Kapitel 2

"Wie ich mitbekommen habe, benötigen Sie einen Kredit. Zuerst muss ich fragen, warum Sie diesen benötigen?" fragte er mich. Ok, du schaffst das, sagte ich mir kurz wieder, atmete tief ein, und erklärte: "Wissen Sie, ich habe vor einigen Jahren eine Bürgschaft unterschrieben. Diese ist nun fällig, und ich kann den Betrag nicht bezahlen. Daher benötige ich einen Kredit, und erhoffe mir, dass ich den bei Ihnen bekomme." "Wieviel benötigen Sie denn?" fragte er mich, und kritzelte auf seinem Notizblock herum. "30.000 €." sagte ich, und schluckte selbst über diese große Summe. Da müsste ich locker ein Jahrzehnt nachzahlen, und müsste mit der Hand im Mund leben, aber es würde irgendwie schon gehen. 

Er schaute mich an. "Ich will jetzt kein Arsch sein, aber Ihnen ist klar, dass ich das Geld Ihnen nicht ohne Zinsen geben kann, oder? Und ich bin mir nicht sicher, ob Sie die Zinsen + die monatlichen Rückzahlungen leisten können." "Wieviel wäre denn die monatliche Rückzahlung inklusive Zinsen?" fragte ich nun. Das war ja die entscheidende Frage für mich. Hoffentlich konnte ich das stemmen. Bis 500,00 EUR wäre alles möglich. Darüber wäre ein Nebenjob fällig. "Der Betrag würde sich auf ungefähr 750,00 EUR belaufen inklusive den Zinsen." Ach du Scheiße, war mein erster Gedanke. Aber mit 250,00 EUR konnte man noch haushalten. Irgendwie. Ein kleiner Nebenjob hier und da mal, dann würde ich das auch hinbekommen. Ich atmete tief ein und aus, und stimmte dem Kreditvertrag überein. Er tippte auf seinem PC meine Daten von meinem Personalausweis ab, den ich ihn kurz überreichte, und druckte dann den Vertrag in zweifacher Ausfertigung aus. Ich unterschrieb diesen, und er ebenso. Danach gab er mir eines dieser Verträge wieder zurück. 

"Das Geld wird in wenigen Minuten auf Ihr Konto transferiert werden." "Gut, ich danke Ihnen." lächelte ich noch, verabschiedete mich, und ging aus dem Kreditbüro mit einer doch besseren Zukunftsaussicht wieder raus.