Kapitel 6

Sofort fuhr ich rechts ran, und schaute auf die eben überfahrene Ampel. Die Fußgänger waren schon längst weiter gegangen, aber der Duft war noch da. Also war meine Gefährtin auch noch hier. Ich ließ mich von ihrem Duft leiten, und ging in Werwolfmanier suchend vorsichtig vorwärts. 

Da fiel ich schon fast über eine junge Menschenfrau. Sie lag krank an der Mauer, und atmete schwer. Ich atmete kurz ein, und wusste: Diese arme, kranke Menschenfrau war meine Mate! Meine zweite Seelenhälfte! Endlich war ich ganz. Aber so wie die Menschenfrau gerade zu Wege war nicht mehr lange. Schnell brachte ich sie ins Auto, und brachte sie ins nächste Krankenhaus. Gegen Fieber half leider kein Werwolfblut, daher blieb mir nichts anderes übrig.

Dort angekommen wurde sie an eine Infusion gleich angeschlossen, wo Schmerzmittel waren, die auch ihr Fieber senkten. Ich wartete an ihrem Bett bis sie aufwachte. Vielleicht würde sie ja auch das Gefährtenband irgendwie spüren. Immerhin konnte ich diese Wunde, die ich ihr durch meine Markierung zufügen würde, und zwar bald, selbst heilen. Zwar wäre sie nie ganz weg, da andere männliche Wesen nie auf die Idee kommen sollten sich an meiner Mate zu vergreifen, aber so gut wie. 

Da hörte ich, wie sie noch im Fieberwahn meinen Namen flüsterte. Woher kannte sie ihn? Träumte sie gerade von mir? War das Gefährtenband doch schon so stark? Fragen über Fragen häuften sich auf, und ich konnte es nicht erwarten bis sie endlich erwachen würde, und ich alle Antworten aus ihr herausbekommen würde. Vor allem das Wichtigste: Wie hieß meine wunderschöne Gefährtin?