Hilf mir zu fliehen

Ein tiefer Stirnrunzler erschien auf Amys Gesicht, und ihre Hand ballte sich fest zur Faust. "Wie konntest du nur?" Sie schlenderte näher zu ihrem Vater. "Wie konntest du deine Tochter an so einen kalten, verabscheuungswürdigen Mann verschenken?"

Mr. Adolphos Lächeln wurde breiter, und er setzte sich aufrecht in seinen Stuhl. "Hättest du es vorgezogen, wenn ich dich weggegeben hätte?" Er blickte sie mit leicht gehobener Augenbraue an.

Amy entspannte ihre Hand, während ihr Gesichtsausdruck kompliziert wurde. Sie ließ ihren Blick schweifen und eine Grimasse erschien auf ihrem Gesicht. Sie hob ihre Augen, um ihren Vater anzusehen, der sie fragend anstarrte.

"Nein... ich hätte es nicht bevorzugt." Ihre geballte Faust verkrampfte sich "-Und genauso wie ich es nicht möchte, möchte sie es auch nicht." Sie holte kurz Luft, und ihre Augen blinzelten enttäuscht. Sie blickte zu ihrem Vater, und was wie Mitleid aussah, blitzte in ihren Augen auf. "Ich weiß, dass sie manchmal ungehorsam sein kann, aber sie ist deine Tochter."

"Du schlägst sie jeden Tag, quälst sie jeden Tag. Ist das nicht genug? Warum musst du sie an so einen verabscheuungswürdigen und grausamen Mann verkaufen?" Amy schüttelte enttäuscht den Kopf.

Mr. Adolphos Gesicht verdunkelte sich, als er diese Worte hörte, und er stand von seinem Platz auf. Er ging zu seiner Tochter und beugte sich sehr nah zu ihr.

"Hör zu: Nur weil du meine Lieblingstochter bist, heißt das nicht, dass du das Privileg hast, meine Entscheidungen und Handlungen in Frage zu stellen." Er zog sich zurück und ging zu seinem Platz zurück. "Verlass mein Büro und schließ die Tür hinter dir. Ich bin vielleicht nicht mehr so großmütig wie heute." Er winkte mit der Hand und widmete sich wieder seinen Dokumenten.

Amy schüttelte den Kopf und warf ihm einen verachtenden Blick zu. "Ich bin so enttäuscht von dir. Ich kann kaum glauben, dass du mein Vater bist." Mit zur Faust geballter Hand drehte sie sich um und verließ das Büro, wobei sie wütend die Tür hinter sich zuschlug.

Sie schlenderte durch den Flur und blieb vor der Dachbodentür stehen, hinter der Leia eingesperrt war. Tiefe Atemzüge entfuhren ihrer Nase, als sie langsam die Tür aufschob. Sie schlüpfte mit ihrem schlanken Körper hinein und ihr Blick fiel auf Leia, die am Fenster saß und einen Schlägerstock in ihren Händen streichelte.

Leia drehte den Kopf. Sofort bemerkte sie jemanden, der auf sie zukam. Ihre kalten Augen starrten auf Amy, die auf sie zuschritt. Ihre Augenbrauen zogen sich zusammen, und sie blickte Amy fragend an.

Amy ging zu ihr und setzte sich neben sie. "Ich habe davon gehört." Sie zog ihre Knie an die Brust und blickte aus dem Fenster.

"Und was ist damit?" fragte Leia kühl, offensichtlich genervt.

"Leia, ich weiß, du bist verletzt, aber bitte, hasse Vater nicht." Amy drehte ihren Kopf und ergriff sanft ihre linke Hand.

Leias Gesicht verzog sich vor Ärger, und sie riss ihre Hand weg. "Wenn du nur gekommen bist, um mir das zu sagen, tu mir bitte einen Gefallen und geh." Sie hob ihre Augen und starrte Amy kalt an.

Amy holte tief Luft und blinzelte mit einem zynischen Gesichtsausdruck. "Gibt es irgendetwas, womit ich dir helfen kann? Wenn ja, dann bin ich bereit zu helfen." Sie blickte Leia mit aufrichtiger Ernsthaftigkeit in den Augen an.

