Der richtige Biss

Ich wachte in einem Bett wieder auf. Sollte ich doch eine Hure werden? Aber ich hatte noch meine Klamotten an. Okay, war schon mal ein Pluspunkt. Mein Werwolf saß am Bettenrand, und spürte wohl, dass ich wach war. „Gefährtin? Ok?" Nein oder? Der dachte ich bin was? Ja gut, ich hatte einen leichten Biss von ihm bekommen gehabt, aber Gefährtin?! Das wollte ich nicht sein! Denn ich hatte gelernt, dass Gefährtinnen nach dem Biss schnell starben. Daher wollte ich nur weg. Aber wo war ich überhaupt? „Nichts ist okay. Wo bin ich?" „Heim von Rudel." antwortete er. Ganz toll. Also quasi im Hauptquartier der Werwolfspinner. Er beugte sich über mich herab, so dass wir genau auf Augenhöhe waren. Ich konnte einen angenehmen Duft wahr nehmen, auch wenn ich ihn nicht beschreiben konnte. Er küsste mich. Ich wehrte mich zuerst (mit null Erfolg), aber hatte das Gefühl auf einmal voll benommen zu sein. Was zur Hölle war bitte los? Er küsste mich weiter bis zur Halsbeuge. Und schneller als es mir klar war, biss er mich. „Aaaahhhhh" schrie ich. Ich wollte von ihm weg. Es tat richtig weh. Wenn man Geschichten glaubte sollte man vor Lust stöhnen. Einen Mist tat man dabei. Vor Schmerzen schreien passte eher. Er ließ mich nach dem Biss los. Ich krabbelte soweit weg wie möglich. Was mich nun wunderte war, dass er sich verwandelte. Und zwar in einen echt attraktiven Mann. Braungebrannt, braune Haare und braune Augen. Er seufzte, und sah mich dann an. „Gefährtin, Susan… ich danke dir." Hä? Er dankte mir? Weswegen? Als hätte er meine Gedanken gelesen sprach er: „Wenn du nicht gewesen wärst, hätte ich wohl meinen Verstand dem Lykaneraussehen geopfert." Was? „Du musst wissen, unser Volk wurde vor über einem Jahrzehnt verflucht. Nur mit der Gefährtin ist es uns bestimmt wieder wir selbst zu werden." Ok, war der Biss giftig? Halluzinierte ich gerade?