Am Abend trat Arwen gerade aus der Garderobe, als sie innehielt. Ihr Blick fiel auf den Mann, der vor dem Spiegel stand und seine Manschetten richtete, bevor er den Kragen glattstrich.
Sie würde ihn nicht als übertrieben gekleidet bezeichnen, denn er trug das Übliche, doch heute Abend wirkte alles anders. In Schwarz und Grau gehüllt, sah Aiden atemberaubend aus – wie einer jener moralisch ambivalenten Charaktere, über die sie so oft in Romanen las. Die Art Mann, deren bloße Anwesenheit jegliche Selbstkontrolle, von der man glaubte sie zu besitzen, zunichtemachen konnte.
Ihr Herz schlug heftig in ihrer Brust, während sie regungslos dastand und einige Sekunden lang vergaß zu blinzeln. Ihre Trance wurde erst unterbrochen, als seine tiefe Stimme ihr Ohr erreichte.
"Ich nehme an, das musst du abwischen", sagte er beiläufig.
Sie blinzelte, Verwirrung zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab, als sie ihn durch den Spiegel hindurch ansah. "Wie bitte?" fragte sie und zog die Stirn in Falten.