Gabriel lockerte seine Krawatte, während er sich dem Bett näherte. Die Bettdecke war bis an den Rand des Bettes gerollt und enthüllte das mit Spitze besetzte Nachthemd, das sie zum Schlafen angezogen hatte.
Es war reizvolle Dessous, die ihre Brüste und die Hüftkurve betonten und gerade genug Haut zeigten, um jeden Mann in Versuchung zu führen.
[Sie hat wirklich einen verdammt heißen Körper, das würde kein Mann übersehen.]
Sebastians Worte schossen ihm wieder in den Kopf und steigerten Gabriels Ärger. Wieso sollte sie sich so verführerisch kleiden, wenn ihr Ehemann nicht zu Hause war? Erwartete sie, dass ein anderer Mann das bemerken würde? Kein Wunder, dass sie die Begierde so vieler Männer erweckte.
Gabriel schlich sich langsam auf das Bett zu, sein Körper bewegte sich wie von selbst.
Seine Augen waren von starkem, begehrendem Verlangen getrübt, und seine Hose wurde unbehaglich eng, da sich seine Erregung gegen den Reißverschluss drückte.
[Ich sollte um sie werben, vielleicht herausfinden, was im Bett mit ihr möglich ist.]
Diese Worte hallten wie Dämonenflüstern in seinen Ohren. Je häufiger er sich vorstellte, wie andere Männer um sie warben oder sogar mit ihr schliefen, desto verärgerter wurde er. Sie war immerhin noch seine Frau!
Als er am Bett ankam, kroch er langsam über sie, neigte seinen Kopf und drückte seinen Mund an ihren Hals, saugte und knabberte an ihrer Haut.
Leonica spürte die Störung und wachte auf.
"G-Gabriel?!" fragte sie überrascht, ihre Augen gewöhnten sich an das dämmrige Licht und erkannten die Gestalt, die über ihr schwebte.
"Sei still," erwiderte Gabriel und gab ihr keine Chance zu reden, während er ihre Lippen mit einem tiefen, langsamen Kuss verschloss und sie schmeckte, ebenso wie den Alkohol, den er getrunken hatte.
Doch Leonica begann sich dagegen zu wehren und wand sich unter ihm, keineswegs mehr so willfährig und kooperativ wie in der Vergangenheit.
"Was machst du da?!" schrie sie und versuchte, ihn wegzuschieben.
"Was sieht es wohl aus, als würde ich tun?" entgegnete Gabriel, sein Atem heiß und schwer auf ihrer Haut, während er weiter entlang ihres Schlüsselbeins Küsse verteilte und weiter nach unten wanderte.
Wut ergriff ihr Herz, als die demütigende Erinnerung an ihre Hochzeitsnacht zu Leonica zurückkehrte. Auch damals war er betrunken gewesen, weil er Angelina nicht vergessen konnte. Sie hatte erwartet, in jener Nacht als seine Frau von ihrem Mann geliebt zu werden, stattdessen behandelte er sie nur grob als Platzhalterin für seine Ex.
Nach jenem Tag hatte Großmutter Gabriel scharf zurechtgewiesen und er kam nie wieder betrunken nach Hause. Ganz zu schweigen davon, dass sie sich scheiden lassen wollten, hätte Leonica niemals gedacht, diese schreckliche Nacht noch einmal erleben zu müssen. Was hatte sie nur falsch gemacht, dass sie diese Demütigungen immer wieder über sich ergehen ließ?
"Das ist nicht richtig, du bist betrunken, also hör auf!" protestierte Leonica, ihre Stimme zitternd, während sie weiter versuchte, sich ihm zu entziehen.
"Nicht richtig? Hast du nicht gesagt, wir seien noch verheiratet? Dann sollst du deinem Mann gefallen!" befahl Gabriel, während seine Hand fest ihre Taille umklammerte, um sie am Widerstand zu hindern.
Leonica spürte, wie sich seine Finger in ihre Taille bohrten und hielt sofort inne, weil sie nicht wollte, dass die Stärke seines Griffes ihrem ungeborenen Kind Schaden zufügen könnte.
"Gabriel, du..." Sie begann, aber ihre Stimme erstarb, als seine Lippen wieder auf die ihren trafen, seine Zunge sich in ihren Mund schob und ihn für sich beanspruchte.
