Kapitel 2: Das erste Mal in Kanori

Mein Zimmer war trostlos und trist. Ich hatte keine Spielsachen oder sowas. Nur ein Bett und einen Kleiderschrank. Ich war dreieinhalb, als ich eines morgens aufwachte und ins Esszimmer gerufen wurde. Es wurde viel aufgetischt, schon zum Frühstück. Matt schmierte mir ein Brötchen und lud mir ein paar Rühreier auf, so viel, als würde ich heute nichts mehr zum Essen bekommen. Ich wusste nicht, warum er wollte, dass ich so viel aß. Mein Vater war nicht da, irgendwas war nicht in Ordnung mit ihm. Ich sah zu Matt und fragte: 

„Wo ist Vater?"

Er sah mich weich und etwas unsicher an. 

„Vater geht es heute Morgen nicht so gut. Wie wäre es, wenn wir ihm nachher sein Essen bringen?"

„Ja…"

Ich machte mir Sorgen um meinen Vater, es ging ihm zu diesen Zeitpunkt meines Lebens oft sehr schlecht. Mutter sah mich wütend an. Das war ich gewohnt, einen anderen Blick bekam ich von ihr nie. Es war Sommer und die Sonne strahlte in unser Esszimmer. Das Haus war riesig für so ein kleines Mädchen wie mich. 

„Iss brav auf, Loki."

Ich nickte und nahm einen großen Löffel von den Rühreiern und das halbe Marmeladen Brötchen gleichzeitig in den Mund. Matt fand das sehr niedlich, er verglich mich dann immer mit einen Hamster, der nicht genug in seine Backen stopfen konnte. Er war hin und weg, so hin und weg, dass meine Mutter uns ermahnte:

„Ihr benehmt euch unmöglich, ihr seid beide zukünftige Diener des großen Nightmares. Benehmt euch adäquat und schlingt nicht so, besonders du, Loki, das ist nicht Frauenhaft."

Schimpfte sie und warf eine Gabel nach mir, der konnte ich gerade so außenweichen, sie war nicht gut im Werfen. Schlagartig waren wir beide aus unserem Spielmodus raus und aßen normal auf. 

Ein Wunder, dass du das alles aufgegessen hast. Wenn Ignis so ein großes Frühstück macht, isst du allerhöchstens die Hälfte. 

Tja Merlin, du weißt, ich liebe deine Ehefrau wie eine Mutter, und sie kocht wie eine Göttin, aber ein Frühstück zu machen liegt ihr nicht. 

Ja, da hast du recht, aber Moon und Solar sollen uns beschützen, falls sie jemals erfahren sollte, dass wir das gesagt haben. 

Matt und ich hatten einen Teller mit allen möglichen Leckereien vom Frühstück gepackt und eine Kanne frischen Tee der Sorte aufgesetzt, von der mein Vater sagte, er schmecke wie die frische Sommersonne. Das Haus war selbst im Sommer düster und unheimlich. Aber ich war es gewöhnt, also machte mir das nichts mehr aus. Papa hatte ein eigenes Zimmer, da er nicht gerne bei meiner Mutter war, was man nur allzu gut nachvollziehen konnte. Am Ende des langen Gangs klopften wir an eine Tür. Keine Antwort, es war ruhig, als wäre jemand gestorben. Matt war wieder ängstlich und schüchtern, ich hingegen drückte die Türklinke herunter und betrat das Schlafzimmer meines Vaters. Es war verdunkelt, man sah nur seine Silhouette im Bett liegen und langsam ein und aus Atmen. Er schlief also noch. 

„Guten Morgen, Vater."

sagte ich fröhlich, während Matt neben mir fast einen Herzinfarkt bekam. Mein Vater zuckte auf, aber als er mich und meinen großen Bruder sah, wurde er weich und sah uns verliebt an. 

„Guten Morgen, meine Kleinen. Was habt ihr da."

Man sah ihm an, dass er sehr krank war. Er war leichenblass uns seine Augen waren tief eingesunken. Ich hatte noch meine kindliche Unschuld, ich merkte nicht, dass ihn die Depression, die er hatte, wachhielten und quälten. Ich stellte die Kanne und die Tasse ab, vorsichtig schenkte ich ihm eine Tasse des Tees ein, inzwischen hatte Matt ihm den Teller auf den Schoß gestellt und ihn Messer und Gabel in die Hand gedrückt. 

