Kapitel 24

Leilas Sichtweise

Verdammt musste ich viel getrunken haben. Ich hörte und sah ihn. Ich redete mir kurz zu, dass ich mir das alles nur einbildete. Dann stand ich auf, und wollte weiter, aber er, der gar nicht da sein konnte, hielt mich fest, und küsste mich. Ich merkte nun wie mir schwarz vor Augen wurde.

Als ich wieder wach wurde, war ich in einem Hotelzimmer. Ein Traum… genau ich träumte wohl von ihm gerade. Denn er war da.

„Tut mir leid, Liebste, aber ich benötige kurz dein Blut." Wie früher nahm er eine Spritze und zog mir Blut ab. War zwar mehr als früher, aber machte mir nichts aus. Es war trotzdem in Ordnung. Denn es war nicht echt. Er trank das Blut gierig. Seine Augen leuchteten wie früher kurz rot auf, wenn er es trank. Er sah noch genauso aus wie damals, aber war ja kein Wunder bei einem Traum, dachte ich mir.

Dann wandte er sich mir zu. „Erzähle mir bitte, wie es dir ohne mich ergangen ist." bat er mich. Ich atmete tief ein. „Scheiße ging es mir. Hatte nächtelang geweint, und als mich meine Eltern fragten weswegen konnten sie sich nicht an dich erinnern. Ich musste in meinen ersten Unijahren zum Psychodoktor, der mir einredete, dass es dich nie gab." Tränen kamen wieder. „Irgendwann glaubte ich es fast selbst." Er setzte sich zu mir aufs Bett, und ich lehnte mein Kopf gegen seine Schulter. „Scht," tröstete er mich wie früher. „Jetzt wird alles wieder gut." Ich weinte noch etwas weiter. „Das ist ein schöner Traum." murmelte ich leise. Er lächelte. „Dein Traum ist aber Wirklichkeit, Liebes." „Von wegen…" und schlief nun auf seinem Schoß ein.