8. Wissen ist Macht

Laura war so geplättet das sie nur an das eine Wort immer und immer wieder denken konnte.

Mate...

Mate...

Mate...

Sie kannte dieses Wort aus ihren Büchern wo es immer um Werwölfe ging und diese fanden ihre Mate oder bei Alphawölfen auch Luna genannt.

Das würde ja bedeuten daß Alexander ein Werwolf wäre und somit sie selbst auch.

Aber sowas gab es doch gar nicht in echt, oder?

Sie traute sich nicht das, was ihr durch den Kopf ging, laut auszusprechen.

Denn dann würde sich alles für sie verändern, wenn Alexander ihre Theorie bestätigte.

Er räusperte sich kurz, bevor er sie ansprach, weil sie etwas abgelenkt schien.

"Du wirst bestimmt viele Fragen an mich haben.

Aber wir sollten zuvor zum Abendessen gehen, sonst schickt dein Vater jemanden hoch. Erzähle am besten noch nichts von unserer Bindung bis ich mit dir nach dem Essen geredet habe."

Laura nickte ihm zu das sie verstand und sie beide gingen in den Speisesaal wo bereits alle auf sie zu warten schienen.

Sie wurden von allen neugierig gemustert, vor allem Laura, da sie neu im Rudel war.

"Guten Abend Vater." begrüßte Laura den Alpha höflich.

Er lächelte seine Tochter an, bevor er ihr antwortete.

"Ich hoffe du lebst dich schnell hier ein. Alexander und Billy kennst du ja bereits.

Das ist Alexanders Freundin und Billy seine Schwester, das ist der Koch und sie ist unser Hausmädchen.

Die anderen wirst du nach und nach kennen lernen.

Du wirst dich bestimmt gut mit allen verstehen, wenn du Probleme oder Fragen haben solltest wende dich an mich."

Die vorgestellten Leute nickten ihr kurz zu und danach warteten alle ab.

Nachdem Gerard als erster begonnen hatte zu essen, griffen auch die anderen zu.

Nach dem essen kam ein junger Mann und brachte alle Teller in die Küche.

Gerard sprach seinen Beta an, während Laura sich neugierig umsah im Raum.

"Alexander würdest du Laura zu ihrem Zimmer bringen und danach noch bei mir vorbei schauen?"

Die Antwort von Alexander ließ Laura dann doch aufhorchen.

"Ja Alpha."

Laura sah erstaunt zu ihrem Vater und dann zu Alexander.

Sie erinnerte sich wieder daran das er sie Mate genannt hatte.

Und nun nannte Alexander ihren Vater auch noch Alpha.

Also war er hier das Oberhaupt, was ihr vieles erklärte, und sie war seine...

Ja was genau war sie denn in diesem Rudel?

Also war ihre Vermutung das dies ein echtes Wolfsrudel wäre vielleicht doch nicht so abwegig.

Die Rothaarige war so in ihren Gedanken versunken gewesen das sie gar nicht mitbekommen hatte wie alle vom Tisch aufgestanden und gegangen waren.

" Folge mir! Und ich erkläre dir alles oben in deinem Zimmer, Jungwolf."

Laura funkelte Alexander etwas zickig an und ihm gefiel dieses Feuer in ihren Augen, sie schien nicht bloß nett zu sein.

Sie schien auch krallen zu besitzen, die sie zeigte wenn man sie reizte.

Und das machte ihn mehr an als er zugeben würde.

"Wie hast du mich gerade genannt?"

Als sie die Zimmertür hinter sich geschlossen hatte stemmte sie ihre Hände in die Hüften, wackelte mit dem Fuß auf dem Boden und sah ihn herausfordernd an.

"Na dann Mister.

Erkläre mir alles was es mit Mate auf sich hat und das meine Vermutung nicht richtig liegt!"

Alexander hob interessiert seine Augenbraue und sah sie neugierig an bevor er ihr das Wort erteilte.

"Du hast bereits Vermutungen?

Dann teile sie mit mir und ich verbessere dich wenn etwas falsch ist."