Leia hörte auf, den Schlägerstock zu streicheln und fixierte ihren Blick auf Amy. Sie starrte sie eine Weile an, und ein halbes Lächeln schlich sich auf ihre Lippen. "Es gibt tatsächlich etwas, wobei du mir helfen kannst."

Amys Augen leuchteten auf, und sie nickte heftig mit dem Kopf, "Sag mir einfach, was es ist, und ich werde dir dabei helfen." Ein breites Lächeln formte sich auf ihren Lippen, und sie blickte Leia mit Vorfreude in den Augen an.

Leia grinste, als sie ihre Reaktion sah, und ihre Augen flackerten. "Hilf mir zu fliehen." Diese Schwester von ihr zu testen, wäre nicht so schlecht. Sie mag ihr gegenüber vielleicht nicht so feindselig sein wie ihrem Vater gegenüber, aber das bedeutet nicht, dass sie ihr auch nur ein bisschen vertraut!

Amy, deren Gesicht mit einem breiten Lächeln überzogen war, wurde plötzlich kompliziert. Sie fühlte sich, als ob ein Eimer kaltes Wasser über sie geschüttet worden wäre, als sie Leias Bitte hörte. Zögern blitzte in ihren Augen auf, und sie ließ langsam ihre Hand los. Was Leia gerade von ihr verlangt hat, ist etwas, das sie nicht tun kann. Ganz zu schweigen von dem Zorn ihres Vaters, er würde sie wünschen lassen, sie wäre tot.

Sie hob ihre Augen und blickte Leia mit einem pessimistischen Gesichtsausdruck an. "Leia, schau... Es ist nicht so, dass ich-"

"Du kannst es nicht tun, oder?" Leia unterbrach sie, bevor sie ihren Satz beenden konnte. Sie hob ihre Augen und grinste sie an, während ihre Finger immer noch den Schlägerstock streichelten. "Keine Sorge, ich habe das erwartet." Sie blickte zur sengenden Sonne, die kurz vor dem Untergang stand, und ein leises Kichern entfuhr ihren Lippen.

Amy senkte den Kopf und ihre Hand ballte sich zur Faust. Sie möchte Leia helfen, aber sie hat Angst. Sie fürchtet sich vor den Konsequenzen, wenn sie von ihrem Vater erwischt wird.

"Leia, du musst nicht fliehen; ich werde mit Vater reden und ihn anflehen." Sie ergriff sanft Leias Kinn und brachte sie dazu, sie anzusehen. "Du musst kein solches Risiko eingehen."

Leia riss ihre Hand weg und schüttelte sie ab. "Wenn du mir nicht helfen kannst, geh bitte und belästige mich nicht." Ihr Gesicht wurde aschfahl, und sie starrte Amy böse an. Wie peinlich wäre es, wenn Amy in ihrem Namen betteln würde. Sie hatte geschworen, diesem Mann niemals diese Genugtuung zu geben, und sie würde es nicht tun, weder in diesem Leben noch im nächsten!

Amys Hand verkrampfte sich und sie stand vom kalten Boden auf. Sie blickte zu Leia und drehte sich um, um zu gehen. Sie ergriff den Türknauf, um ihn zu öffnen, hielt aber inne, als hätte sie es sich anders überlegt. Sie fühlte sich schuldig. Ihr Gewissen stach sie und sagte ihr, dass sie die undankbarste Schwester der ganzen Welt wäre, wenn sie den Raum verließe, ohne Leia zu helfen.

Ihr Griff um den Türknauf verstärkte sich und ein tiefer Atemzug entfuhr ihrer Nase. Wenn sie ohne Leia zu helfen durch diese Tür geht, bezweifelt sie, dass sie jemals wieder ruhig schlafen wird. Amy biss sich auf die Lippe und drehte sich zögernd um. Sie blickte zu Leia, und ein leiser Seufzer verließ ihren Mund. "Na gut... Ich werde dir helfen."