Seine Hand wanderte über ihren gesamten Körper, griff und berührte sie überall, und Leonica gab ihr Bestes, um nicht zu stöhnen.
Doch es war vergeblich. Gabriel wusste nur zu gut, wie er ihren Körper erobern konnte.
Bald umschloss seine Hand ihre Brust, knetete und reizte die Nippel, und Leonica bäumte ihren Rücken auf, löste den Kuss und stöhnte laut auf."So ist's recht, stöhne, du Schlampe", flüsterte Gabriel ihr ins Ohr, und Leonica erschauderte, als sie seine Hand ihre Schenkel hinaufgleiten spürte, wie seine Finger unter ihr Höschen rutschten und ihren feuchten Kern fanden.
Sie wollte etwas entgegnen, doch konnte sie nicht anders, als zu keuchen, als er seinen Finger langsam in sie hineinschob und hinein- und herauspumpte, ihre Erregung steigerte und ihre Wände sich zusammenzogen.
Sie spürte, wie sich ihr Höhepunkt näherte, doch Gabriel zog im letzten Moment seine Finger heraus und begann, sich auszuziehen, während sein Blick immer noch auf ihr haftete.
Die Besessenheit in seinen Augen war so unverhohlen, dass Leonica für einen Moment glauben wollte, er liebe sie. Doch im nächsten Sekundenbruchteil konnte sie nicht anders, als sich zu fragen, ob er sie als jemand anderen sah. Schließlich rief Gabriel im Bett kaum ihren Namen.
Er war erregt, seine Erektion pulsierte schmerzhaft gegen seine Boxershorts.
Gabriel zog ihr das Nachthemd aus, warf es zur Seite und spreizte dann ihre Beine.
"G-Gabriel, warte", protestierte Leonica und legte ihre Hand auf seine Brust, um ihn davon abzuhalten, sein geschwollenes Glied in sie einzuführen. "Sag mir, wer –"
"Sei still. Lass mich dich einfach ficken." Ihre Bitten ignorierend, positionierte sich Gabriel zwischen ihren Beinen und stieß sein Glied in sie hinein.
"Ah!" Leonica schrie auf, ihre Hände umklammerten das Bettlaken, ihre Innenwände dehnten sich, um seine Größe aufzunehmen.
Er füllte sie aus, und Leonica spürte, wie er tief in sie stieß. Ihr Herz war ganz schwer, aber ihr Körper hatte sich ihm bereits unterworfen und zuckte jedes Mal vor.
So dominierte er sie die ganze Nacht, bis sie beide immer wieder und wieder zum Orgasmus kamen.
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Ein leises Stöhnen entwich Gabriel, als seine Augen langsam aufblatterten.
Er hatte einen Kater, einen üblen.
Sein Kopf hämmerte wie eine Trommel, und sein Mund fühlte sich an, als wäre er mit Watte gefüllt.
Erneut stöhnend versuchte Gabriel sich aufzusetzen, sein Muskeln protestierten lautstark.
"Scheiße", fluchte er und schloss die Augen, in der Hoffnung, dass das Hämmern aufhören würde.
Aber das tat es nicht. Stattdessen drängten sich ihm die Erinnerungen an die vergangene Nacht auf, sodass er die Augen aufriß und schnell neben sich sah.
Leonicas nackte Gestalt neben ihm schlief tief; und die geröteten Liebesbisse auf ihrem Hals verrieten, wie wild sie letzte Nacht gewesen waren.
Gabriel Bryce war selten so außer Kontrolle.
Eine riesige Welle aus Abscheu und Bedauern überkam ihn. Wie konnte er nur so einen Fehler machen, wo doch alles wieder ins Lot kommen sollte? War er verrückt?
Kopfschüttelnd kletterte Gabriel vorsichtig aus dem Bett und zog sich schnell an. Mit einem letzten Blick auf seine schlafende Frau drehte Gabriel sich um und verließ das Zimmer.
Ein verschwommenes Erinnerungsfetzen flackerte in seinem Kopf auf, als er mit dem neuen Fahrer in sein Auto stieg.
Es schien, als habe Leonica ihn gestern Abend etwas fragen wollen. Was war das gewesen?