Sie st ich sich eine gelöste Haarsträhne hinter ihr Ohr, kaute nervös auf ihrer Unterlippe und dachte nach.

"Oh mein Gott!

Wo soll ich bloß anfangen?

Also eine Mate ist die Gefährtin eines Werwolf, sie ist seine Seelenverwandte die ihm von der Mondgöttin zugeteilt wird.

Dieses Band verbindet zwei Wölfe für ihr Leben miteinander und auch darüber hinaus. Jeder der zwei kann die Gefühle des anderen spüren, sie teilen eine gemeinsame Gedankenverbindung wenn sie sich gegenseitig akzeptieren."

Sie hatte dies wie ein wandelndes Lexikon runter gebetet. Und holte danach erstmal Luft, bevor sie weiter sprach.

"Sie werden kurz vorher oder spätestens am 17. Geburtstag der Wölfin miteinander verbunden.

Denn zu diesem Zeitpunkt wird die Wölfin Geschlechtsreif.

Der männliche Part kann möglicherweise schon älter und erfahrener sein.

Manche Wölfe werden von der Mondgöttin mit einer Gabe beschenkt.

Manchen Wölfen bleibt dieses Glück verwehrt

In manchen Büchern stand das es sogar Mischlinge gab zwischen Mensch und Werwolf.

Das sind so genannte Hybride, halb Wolf und halb Mensch.

Bei diesen ist es ungewiss welche Seite stärker ist und ob dieser Wolf sich jemals wandeln wird.

Wenn der Wolfsanteil stärker ist werden sie trotzdem ihren Wolf bekommen.

Also wenn mein Vater ein Alpha ist, ist er auch ein Werwolf?"

Alexander sah sie anerkennend an, nickte einige male und musste sich eingestehen das sie mehr wusste als sie wissen sollte.

"Also was das Thema Mate angeht hast du es gut zusammen gefasst.

Besser als ich vermutet hätte.

Was weißt du über Wolfsrudel?"

Er merkte ihr an das sie stolz darauf war was sie alles zu dem Thema wusste.

Nachdem er sie gefragt hatte was sie über Wolfsrudel wusste überlegte sie für einen moment und biss sich wieder nervös auf die Unterlippe. Er rechnete mit einem erneuten Vortrag von ihr, hatte sie dies auswendig gelernt?

"Also, Wolfsrudel bestehen aus mehreren Wölfen.

Der Alpha ist das Oberhaupt, der Anführer.

Was er sagt ist Gesetz.

Dann gibt es noch den Beta, er ist der Vertreter des Alpha und hat das Bestimmungsrecht wenn der Alpha verhindert ist.

Meist ist es der Bruder, beste Freund oder eine andere wichtige Vertrauensperson des Alpha.

Alle weiteren Wölfe haben ihre Aufgaben im Rudel, aber Alpha und Beta sind die wichtigsten zwei oberen Wölfe.

Dann gibt es noch die Luna, die Gefährtin des Alpha.

Sie hat genauso viel Mitspracherecht wie der Alpha, je nachdem wie der Alpha es entscheidet.

Jeder weitere Wolf im Rudel kann auch eine Seelengefährtin haben.

Diese wird dann jedoch Mate genannt.

Und Wölfe ohne Rudel, oder wenn sie ausgeschlossen wurden, nennt man Omega.

Ein Alpha kann nur entthront werden wenn ein anderer Wolf ihn herausfordert und gewinnt.

Ansonsten besteht noch die Chance das ein Alpha zu alt wird und seinen Thron an den Beta, der meist jünger ist, oder sein Kind weiter gibt.

Dies geschieht aber nur mit Absprache des ganzen Rudels.

Die Entscheidung muss einstimmig sein."

Alexander war so erstaunt das er erstmal nichts dazu sagte.

Er hatte nicht gedacht das sie alles wusste was ihm damals als Kind auch beigebracht wurde.

Doch der Unterschied zwischen ihnen war das er im Rudel groß wurde und sie bei den Menschen.