Unscharfe Linien

Wenn es eine Eigenschaft gab, auf die Violet stolz sein konnte, dann war es ihre Sturheit. Zum ersten Mal war sie darüber froh. Violet Purple verließ Ashers Zimmer nicht. Nein, sie blieb einfach sitzen. Asher konnte sich nicht ewig verstecken, vor allem, da sie unter dem Einfluss seiner Macht hergekommen war.

Leider war sie nicht mutig genug, um in dieser gottlosen Nacht zur Hütte zurückzukehren. Es war drei Uhr morgens – sie hatte auf Ashers Handy gesehen, weil sie ohne jegliche Habseligkeiten ankam – und der Rückweg war erschreckend. Violet war kein Angsthase, aber es gab dumme Risiken, die man besser nicht einging.

Nicht alle Wölfe waren ihr wohlgesonnen, und das unwirkliche Gewicht jener unsichtbaren Augen, die sie auf dem Weg hierher beobachteten, spürte sie noch immer. Würde sie jetzt gehen, könnte jeder von ihnen diesen Moment nutzen, um ihr zu schaden, und niemand wäre da, um ihr zu helfen. Wenn Asher wollte, dass sie verschwand, dann sollte er sie zurückbegleiten.