Vlad der Pfähler

Ein großes Wohnzimmer mit einem langen diamantförmigen Kronleuchter an der Decke, der ein leuchtendes Licht ausstrahlte, kam in Sicht, als sie das Haus betraten. In der Mitte standen zwei lange Sofas, die einander gegenüberstanden, mit einem Glastisch dazwischen. Am Ende befand sich eine lange, breite Treppe, die nach oben führte.

Adriks Augen schweiften umher, und mit den Händen in den Taschen ging er auf die Treppe zu. Er war gerade nah dran und wollte seinen rechten Fuß auf die erste Stufe setzen, als ein Butler eilig auf ihn zukam und sich vor ihm aufbaute, um ihn am Weitergehen zu hindern.

"Es tut mir leid, Sir, aber Sie können nicht weitergehen." Der Butler sagte und verneigte sich. "Bitte erlauben Sie mir, meinem Herrn zuerst Ihre Anwesenheit mitzuteilen."

Adrik verengte träge seine Augen und blickte den Butler an. Sein Gesicht verdunkelte sich, und er sagte mit Missfallen in seiner Stimme: "Geh mir aus dem Weg!" Seine Stimme erschreckte den Butler, aber der Butler blieb hartnäckig auf seinem Platz stehen und zeigte keine Anzeichen, sich zu bewegen.

Adriks Stirnrunzeln vertiefte sich, und er blickte zu Alex neben ihm. Alex nickte und ging daran, zu reagieren. Doch die Stimme eines jungen Mannes ertönte und hielt ihn in seiner Bewegung inne.

"Wage es nicht, deine schmutzigen Hände an ihn zu legen!" Sowohl Adrik als auch Alex schauten nach oben und sahen einen jungen Mann, sechsundzwanzig Jahre alt, der die Treppe herunter kam, während er eine schwarze Katze in seinem Arm streichelte. Sein ordentliches, kurzes, dunkles Haar ergänzte seine blasse, makellose Haut, und seine himmelblauen Augen starrten Adrik aufmerksam an.

Adriks grüne Augen betrachteten ihn gemächlich, und er fragte ihn mit gleichgültigem Ton: "Wo ist dein Vater?" Der junge Mann ignorierte ihn und schlenderte, um sich vor ihn zu stellen. Der Butler verbeugte sich und verließ eilig den Bereich.

Der junge Mann starrte Adrik an und spottete, mit einem Grinsen auf den Lippen. "Was auch immer du meinem Vater verkünden willst, sag es zuerst mir." Er hob seine Augenbrauen, und ein selbstgefälliger Ausdruck erschien auf seinem Gesicht.

Adriks Augen blickten zu Alex, und als Antwort bewegte sich Alex ohne zu zögern. Er packte den jungen Mann am Hals mit einer Hand und hob ihn in die Luft. "Du wagst es, so mit meinem Obersten Alpha zu sprechen!" Alex' kalter Ton hallte wider und sandte Schauer durch den Körper des jungen Mannes. Die Augen des jungen Mannes flatterten, und tiefe Angst flackerte in seiner blauen Iris.

"Brich ihm das Genick", sagte Adrik zu Alex mit gleichgültigem Ton und richtete seinen Blick auf die Treppe. Der junge Mann kämpfte in Alex' Griff und versuchte, sich zu befreien, aber es war vergeblich. Seine himmelblauen Augen änderten sich zu einem dunklen Rot und seine Fangzähne verlängerten sich. Seine blasse Haut wurde noch blasser und er kämpfte mehr, um sich zu befreien.

Alex grinste ihn boshaft an und machte sich daran, ihm das Genick zu brechen. Doch plötzlich änderte sich die Umgebung, und eine Silhouette erschien schnell, riss den jungen Mann aus Alex' Griff. Er warf den jungen Mann zu Boden und versetzte Alex einen schmerzhaften, starken Schlag in die Brust, der Alex zurückfliegen und in die Steinmauer krachen ließ.

Der junge Mann fiel zu Boden und hob seinen Kopf. Seine Augen fielen auf die Silhouette, und tiefe Angst spiegelte sich in ihnen wider. "Va-Vater." Er stand sofort auf und verbeugte sich eilig tief.

"Adrik." Die Silhouette ignorierte seinen Sohn am Boden und starrte Adrik eindringlich an, der von seinem plötzlichen Erscheinen nicht im Geringsten überrascht war.

"Vlad." Adriks Lippen bogen sich nach oben und er blickte auf die Silhouette, die als der einzigartige Vlad der Pfähler bekannt war, der Stärkste und Herrscher aller Vampire. Sein ganzer Körper war in einen schwarzen Umhang gehüllt, und sein dunkles, rabenschwarzes kurzes Haar passte zu seinen pechschwarzen Augen, die seine blasse Haut ergänzten und ihm das Aussehen eines jungen Mannes verliehen.

"Was führt dich hierher?" fragte Vlad ohne Ausdruck im Gesicht. Adrik blickte zur Treppe und zurück zu ihm, und ein Grinsen machte sich auf seinen Lippen breit.

Vlad blinzelte träge mit den Augen und wandte sich seinem Sohn zu. Seine tiefe, kalte Stimme erklang, die deutlich zeigte, dass er genervt war. "Demirkhan, lass dies das erste und letzte Mal sein, dass du dich jemals in meine Angelegenheiten der Älteren einmischst, verstanden!?" Seine bösartigen pechschwarzen Augen starrten seinen Sohn an.

"Ja, Vater." Demirkhans Körper zitterte, und er verbeugte sich. Er blickte seinen Vater noch einmal an, bevor er aus dem Blickfeld verschwand.

Vlad wandte sich Adrik zu und bedeutete ihm, die Treppe hinaufzugehen. Adrik nickte und drehte sich um, um Alex anzuschauen, dessen Anzug vom Aufprall an der Wand staubig war. Er signalisierte ihm, hier unten zu bleiben, bis er zurückkehrte.

Adrik und Vlad stiegen langsam die Treppe hinauf und betraten einen dunklen Raum, der eine unheimliche Atmosphäre ausstrahlte. Vlad schaltete das Licht ein und deutete Adrik an, auf dem Sofa Platz zu nehmen. Er bot ihm ein Glas Rotwein an und ging zu einem anderen Sofa, um sich zu setzen.

"Wozu bist du hergekommen?" Vlad schlug die Beine übereinander und starrte Adrik an, der ebenfalls mit übergeschlagenen Beinen saß und die Arme auf die Armlehnen des Stuhls gelegt hatte.

"Du weißt, wozu ich hier bin." Adriks Gesicht wurde ausdruckslos, und seine Augen starrten Vlad bedrohlich an.

"Ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst." Vlad erwiderte mit einem trägen Gesichtsausdruck. Er breitete seine Arme aus und legte sie ebenfalls auf die Armlehnen des Stuhls.

Adrik nippte an seinem Glas Rotwein, und ein halbes Lächeln machte sich auf seinen Lippen breit. "Wer ist verantwortlich für das Niederbrennen meines dritten Firmengebäudes?" Seine grünen Pupillen verengten sich zu einer dünnen Linie, und er fixierte seinen Blick auf Vlad.

Vlad flatterte mit den Augen und nickte leicht mit dem Kopf. "Du denkst, ich bin dafür verantwortlich?" Ein geheimnisvolles Lächeln erschien auf seinen blutroten Lippen, und er starrte Adrik eindringlich an.

"Du bist ein Verdächtiger. Wir sind schließlich Feinde, also wäre es für mich keine Überraschung." Adrik verschränkte seine Finger und neigte seinen Kopf zur Seite.