„Na Loki, hat dir Matt schon erzählt, dass du heute deinen ersten, großen Ausflug machst?"

„Nein…"

Er sah etwas enttäuscht zu Matt. 

„Vater ich bin kein großer Freund von der Idee, dass Loki allein nach Kanori gehen soll."

„Ihr wird dort kein Leid zugefügt, solange sie nicht wissen, dass sie zu uns gehört."

„Wenn sie merken, dass Loki eine von uns ist, werden sie sie für immer wegsperren."

„Das werden sie nicht, Loki ist für ihre drei Jahre schon aufgeweckt und sehr intelligent. Lesen hast du ihr neulich erst beigebracht, und danach kamst du freudestrahlend zu mir und hast von Lokis Intelligenz geschwärmt."

Matt sah geniert zu Boden. 

„Ich kann das, wirklich Vater, lass mich gehen, bitte."

bettelte ich und zog meine beste Hundeschnauze. 

„Natürlich lass ich dich gehen, aber du musst mir jetzt genau zuhören, okay, meine kleine Loki?"

Ich nickte eifrig und spitzte meine kleinen Ohren. 

„Gut, wenn du aus deinem Zimmerfenster und unter dem Loch in der hohen Mauer hindurchkletterst, kommst du zu einen alten Kirschbaum, etwa zwei Kilometer weit weg. Da liegt ein kleines, rotes Portal, was in den Vorort Lilia führt. Von dort aus musst du immer weiter rein nach Kanori und dem magischen Markt. Du findest die Bibliothek unter der folgenden Adresse, der zweite Kreis um den magischen Markt Nummer fünf. Matt wird dir lange Klamotten geben, die dein Mahl verstecken."

Ich nickte und freute mich. Es war mein größter Wunsch in diese Bibliothek zu gehen und alle Bücher zu Solar und Moon zu sehen. Vater erzählte mir oft die echte Wahrheit, nicht die, die Nightmare seinen Anhängern erzählt hat. Mein kleines Herz pochte vor Aufregung und ich konnte sie kaum verbergen. 

Am Nachmittag kletterte ich vorsichtig aus meinen Zimmerfenster. Das Portal lag südlich von meinen zu Hause, wenn ich so im Nachhinein darüber nachdenke, war das wahrscheinlich der Grund, warum mein Vater mich damals so weit abseits von meiner Familie quartiert hatte. Das Zimmer lag zwar niedrig, trotzdem musste ich mich an den hervorragenden Backsteinen festkrallen, den letzten Meter musste ich springen, da meine Kraft nachließ. Matt hatte mir eine Tasche mitgegeben, darin konnte ich meine Kleidung und eine Trinkflasche aufbewahren. Ich drückte mich durch das Loch in der Mauer und stand in unserem wunderschönen Wald. Munter und aufmerksam, dass mich ja keiner gesehen hat, ging ich durch die hohen und dichten Bäume hindurch und tatsächlich, es war so, wie mein Vater gesagt hat, dort war ein kleines Portal. Es war so groß wie ein Hasenloch, aber ich passte gut rein und kam im nächsten Moment in einer kleinen Gasse in Lilia heraus. Ich merkte sofort die andere Luft, sie wirkte so leicht und nicht beklemmend, wenn ich sie in meine Lungen ließ, obwohl ich eigentlich neben Mülltonnen herauskam. Ich hatte mich noch vor dem Portal umgezogen. Ein rot-weiß gestreiftes Shirt mit blauer Jeans und einer ärmellosen Jeansjacke. Kurz durchatmen, dann rein die Menschenmenge. Oh Moon, ich war wie erschlagen von dieser Menschenmenge und hielt noch in der Müllgasse inne. Hab keine Angst Loki, dass hier wird der bedeutsamste Tag deines Lebens, dachte ich mir. Ich atmete kurz durch und stürzte mich in die Magiermenge. Es war eine so lebhafte Stimmung! Die Leute waren so gut gelaunt. Das Kind in mir wollte mitmischen, aber ich war vernünftig und hielt mich eher am Rand und suchte nach der Bibliothek. Die magischen Märkte waren riesig und belebt, jeder Laden hatte , außer einer. Ich kam an einem alten, leeren, leicht verfallenen Gebäude vorbei. Einem alten zerfallenen Laden. Alles in Kanori sah so sauber aus, nur dieser Laden war unordentlich. Trotzdem sah er für mich wunderschön aus, er hatte drei Stockwerke und weitläufige Räume, in denen noch alte Bücherregale sanden. Ich starrte diesen Laden an, als würde Moon persönlich vor mir stehen und war wie in Trance. Bis mich drei ältere Kinder ansprachen, ein Junge hatte einen Ball in der Hand. 

