestorben. Über meinem rechten Auge hatte ich ein Feuermahl, zwei unterschiedlich gefärbte Augen, links grün und rechts blau, und Sommersprossen. Sehr viele Sommersprossen, im Sommer war ich als Kind eine wandelnde Sommersprosse, wie mich mein Meister humorvoll nannte. Und dann auch noch meine Haare. Rot, und nicht dieses schöne Fuchsrot, wie es meine Familie immer hatte, nein, ich sah aus, als hätte man mir einen feuerroten Farbstift quer durch die Haare gejagt. Beinahe wäre ich bei den Hunden als Abendessen gelandet, wäre da nicht mein großer Bruder Matterius Jeevah der III gewesen. Er nahm mich auf den Arm und lächelte verliebt. Meine Mutter wusste, ohne dass er was sagen musste, dass sich Matt in mich verliebt hatte.

„Willst du nicht lieber eine hübschere Schwester?"

Fragte sie, leicht panisch, bei dem Gedanken daran ein solch hässliches Kind wie mich aufziehen zu müssen.

„Sie ist wunderschön!"

Protestierte er und wog mich ein wenig hin und her. Er war schon zehn und sah mir eigentlich kaum ähnlich. Fuchsrote Haare, ein makelloses Gesicht und zwei gleiche blaue Augen, die wie edle Saphire aussahen, man merkte es, Matt war zu rein und gut, um später einmal unter Nightmare uns seinem Gehilfen Midnight zu dienen. Er hielt mich vor sein Gesicht und ich lachte ihn an. Wahrscheinlich merkte ich, als ich ihn schon sah, wie gut mein großer Bruder eigentlich war und dass ich ihm vertrauen konnte.

„Vater, wie soll sie heißen?"

Matterius Jeevah der II, mein Vater, und Cousin zweiten Grades meiner Mutter, nahm mich in den Arm, auch er lächelte sanft. Zuerst wusste ich nicht so genau was ich von ihm halten sollte. Er hatte, soweit ich mich noch erinnern konnte, vor dem Rest der Familie immer eine strenge Miene und tadelte uns regelmäßig. Aber dann, wenn nur wir drei, ohne meine Mutter, waren, entschuldigte er sich und erzählte uns Geschichten, die wir von meiner restlichen Familie, nie erzählt bekommen hätten. Über die hohen Geschwister und über Esyia. Mein Vater war ein gerechter und guter Mann, so wie Matt und ich war auch er in der falschen Familie geboren worden.

„Loki… Loki Esyia Jeevah."

Esyia, wie die magische Welt auf der anderen Seite dieser Welt. Ich liebe meinen Namen und Esyia verbinde ich heute noch mit schönen Ereignissen.

„Loki nach der Hauptperson meines Lieblingsromans und Esyia nach der Welt, die wir noch nie gesehen haben. Sie sieht neugierig und schlau aus."

„Tse, dann hätte sie nicht eine Woche zum Rauskommen gebraucht."

Motzte meine Mutter. Matt wollte mich wieder nehmen.

„Ich will ihr hübsche Sachen anziehen, Vater, darf ich sie anziehen?"

„Gerne Matt. Deine Mutter braucht erstmal Ruhe, also lassen wir sie in Ruhe. Ich habe gesehen, dass du viele schöne Kleider für deine kleine Schwester gemacht hast."

Matt verließ das Zimmer und auf dem Weg in sein Schlafzimmer begegnete er einen Jugendlichen. Er war fünfzehn zu dem Zeitpunkt. Seine schwarze Haare waren kurz geschnitten, die blauen Augen von Augenringen verziert, er war sehr schlank, fast schon Mager. Er sah fast doppelt so alt aus, wie er war. Der Drilling meines zukünftigen Meisters Merlin E. Woods. Midnight, sein bürgerliche Name war Urian Alexander Woods. Ich persönlich nenne ihn nur Urian, unter den Negativen war er als die rechte Hand des ultimativen Nacht bösen bekannt, als Midnight. Viele fürchten sich vor ihm, weil er wütend wurde, wenn man ihn bei seinen bürgerlichen Namen nennt, Urian Alexander Woods. Aber Merlin fürchtet sich nicht vor ihm, auch weil er um ein zehntausendfaches stärker war, also brauche ich es auch nicht. Urian hielt ihn auf. Matt wusste zu dem Zeitpunkt schon, dass er einmal Schüler unter diesen grausamen Magier sein würde. Zwei Jahre hatte er nur. Zwei Jahre. Er drückte mich fester an seine Brust.

