*Lena*
Eine Woche später
Olive Thermaldi war eine seltsame Frau.
Sie klopfte mit ihrem Stift gegen den Schreibtisch, während sie mich musterte und dann auf meine Abschrift von Morhan hinabsah, in jedem ihrer Gesichtszüge ein Ausdruck des Misstrauens. Sie war schlank, ziemlich groß und hatte weiches, graues Haar, das im Nacken zu einem niedrigen, ordentlichen Dutt zusammengebunden war. Ihre dunkle, satte Haut schien fast makellos, und trotz ihres Alters strahlte sie eine Jugendlichkeit aus, die mir schwerfiel zu ignorieren, während sie mit ihrer Zunge über ihre Unterlippe fuhr, die Schultern zuckte und mir die Abschrift zurückgab.
Eine Stunde lang hatte sie Zeile für Zeile meine Abschrift gelesen. Glücklicherweise stand darauf mein Pseudonym anstelle meines Geburtsnamens. Es gab keinen Weg, wie meine Familie mich hier aufspüren konnte; das hatte ich auf meiner langen, beschwerlichen Reise durch den gesamten westlichen Kontinent sichergestellt.