Kapitel 33

Angelika wünschte, die Nacht wäre länger gewesen, damit sie den Schmerz einfach wegschlafen könnte, doch der Morgen war bereits angebrochen und brachte das Versprechen eines schrecklichen Tages mit sich.

Als sie erwachte, war das Erste, was sie bemerkte, dass ihr Bruder nicht mehr in ihrem Bett lag. Sie setzte sich auf und rieb sich die geschwollenen Augen, die sie kaum öffnen konnte. Ihre Lider fühlten sich schwer an und ihr Hals war trocken.

Ein sanftes Klopfen ließ sie zur Tür blicken. Eva trat mit einem Tablett in der Hand ein.

"Guten Morgen, gnädige Frau," begrüßte sie und stellte dann das Tablett auf den Nachttisch neben ihr.

Dann verharrte sie. "Gnädige Frau", sie blickte auf ihre Hände, die sie zusammenrieb, "es tut mir wahrhaftig leid. Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, Ihrem Vater zu widersprechen und Sie zu befreien."

"Es ist in Ordnung, Eva. Was geschehen ist, ist geschehen, und ich gebe dir keine Schuld," sagte Angelika.