Lange Nacht XX

"Die Wahrheit also dieses Mal, Athena. Ich will die Wahrheit. Ich denke, nach all der Zeit im Dunkeln habe ich sie verdient", fuhr Susan fort, als Athena schwieg. Sie schlug ihre Beine übereinander und verschränkte die Arme vor der Brust, bereit für die Erzählung, die ihr Herz schneller schlagen ließ.

Athena, die nun in die Enge getrieben war, nickte; sie fühlte, dass ihr keine Wahl blieb. Diese Begebenheit zu schildern, war anders als alles, was sie je zuvor getan hatte; es war eine Geschichte, über die sie am liebsten niemals gesprochen hätte, denn sie riss Wunden auf, von denen sie geglaubt hatte, sie seien verheilt und ließ sie wieder schmerzen.

Aber sie hatte das Flehen in Susans Augen gesehen und wusste, dass es dieses Mal keinen Ausweg gab. Es war an der Zeit, die Last zu teilen.