„Hallo Matterius. Wie ich sehe, hat deine Mutter dir eine Schwester geboren. Schade, ich hätte mich über einen weiteren Schüler gefreut."

Mein Bruder zitterte. Er war ein sehr schüchternes und ängstliches Kind, dass im Kampftraining immer den Kürzeren gezogen hat, aber er stand für mich ein. Er stotterte, als er redete, aber mutig versuchte er etwas zu sagen:

„Loki wird einmal stärker sein als alle hohen Magier und stärker als du erst recht."

Urian erhob seine Hand und wollte dem Kind vor sich eine Klatschen, doch er hielt inne, und lachte. Er lachte so laut, dass mein Vater aus dem Zimmer kam, um zu sehen, was vor sich ging, in seinem Haus. Er beobachtete alles, was Urian von seinen Sohn wollte.

„Dann kannst du sie ja eines Tages vielleicht unterrichten, den die Seite Tag und Nacht böse wird es nicht zulassen, dass eine Frau wie sie überhaupt Glitzer erlernt."

Glitzer war die erste Form der Magie. Magie zeigte sich in Form von einer glitzernden Masse, die Kinder, meistens ab sechs, in verschiedene Formen bringen konnten, damit lernten sie ihre Fähigkeiten kennen. Ihre Farbe bestimmte auch, ob man seine Magiekraft aus dem Tag oder aus der Nacht zog.

„Dann werde ich das tun! Ich werde sie beschützen!"

Schrie er und rannte schnell mit mir in den Armen weiter. 

In seinem Zimmer zog er mich an. Er machte mir immer meine Kleider, wie ich schon sagte, meine Mutter mochte mich nicht, ich konnte froh sein, dass die Bediensteten essen kochten, sie wollte mich ja nicht einmal stillen. In diesem Alter, wo ich noch nicht reden, und dementsprechend mich auch nicht wehren konnte, zog mir Matt ein hübsches, weißes Kleid an mit violetter Blume darauf an. Ich nagte munter an meiner Kuscheldecke herum, als mein Vater in einer schicken, schwarzen Robe reinkam. Er zupfte sich noch seine Ärmel zurecht.

„Matt würdest du auch deine Robe anlegen, wir wollen Loki gleich dem Rest der Familie vorstellen."

Er ließ mich auf den Wickeltisch liegen und zog sich seine Robe über. Sie war verziert mit allerlei magischen Runen, die die glorreiche Geschichte Nightmares und Day Lights niedergeschrieben hatte. Sie war aus Leder und ähnelte einen mittelalterlichen Wappenrock, darunter hatte er ein schwarzes Stoffhemd und Hose. Er zog seine Schärpe zu und holte kleine Babyschuhe aus einer anderen Schublade. Ich wurde am vierten Tag des Sternzeichens Wassermann geboren, deswegen war es noch kalt. Die Schuhe waren auch weiß. Weiß war die Standardfarbe für Frauen, die zu Nightmare und Day Light gehörten, schwarz die der Männer. Er nahm mich hoch und gab mich an meinen Vater weiter.

„Matterius, ich habe gehört, was du zu Urian gesagt hast."

Matt wurde wieder schüchtern und sah zu Boden, in Erwartung, dass unser Vater seine Hoffnung, der er in mich gesteckt hatte, zerstören würde. Doch stattdessen sagte er:

„Du hast recht, Loki wird mal sehr stark sein."

Matt strahlte ihn an. Doch Vater wirkte nach wie vor so, als würde ihn etwas belasten.

„Matt, du musst deinen Vater einen Gefallen tun."

„Alles Vater."

„In acht Jahren wird deine Mutter ein weiteres Kind bekommen. Ihr müsst dann fliehen. Nimm die Ausbildung von Urian noch mit, aber du musst dann Loki und das andere Kind beschützen."

