Kapitel 22

6 Tage später

Ich wartete sehnsüchtig auf Lionels Erscheinen. Er war immer gekommen. War immer pünktlich. Da er mir keine Uhrzeit nannte, wartete ich geduldig in meinem Kinderzimmer.

Lionels Sichtweise

Man hatte mich in die Unterwelt gerufen. Und ich wusste warum. Ich hatte Mitleid mit Leila gehabt, und sie vor 3 Jahren nicht bis zum Tode genommen. Aber was würde der oberste Dämon als Strafe nehmen?

„Inkubus Lionel, du wirst angeklagt deinen Vertrag wissentlich gebrochen und daraufhin verändert zu haben für das Leben eines Menschen." „… das ist korrekt, aber…" „Zur Strafe wirst du in die Zeitzelle 6 Tage lang gesperrt." Nein! Nicht die Zeitzelle! „Wir werden die Haft so einstellen, dass für dich 6 Tage vergehen. Für deinen Menschen 6 Jahre." Ich wollte am liebsten schreien vor Ungerechtigkeit. Leila würde so eine Qual wegen mir erleiden.

Das Gericht vollstreckte das Urteil sofort, und sperrte mich weg.

Leilas Sichtweise

Wo blieb er nur? Mittlerweile machte ich mir Sorgen. Er war nun 8 Tage lang schon weg. Wurde er getötet? Hoffentlich nicht… Ich malte mir die schlimmsten Szenarien aus, und in jeder war er tot.

Knapp 6 Jahre später

Sara kam zu mir, und fragte, ob ich die Prüfung auch so schwer fand. Ich konnte ihr schwer sagen, dass ich ein Profi in Fremdsprachen wegen ihm war. Kurz tauchte sein Gesicht in meinen Gedanken auf. Schnell verscheuchte ich ihn wieder. Nein, ich wollte nicht an ihn denken.

Nachdem ich mir die Augen damals ausgeweint hatte und in einer Nervenanstalt war hatte ich mich in einer Uni eingeschrieben und studierte nun Medizin. Wir hatten gerade schwere lateinische Wörter gehabt. Eher Gebrechen mit lateinischen Ausdrücken. Ich war fast mit dem Studium durch, und freute mich eine eigene Praxis bald zu führen. Abends feierten wir das Ende der Prüfungen in einer Bar, und betranken uns mit einigen Tequila-Shots und Cocktails. Nachdem ich aber merkte, dass nichts mehr ging, und schon die Welt leicht verschwamm, verabschiedete ich mich. Ich musste nur durch den Park, dann war ich fast zuhause. Ich wohnte nun in einer kleinen 1-Zimmer-Wohnung. Aber ich war glücklich. Naja zumindest gerade, da ich betrunken war. Oft fiel ich in trübe Stimmungen, da ich Lionel vermisste. Aber nun schwankte ich zum Park, und wollte schnellen Schrittes hindurch.