Kapitel 25

Lionels Sichtweise

Ich betrachtete sie, als sie schlafend und mit Tränen auf meinen Schoß schlief. Ich war nur bei ihrem Anblick wieder hart, aber hier war nicht der richtige Ort oder Zeit. „Wo wohnst du, Liebes?" Sie murmelte leise die Adresse. So nahm ich sie nun mit, und brachte sie in ihre Wohnung. Naja eher kleines Zimmer. Aber sie hatte wenigstens ein kleines Badezimmer, Küchenecke und ein Doppelbett. Ich legte sie hin, und deckte sie nun zu. Ich legte mich neben ihr hin.

Am nächsten Morgen grummelte sie kurz, weil die Sonne ihr ins Gesicht schien und bestimmt hatte sie einen Kater. Sie bekam mich nicht mit, und ging in ihr Badezimmer. Nachdem sie geduscht hatte, sah sie mich auf dem Bett. Sie schaute mehrmals hin. „Guten Morgen, Liebes." begrüßte ich sie. Sie sah aus, als erlitte sie gleich einen Nervenzusammenbruch. Und wieder kniete sie sich in Fötushaltung hin, aber diesmal nahm ich sie in den Arm. „Nein, nein, nein. Ich bilde mir das ein." redete sie sich wieder ein. „Leila, schaue mich an." Sie schloss die Augen und schüttelte den Kopf. Aber ich kannte ihre Knöpfe am Körper. Und sie sollten immer noch funktionieren. Ich streichelte sie über ihren Rücken, direkt die Wirbelsäule hinauf und hinab. Ich sah wie sie die Gänsehaut bekam. „Nicht echt, nein Leila, das ist nicht echt." sagte sie sich. Was hatte man ihr bloß erzählt, dass sie nun so war? Ich stand auf, und ging ins Badezimmer. Ich sah einige Antidepressiva. Man sollte als Dämon keine Emotionen zeigen, aber mich überkam Wut, weil man ihr das angetan hatte. Und trotzdem war sie kurz vor ihrem Abschluss eines Medizinstudiums. Ich war sehr stolz auf sie.

Ich ging wieder zu ihr. Sie saß immer noch dort, aber hatte ihre Augen geöffnet. Also benutzte ich meinen Dämonenblick an ihr. Sie reagierte prompt und entspannte sich. Ihr Ausdruck war leer. Aber sie war auch mein für immer. „Du wirst mein Dasein begreifen, und nicht weiter auf den Boden kauern." Sie nickte. Dann hob ich den Blick auf, und sie schaute mich an, aber weinte nun: „Lionel, ich hab dich so vermisst!" Sie umarmte mich, und ich erzählte ihr darauf hin von der Verhandlung und Verurteilung meinerseits. Sie war gelinde gesagt entsetzt. Nicht alleine wegen der Gefangenschaft, sondern auch wegen des Urteils allgemein. „Ist es denn üblich, dass wir Menschen von Inkubus zu Tode gefickt werden?" „Es passiert sehr oft, ja, daher ist es schon fast Brauch. Aber kein Inkubus, der seine wahre Energiepartnerin findet, würde das tun."