Kapitel 25

Noch bevor ich ein Wort zu Amaneus sagte, war mir klar, dass ich fliehen musste. Selbst wenn das Rudel wohl nett war, konnte ich so nicht leben. Ich konnte keine Luna sein. Auch wenn die innere Kraft in mir brodelte.

„Tina." sagte Amaneus nochmal. Ich öffnete nun die Augen, und schaute ihn an. „Was war passiert?" fragte er sorgenvoll. Ich sagte ihm einfach die Wahrheit, und er machte sich wohl keine Sorgen, dass dies sein Gedächtniszauber beeinträchtigte. „Das sind die Kräfte einer Luna." sagte er mit Bestimmtheit, die mich nicht zweifeln ließ. Ich schaute mich um, und sah, dass ich in unserem Bett lag. Was insofern perfekt war. Zumindest für eine Flucht, die ich nun plante. Aber zuerst knurrte nun mein Magen. „Zeit zum Essen." sagte er, und hob mich leicht hoch. Unten angekommen bereiteten mir die Köche was aus der Mikrowelle vor, was sie vorher schon gekocht hatten. Es war irgendein Fleischgericht mit Rosenkohl. Ich verschlang es, und Amaneus lächelte mich dabei an. Ich aß alles auf dem Teller auf, und war danach pappsatt. „Erhole dich noch etwas. Dein Körper braucht noch Zeit, um sich an die Kraft einer Luna zu gewöhnen." sagte er, und trug mich zurück ins Schlafzimmer, wo er sich nun neben mich legte. Ich wollte dies nicht, aber eine Abneigung hätte nur Misstrauen erregt. Daher kuschelte ich mich an ihn, und schlief ein.

Als ich aufwachte war ich augenscheinlich alleine. Schnell stand ich auf, zog mir eine Jacke und Schuhe an, da ich in meinen Klamotten wohl geschlafen hatte. Dann öffnete ich die Tür. Auf dem Weg nach unten begegnete ich Susan und Anna. Sie grüßten mich, aber gingen sonst weiter. War mir nur recht. Schnell schlüpfte ich hinaus, und rannte zum Ausgang. Das Eisentor war nicht verschlossen, und ich rannte hinaus in die Freiheit.

Nach gut 30 Minuten Dauerlauf war ich komplett fertig, und verschnaufte. Ich zählte das Bargeld in der Tasche. Es reichte maximal für was zu essen. Aber war kaum verwunderlich. Denn es war die Jacke, in der mich Amaneus fand. Dafür fand ich meine Bahnkarte, und hoffte damit nun fliehen zu können. Aber erstmal musste ich ja einen Zug und Bahnhof finden.