„Hast du deine Runen wieder befragt?"

Er nickte. Matt zitterte wieder.

„Ich werde dich nicht enttäuschen. Loki wird die stärkste Magierin werden, die Elystria je gesehen hat."

Er lächelte und nahm seinen Sohn in den Arm.

„Loki wird jetzt ihr Familienmahl bekommen, es wird sie vor allen anderen Magiern als Jeevah-Verräter entblößen. Aber ich möchte trotzdem, dass sie regelmäßig nach Kanori geht. Du wirst ihr viel Kleidung machen müssen, die langärmlig genug ist, um es zu verdecken. Die guten Magier werden sie nur so akzeptieren."

„Verlass dich auf mich. Sobald sie alt genug ist, wird sie nach Kanori gehen."

„Ich werde nicht mehr lange da sein, du musst dich dann allein um Loki und dein anderes Geschwisterlein kümmern."

Matt nickte unsicher. Mein Vater wurde ernst und sagte:

„Lass uns gehen. Die Familie möchte einen Blick auf sie werfen." 

Mein armer Vater…

Jetzt jammere nicht über deinen Vater, ich will wissen, wie so eine Zeremonie bei den Jeevahs abläuft

Sie gingen zusammen in das gigantische Wohnzimmer meiner Familie. Ich sah wohl nicht ganz begeistert aus. Meine sämtlichen Tanten und Onkel, Cousins und Cousinen und Großeltern kamen und standen vor meinen Vater, der mich stolz präsentierte. Die Blicke meiner Familie verrieten jedoch, dass sie nicht begeistert waren.

„Ausgerechnet ein Mädchen und dann noch ein so hässliches!"

Sagte ein Onkel.

„Und für so eine Enttäuschung lag Freya Jeevah eine Woche in den Wehen!"

Meinte mein Großvater, Matterius Jeevah der erste.

„Ein Jammer, dass Frauen der magischen Welt nur alle fünf bis zehn Jahre Gebärfähig sind und auch nur drei Mal. Vielleicht habt ihr mehr Glück beim nächsten und letzten Mal."

Warf eine Tante in den Raum. Urian lehnte abseits an einer Wand und beobachtete alles kritisch. Mein Vater fing seinen Blick auf und warf ihm einen vernichtenden Blick zu. Ein Wort von ihn und er würde ihn zeigen, wer Herr in diesen Haus war.

„Naja, wie dem auch sei. Loki Esyia Jeevah ist nach wie vor Teil der Jeevah Familie und als solches verdient sie ein Familienmahl."

Das Wappenmahl der Familie Jeevah war eine Schlange, die sich um einen geflügelten Wolf wandte und ihn erwürgte. Der geflügelte Wolf war das Wappentier der ersten neumagischen Geschwister, Solar und Moon, die Schlange erdrosselte ihn, es symbolisierte die Feigheit meiner Familie, die die Geschwister verraten hatten. Eine Rückenstecher-Metapher, auf die meine hinterhältige Familie auch noch stolz war. Er bekam einen magischen Brennstab in die Hand gedrückt und gab mich an Matt weiter. Er konnte gar nicht hinschauen, als mein Vater mir das Wappen auf meinen rechten Unterarm brannte, woraufhin ich natürlich anfing zu weinen. Mein großer Bruder konnte sich das nicht mit ansehen und drückte mich an sich, um mich zu trösten. Wieder zitterte er und weinte. 

„Willkommen in der Familie, Loki Esyia Jeevah."

Sagte mein Vater liebevoll und strich über meine Haare. Langsam beruhigte ich mich und sah meine Familie noch kritischer an. Es war kurz ruhig, bis die Bediensteten zum Essen läuteten.

Danach wurde ordentlich aufgetischt, so damit beende ich dieses Buch. Danke fürs Lesen, schönes Leben noch 

Tschüss, auf Widersehen, hier ist das Ende

Du verarschst mich doch, oder? Dieses „Buch" hat gerade Mal zweitausend Wörter! 

Ja und? 

Loki, das ist deine Biografie, kein Aufsatz über deine Geburt! 

Merlin!

Ignis! Loki hatte-

Okay, okay, hier kommt das nächste Kapitel. Meine Güte…