Tod des Gefäßes (letztes Kapitel)

Mia hielt die Augen weiter geschlossen. Wie damals fühlte sie sich leichter als je zuvor. Sie hörte noch die Heilige, wie sie „Schlaf jetzt. Wenn du wach wirst, ist wieder alles in Ordnung." sagte, bevor sie einschlief.

Als sie aufwachte war sie in der Höhle. Sie fühlte sich seltsam. Sie fragte bei der Heiligen nach, ob sie die letzte Segnung vergessen hätte. Die Heilige meinte, dass alles in Ordnung wäre, und sie sich keine Gedanken mehr machen müsste. Am Ende des Tages waren ihre Gedanken nicht mehr beim komischen Gefühl. Sie dachte, dass die Heilige garantiert recht hätte. Sie schlief abends ein und am nächsten Tag war nichts mehr davon zu spüren.

Sie lebte nun hinter dem Wasserfall einige Jahrzehnte. Jay war selbst nun alt, aber freute sich jedes Jahr seine Mutter in der Holografie zu sehen. So wusste er, dass ihr nichts geschehen war.

Doch es sollte so kommen, dass eines Tages Verbrecher am Strand lang gingen, welche Mia in der Höhle hinter dem Wasserfall fanden. Die Heilige hatte Mia nun immer in Ruhe gelassen, und war daher nicht anwesend, als Mia von den Männern zuerst vergewaltigt wurde, und als Mia sagte, dass die Heilige sie für dessen Tat verfluchen würde, stochen sie sie mit einem Schwert ab.

Mia entschwindete das Bewusstsein, und zwar so schnell, dass sie nicht die Heilige um Hilfe bitten konnte. Sie spürte wie sie ganz schwer wurde, andererseits auch wieder leicht. Schwer, weil ihr Körper sich nicht mehr bewegen ließ. Leicht, weil es für sie einfach wäre ins Nichts zu gleiten. Sie ließ sich ins Nichts fallen, und verstarb.

Die Heilige kam Stunden später zu Mia, und erschrak furchtbar, als sie Mias Leiche entdeckte. Sie konnte sie nicht mehr heilen. Auch die Götter hatten Regeln, und diese durfte nicht gebrochen werden. Tote durften nicht wieder erweckt werden.

Die Heilige verließ nun die Welt.

Mit der Zeit vergaß man, dass es eine Zeit gab, wo eine Heilige einmal im Jahr durch ein Gefäß entschied, ob das Land fruchtbar war oder nicht.

ENDE