„Hey Mädchen, willst du mitspielen!"

Rief er und warf mir den Ball entgegen. Widerstand war zwecklos, ich wollte andere Kinder kennenlernen. Wir durften in Haus Jeevah nicht spielen, also nahm ich den Ball und warf ihn zu den Kinder wir kickten einander den Ball zu. 

„Wie heißt du?"

Fragte mich ein Junge. 

„Ich bin Loki. Und ihr?"

Zwei Jungen, ein Mädchen. Der Junge, der mir den Ball zugespielt hat, sprach zuerst:

„Ich bin Noman."

Er hatte kurze blonde Haare und saphirblaue Augen. Auch er hatte Sommersprossen, die sich aber nur im Sommer zeigten, und war ein dünner, fast schon kränklich wirkender, Junge, der ungefähr ein halbes Jahr älter war als ich. Das Mädchen kam zu mir und nahm meine Hände. 

„Hallo, ich bin Thalia."

Sie hatte schwarze lange Haare und dunkle, fast schwarze, Augen. Ihre Lippen waren jetzt schon rot, wie Kirschen. Thalia… sie war wunderschön… Sie sah aus wie eine junge Prinzessin. Der andere Junge hatte braune Haare und braune Augen. Er war eher sportlich gebaut, anders als Noman. 

„Ich bin Atrien. Woher kommst du?"

„Ähm… von außerhalb."

„Was suchst du in Kanori?"

„Ich will in die Bibliothek."

„Cool, lass uns zusammen gehen. Mein Vater ist der Bibliothekar."

Meinte Noman und nahm meine Hand. 

„Halt dich einfach an uns und Kanori steht dir offen."

Ich lächelte. Das waren meine ersten Freunde. 

Du warst damals schon in Thalia verknallt!

Was ist daran so verdammt lustig?

Nichts, aber ich muss trotzdem lachen. Du warst als Kind so ein Raufbold, dass mich diese Seite an dir erstaunt. 

Wir standen in einer riesigen alten Bibliothek. Meine Augen waren größer, als mein vor Staunen offener Mund. Matt hatte mich immer heimlich in die Bibliothek unserer Familie geschmuggelt, als Mädchen durfte ich da eigentlich nicht rein, die war schon relativ groß. Aber sie war winzig im Vergleich dazu. Ich ging einen Schritt vor, dann schnappte mich Thalia und zog mich voraus. 

„Los komm, Loki, hier gibt es viele Bücher über Solar und Moon."

Ich strahlte wie die Sonne. Solar und Moon, das wollte ich von Anfang an. Wir saßen an einen kleinen Tisch und hatten viele Bücher um uns herum. Ich schnappte mir das Tagebuch von Moon. Hier sind einige Ausschnitte, die mir bis heute gefallen und im Gedächtnis geblieben sind: 

„Stelaris Conguiralis ist wahnsinnig gefährlich!" „Ja Schwesterherz, ich weiß das mittlerweile, überlass das trotzdem bitte mir! Ich bin kein kleines Kind mehr!" Sagte ich zu Solar. Die Sternzeichen sind Kreaturen im nächtlichen Himmel, meiner Kraftquelle, warum sollte ich sie nicht zum Kämpfen nutzen! Mein Ziel ist es meine Schwester vor allen Unheil zu schützen, sie ist zwar zwei Jahre älter als ich, aber wir haben miterlebt, wie unsere Familie durch den Kontrollverlust der Urmagie gestorben ist, deswegen hat sie Angst mich auch noch zu verlieren. Aber wir sind oft genug verprügelt worden, wieso sollte ich nicht nach einer Methode suchen, wie wir uns verteidigen können! 

