Hypothese und Verdacht

Der Wirt stand hinter der Theke, sein Gesicht blass und besorgt. Er blickte auf, als Raven und Seraphina näher kamen, ein nervöses Zucken spielte um den Winkel seines Mundes.

"Gibt es Neuigkeiten?" fragte Raven, seine Stimme neutral, doch in seinen Augen lag eine Schärfe, die den Wirt zusammenzucken ließ.

"Ich fürchte nicht, mein Herr", stotterte der Wirt und rang die Hände. "Die Wachen haben alles durchkämmt, aber es gibt keine Spur vom Dieb. Es ist, als wäre er in Luft aufgelöst."

Raven presste die Kiefer zusammen, aber sagte nichts. Neben ihm trat Seraphina hervor, die Stirn in Nachdenken gefurcht. "Hat irgendjemand in der Nacht etwas gehört oder gesehen? Fremde Geräusche? Ungewöhnliche Bewegungen?"

Der Wirt schüttelte den Kopf. "Absolut nichts, gnädige Frau. Jeder hat geschlafen, als es geschah. Die Wachen sind ratlos - keine Anzeichen von Einbruch, keine eingeschlagenen Fenster, nichts."