Kapitel 6

Am nächsten Morgen war ich wund, aber stolz drauf. Ich sah auf der Matratze den kleinen Blufleck und errötete leicht. Lionel war nicht zu sehen, und ich duschte erstmal ausgiebig. Als ich fertig war, war Lionel wieder da mit Frühstück für mich. „Ein paar Donuts, ein belegtes Brötchen mit was süßem und O-Saft." erklärte er. „Guten Morgen." Er küsste mich auf die Wange. „Guten Morgen." gähnte ich. Ich streckte mich noch, und aß mit großem Appetit alles auf. „Wir haben heute was Wichtiges vor." meinte Lionel. „Und was?" „Heute werden wir deinen Eltern mitteilen, dass du Auslandserfahrung sammeln wirst mit mir zusammen." Ich wollte meine Jacke gerade anziehen. „Was meinst du?" „Ich denke du bist groß genug, um die Welt zu bereisen. Natürlich mit einem erwachsenen Begleiter." „Lionel, aber was bist du für sie?" „Ein Professor, der beim Abi auf dich aufmerksam wurde, und nun dies vorschlägt." Ich zögerte sichtlich. „Vertrau mir." Ich nickte und zog meine Jacke und Schuhe wieder an. Er nahm wieder meine Hand, und so checkten wir aus dem Hotel aus.

Es war Freitag Abend, und meine Eltern aßen immer dann mit mir. „Mama, Papa, ich wurde heute gefragt von einem Professor, ob ich nicht ein paar Jahre Auslandserfahrung sammeln möchte." Sie hielten an, und schauten mich an. „Wie heißt der Professor denn?" Ich hoffte er nannte sich wie im Hotel. „Herr Incubi." „Ein Ausländer also." grummelte mein Vater. „Sieht aber nicht so aus. Er wollte morgen kommen, und um eure Erlaubnis bitten." Sie nickten. Ok, das Gespräch lief besser als gedacht. Aber den schwierigen Teil hatte Lionel noch vor sich. Denn ich sollte ja mit ihm wegfliegen.