Wir haben es geschafft! Endlich! Wir haben unsere neuen Methoden durchgesetzt und Anhänger gewonnen. Eine kleine Bewegung, die sich die neuen Magier nennen. Trotzdem habe ich ein Problem. Ich bin wahnsinnig nervös, bin ich überhaupt bereit dafür ein Anführer zu sein? Es ist eine wahnsinnig große Verantwortung. Solar ist bereit. Solar ist aber auch älter. Mein ganzer Körper ist wie erstarrt und meine Seele auch. 

Riguldo ist einer meiner besten Schüler. Das gibt ihm aber nicht das Recht sich an meine Schwester ranzumachen! Wirklich! Ich habe neulich erst mein Leben für ihn riskiert und wie dankt er es mir? Er liebkost meiner Schwester, das kann er, aber seinen Hintern vor den Dämonen der Nacht kann er nicht retten, dieser Idiot! 

Ich bin heute einer wunderschönen Frau begegnet. Wir gaben eine Party, das dreihunderste Jubiläum unserer Regentschaft. Sie stand in einen wunderschönen Kleid vor mir. Fuchsrote Haare, Sommersprossen und ein Feuermahl über den beiden grünen Augen. Ambera Jeevah, die jüngere Schwester von Jenson, unserem hohen Magier Nummer eins. Sie tanzte, als hätte sie nie was anderes gelernt. Eine großartige Show mit Glitzer. Ich habe ihr ein Getränk ausgegeben und sie auf unseren Pavillon mitgenommen, für ein wenig Zweisamkeit…

Wie konnte uns so ein Fehler passieren! Die Seele aufspalten, damit wir vielleicht den Fluch der Urmagier beheben können. Wir konnten ja nicht ahnen, dass wir plötzlich vor unseren eigenen Negativen stehen. Sie stellten sich uns als Nightmare und Day Light vor. Wir verbannten sie sofort. Sie versprachen einigen Anhängern große Macht, wenn sie ihnen folgen würden. Größere Macht als wir ihnen geben. Leider sind einige von ihnen mitgegangen, darunter auch Amberas Familie, sie ist mir jedoch treu, zumindest hoffe ich das…

Ich kenne Ambera Jeevah von Hörensagen. Sie war ihm treu bis in den Tod und wurde dafür aus der Familien Chronik gestrichen. Moon und Ambera waren verheiratet, hatten aber leider keine Kinder bekommen. Ich wollte unbedingt mehr lernen, mehr lesen. 

„Loki, du bist ja sehr wissbegierig."

„Ich… habe nicht viele Leute zu Hause, mit denen ich reden kann. Sie unterschätzen mich."

Sagte ich mit ein wenig bedauern in der Stimme. 

„Wie alt bist du?"

„Dreieinhalb Jahre."

Sie sahen mich überrascht an. 

„Du kannst schon so gut lesen! Mit dreieinhalb! Wir sind alle zwischen vier bis Fünf und nicht einmal unser Superhirn Noman hat es schon mit dreieinhalb können."

„Mein großer Bruder hat es mir beigebracht, er und mein kranker Vater glauben als einzige an mich."

„Wow, dass ist hart, aber dann zeig ihnen, dass du sie überraschen kannst."

Ich nickte und schnappte mir das nächste Buch. Wir lasen sehr lange, bis in den Abend hinein. Nomans Vater jagte uns irgendwann raus, wir sollten nach Hause gehen. Es war so langsam Zeit für mich, da hatte er schon Recht. Mutter hasste mich zwar und sah nie nach mir, aber auch ihr würde es auffallen, wenn ich gar nicht mehr käme. Matt lernte noch mit Urian, er lebte bei uns, um Matt besser kontrollieren zu können, er sagte, um ihn besser trainieren zu können. Es war sowieso gut, wenn ich so wenig wie möglich Urian unter die Augen trat. Er sperrte mich oft in einen der kleinen Putzschränke, einfach so, oder wenn ich mal seiner Meinung nach zu laut war. Das hatte er sich bei meiner Mutter abgeschaut, die machte das vor jeder Familienfeier. Dadurch habe ich bis heute Klaustrophobie. Als ich damals die Familie Jeevah verbannte und das Haus abfackelte sorgte ich dafür, dass jeder einzelne verfickte Putzschrank abbrannte. Aber das ist eine Geschichte für später. Ich verabschiedete mich und verabredete mich mit den drei für den nächsten Tag. Sie gingen in eine andere Richtung wie ich. 

