Überzeugungsarbeit im Prozess

Akio: „Was Elaran sagt stimmt schon. Die Leute haben einfach nur Angst vor der Magie. Vielleicht, weil sie Geschichten gehört haben, wie Magie Zerstörung bringt. Können wir den anderen klar machen, dass Magie auch anders genutzt werden kann? Wir als Rebellen sind eine eigenständige Gruppe, die nicht mit anderen Gruppen zusammenarbeitet… Hmm… Wenn ich so darüber nachdenke… Was denken wohl die anderen darüber, dass wir die Magie wieder legal machen wollen? Ich frag mal Auron, was er denkt. Ich glaube, er hat ein anderes Bild darüber als ich. Wenn ich ihn überzeugen kann, dann kann ich das auch bei den anderen."

Ohne sich selbst zu sehr aufzuhalten machte sich Akio auf, um Auron aufzusuchen und ihm alle seine Fragen zu stellen und seine Meinung zu diesem Thema zu erhalten.

Akio: „Hey Auron…"

Auron: „Was gibt's?"

Akio: „Findest du, dass Magie erlaubt werden sollte?"

Auron: „Ich verstehe gerade nicht, wie du auf dieses Thema kommst."

Akio: „Sag schon, einfach so. Kein größerer Grund…"

Auron: „Aha. Kein großer oder bedeutender Grund also?"

Akio: „Ja, doch bedeutend schon."

Auron: „Hmmm… Ich würde sagen, eher Nein. Es wird wohl einen Grund geben, warum sie in erster Linie verboten wurde. Vielleicht gab es einmal eine Katastrophe, die alles verändert hat. Sowas muss einen Grund haben. Aber ehrlich gesagt, würde ich gerne wissen, was genau dieser Grund ist. War es reine Angst? Oder gab es wirklich schlimme Konsequenzen? Ich finde das interessant."

Akio: „Ja, das stimmt, aber trotzdem… Die Zeiten haben sich doch auch geändert. Wir könnten doch auch dafür sorgen, dass die Magie nicht mehr verboten ist."

Auron: „Und was bringt uns das? Sind wir dann nicht irgendwie Kriminelle, wenn wir dagegen ankämpfen und das ändern wollen?"

Akio: „Aber kriminell zu sein heißt doch auch nur, nicht für das Gesetz zu sein, das sie uns vorgeben."

Auron: „Dir ist klar, dass auch das Gesetz einen Ursprung hat und dass es auch dafür Gründe und Geschichten gibt, warum bestimmte Dinge und Situationen erlaubt oder verboten sind. Ohne diese Gründe zu kennen, ist es schwierig zu sagen, ob das Verbot gerechtfertigt ist."

Akio: „Ja, aber…"

Auron: „Aber was? Kriminell zu sein heißt nicht nur, nicht für die Gesetze zu sein, sondern auch gegen das Gesetz zu sein."

Akio: „Sagst du mir das alles, weil du mir damit sagen willst, dass du auch gegen die Magie bist?"

Auron: „Das… habe ich nicht behauptet."

Akio: „Aber du bist doch so dagegen."

Auron: „Ich bin dagegen, kriminell zu sein, nicht gegen die Magie."

Akio: „Aber in diesem Kontext klingt das so, als wärst du dagegen."

Auron: „Hmmm… Wenn Magie zu 100% verboten wäre, würde das nicht auch heißen, dass wir die Magie dann gar nicht kennen würden? Und würde es nicht auch bedeuten, dass es so etwas wie die lizenzierten Magier gar nicht geben würde?"

Akio: „Ja, stimmt. Aber was willst du mir damit genau sagen?"

Auron: „Wir können für die Magie sein, ohne gegen die Regierung zu sein. Ich meine, wenn wir die Magie wirklich verstehen könnten, könnte das doch auch etwas Gutes bringen, oder nicht? Dafür könnten wir die Lücken suchen und mit ihnen arbeiten."

Akio: „Also machen wir das dann so? Wir suchen diese Lücken und dann sind wir legale Magier?"

Auron: „Nein, ich sagte, wir könnten. Wir müssen nicht. Und ich will auch gerade eigentlich gar nicht."

Akio: „Warum bist du immer so? Manchmal bist du echt schwer zu verstehen. Da verstehe ich Elaran ja fast schon besser."

Auron: „Elaran? Wer soll das sein?"

Akio: „Ah, stimmt, stimmt. Ich habe dir ja noch gar nichts von ihm erzählt. Er ist so etwas wie mein Meister oder Lehrer bei den Rebellen. Er bringt mir Magie bei."

Auron: „Was? Du hast einen Meister, der dir bei den Rebellen Magie beibringt? Du lernst Magie? Bei den Rebellen?"

Akio: „Ah, das hatte ich ja auch nicht erzählt. Ja, ich bin bei den Rebellen, und Elaran ist dort mein Lehrer. Er bringt mir Gravitationsmagie bei."

Auron: „Junge, geht's dir gut? Du solltest leiser sein, wenn du über Magie sprichst. Und weißt du nicht, dass speziell Gravitationsmagie und auch Schattenmagie absolut verboten sind? Nicht nur normal verboten, sondern absolut. Absolut!"

Akio: „Ja, die erzählen ja viel, wenn der Tag jung ist. Elaran will, dass wir gemeinsam mit den Rebellen ein neues Licht auf die Magie werfen können. Er sagt, dass die Leute und die Regierung nur Angst vor der Magie haben und wir ihnen diese Angst nehmen müssen, damit sie wieder alltäglich wird."

Auron: „Ist das dein Ernst? Hast du damit schon mit den Mädels gesprochen?"

Akio: „Nein, die würden mir doch eher eine Schelle geben oder sowas."

Auron: „Nein, die schlagen dich nicht, die würden dich eher davon abhalten wollen. Also redest du jetzt als erstes mit mir darüber?"

Akio: „Ja, und ich bleibe dabei. Nur du solltest das wissen."

Auron: „Und warum nur ich?"

Akio: „Weil du es wohl am ehesten verstehen und mich unterstützen würdest."

Auron: „Das ist eine krasse Behauptung von dir, dass ich dich am ehesten verstehen würde."

Akio: „Also bist du dagegen!? Liege ich falsch damit?"

Auron: „Nein, ich meine ja nur. Es ist eine krasse Behauptung, aber sie scheint wohl etwas Wahres zu haben."

Akio: „Also bist du auf meiner Seite?"

Auron: „Ich weiß nicht, ob da irgendwo eine Seite ist, auf der ich sein kann. Aber wenn, dann wohl doch eher bei dir."

Akio: „Das war schon irgendwie süß von dir."

Auron: „Hmmm…. Denkst du? Ich fand das jetzt mehr kameradschaftlich als süß."

Akio: „Würdest du denn nicht auch wissen wollen, was du so mit deiner Magie machen kannst und wie stark du werden kannst?"

Auron: „Uff… Ich habe so noch nicht darüber nachgedacht… Ich weiß nicht einmal, was für eine Magie ich habe…"

Akio: „Das ist kein Problem. Elaran kann mit dir bestimmt auch einen Magietest machen, damit du dann weißt, welche Magie du hast."

Auron: „Und wie soll das gehen?"

Akio: „Wir haben da eine Vase dafür!"

Auron: „Eine Vase? Ernsthaft? Die soll mir sagen, was für eine Magie ich habe. Ist das ein Scherz, oder reden wir von einer antiken, geheimnisvollen Vase, die ich auf keinen Fall umkippen sollte?"

Akio: „Ja, genau."

Auron: „Das kann ja was werden…"