ANNA'S SCHOCK

Die Sonne hatte ihren Höhepunkt kaum überschritten, als das süße Summen von weingetränktem Gelächter aus dem Hof des Rudelhauses drang. Anna, in einen purpurroten Schal gehüllt, der viel zu fein für diesen Anlass war, lümmelte wie eine entthronte Königin unter der Markise, flankiert von Lily, Lisa und zwei anderen Mädchen, deren Lächeln viel zu spitz war, um herzlich zu wirken, und deren Eifer, zu gefallen, allzu offensichtlich war.

"Ich schlage vor, wir stoßen an," säuselte Anna und hob ihr Glas, ihre Stimme honigsüß, doch voll von giftiger Schärfe. "Auf Jasmine, die endlich weg ist – und hoffentlich diesmal für immer."

Die Mädchen brachen in ausgelassenes Gekicher aus, ihre Armreifen klirrten wie Windspiele, als sie ihre Gläser hoben. Der Wein in ihren Bechern war tiefrot, funkelte im Licht wie ausgelassene Geheimnisse.