Als ich durch den Wald zurückschlenderte versuchte ich Glitzer einzusetzen. So wie Ambera wollte ich meinen Vater mit einer kleinen Aufführung aufheitern. Ich schaffte es ein paar Glitzerpartikel aufzuwirbeln, ich war einfach noch zu klein, aber eigensinnig, also zwang ich mich selbst weiterzumachen, bis ich an meinen Haus ankam. Ich kletterte durch mein Zimmerfenster und fand Matt vor. Er saß weinend auf meinen Bett. 

„Matt, ist alles okay?"

„Urian ist ein Arschloch, ich kann nicht mehr, Loki."

Schluchzte er. Ich nahm ihn in den Arm und tröstete ihn. Vorsichtig fragte ich ihm, was passiert sei, er erklärte mir unter Tränen, kaum verständlich, dass Urian über Vater sehr schlecht geredet hat. Über seine Krankheit. Laut Urian wäre mein Vater eine Memme, die sich nicht um seine Aufgabe kümmern kann. Mein Vater war ein gerechter und guter Mann, natürlich litt er in so einem Haushalt unter Depressionen. Er konnte auch nicht fliehen, jeder kannte ihn, und niemand würde ihm glauben, dass er gute Absichten hatte. 

„Los komm, Matt, wir essen bei Vater, ich habe viel zu erzählen."

Wir schlichen uns in die Küche, stahlen uns einen Servierwagen und fuhren zu meinen Vater ins Zimmer. Er saß im Bett und las. Einen Roman.

„Hallo, Papa!"

Rief ich fröhlich, als er uns sah, legte er das Buch weg und nahm mich und Matt in den Arm. Er sprach Matt auf seine verweinten Augen an. Als Matt seine Sorgen erneut hochkaute, sagte mein Vater:

„Ja, ich kann zur Zeit nicht aus dem Bett, wegen dieser Krankheit, aber ich bereue es nur meiner Verpflichtung euch gegenüber nicht nachkommen zu können. Ihr wachst in einen feindlichen Haushalt auf, ihr seid eure einzigen Verbündeten, ihr müsst immer zusammenhalten. Egal was passiert."

Wir nickten und aßen. 

„Aber jetzt erzähl Loki, wie war es in Kanori?"

Ich erzählte ihnen von meinen neuen Freunden, von den Büchern in der Bibliothek, von Kanori und seinen Vororten. Die Lebensfreude, die ich gespürt habe und dass ich ganz leicht schon Glitzer einsetzen konnte. 

„Zeig es mir, Loki. Die Farbe von Glitzer verrät, ob du ein Tag oder Nacht Magier wirst."

Ich nickte und beschwor eine kleine Wolke lila Glitzer. 

„Du bist weder eine Nachtmagierin, noch eine Tagmagierin... Er hatte doch recht...Wie dem auch sei, dann kann Matt dir später mal alles beibringen, dann brauchst du dir keinen Meister zu suchen."

Er aß kaum, dabei war es sein Lieblingsessen. Schon am Morgen hatte er sein Frühstück kaum angerührt. Ich war noch ein kleines Kind, ich wusste nicht, woran das lag, also dachte ich daran, dass es am Essen lag. 

„Vater schmeckt dir dein Essen nicht?"

„Doch, Loki, es ist sehr lecker. Aber ich habe keinen Hunger."

Ich lehnte mich an ihn an und er umarmte mich. Wir lagen alle zusammen in Vaters Bett und schliefen ein. 

Das muss schlimm für dich gewesen sein, deinen eigenen Vater so verfallen zu sehen. 

Ich habe es damals nicht verstanden, und auch wenn er nicht da war, ohne ihn, wäre ich vielleicht heute noch immer eine Jeevah auf der Seite Nightmares. 

Nein, ich denke du wärst so oder so entkommen, weil du eine der klügsten drei Jährigen warst, die ich kannte und eine gute Magierin.

Nicht so gut wie du, Meister. Im Übrigen, du bekommst im nächsten Kapitel deinen ersten Auftritt. 

Uh, der eigentliche Star der Geschichte. 

Übertreib nicht Merlin.