Das Flüstern der Macht

Der Wolfsfang brannte auf Tinas Haut, als sie durch den Wald rannte. Drei Tage waren seit Dantes Flucht mit dem Meistersamen vergangen, und im Rudel herrschte Chaos. Aurora kämpfte immer noch gegen das Gift in ihrem Körper und verlor trotz Tinas Bemühungen immer wieder das Bewusstsein.

"Ich bin nicht stark genug", flüsterte Tina vor sich hin und schob Äste beiseite, als sie die heilige Lichtung erreichte, auf der die Wölfe der Antiker ihren vorläufigen Bau errichtet hatten.

Der größte der alten Wölfe, mit silbernem Fell und weise, hob seinen massigen Kopf, als sie sich näherte. "Junge Heilerin", knurrte er. "Du solltest nicht allein unterwegs sein."

"Ich brauche Antworten", sagte Tina, keuchend von ihrem Lauf. Der Wolfsfang leuchtete in der Gegenwart der Antikerin heller. "Aurora geht es schlechter, nicht besser. Das Gift hat sich irgendwie verändert."

Die Antikerin schnupperte an der Luft um sie herum. "Du bringst den Geruch des Giftes mit dir."