Amaya

Alex stand sofort vom Stuhl auf und verbeugte sich leicht vor ihr. "Er ist bei der Arbeit." Er richtete sich auf und zeigte ein Lächeln, das keinerlei Emotion enthielt.

"Oh..." Leia nickte leicht mit dem Kopf und ihre Augen schweiften umher. Sie holte tief Luft und blickte Alex mit einem halben Lächeln an, das ihre Augen nicht erreichte. "Kannst du mich irgendwohin bringen?" fragte sie ohne jeglichen Ausdruck in ihrem Gesicht oder ihrer Stimme.

Alex lächelte und nickte ihr zu. "Überall, wo du hin möchtest." Er deutete zum Eingang und nahm den Autoschlüssel vom Tisch.

Leia lächelte ihn halb an und ging aus der Villa, wobei er ihr folgte. Alex öffnete ihr die Tür und sie nahm auf dem Rücksitz Platz. Er startete den Motor und sie fuhren aus dem Anwesen, bevor sie die Straße hinunter rasten.

Das Auto fuhr dreißig Minuten lang, bevor Alex es auf Leias Wunsch hin vor einem Blumenladen anhielt.

Sie stieg aus dem Auto und holte mit einem niedergeschlagenen Lächeln tief Luft. Sie blickte zum Laden und ging darauf zu, aber Alex hielt sie eilig auf und hielt einen Regenschirm über ihren Kopf, um sie vor dem herabfallenden Regen zu schützen. "Wenn du dich erkältest, wird er mich umbringen", lächelte Alex verlegen.

Leia schüttelte den Kopf und trat vom Schirm weg. "Ich brauche ihn nicht. Du solltest dich selbst vor dem Regen schützen." Sie zeigte ihm einen Daumen nach oben und ging auf den Laden zu. Alex schüttelte den Kopf und ein leiser Seufzer entfuhr seinen Lippen, als er sie anstarrte.

Leia öffnete die Glastür und trat ein. Sie sah sich um und nickte langsam zufrieden. Dieser Ort war mit verschiedenen Blumensorten wie Gänseblümchen, Lilien, Sonnenblumen, Rosen und vielen mehr gefüllt. Der Laden hatte auch diesen frischen, blumigen Duft, der einen Kunden anlocken würde. Ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus und sie stieß einen leisen, zufriedenen Seufzer aus.

Von der Theke im Laden, auf der Blumen platziert waren, kam eine junge, schöne Dame mit einem freundlichen Lächeln auf Leia zu. "Sie sind sehr schön, nicht wahr?" Die junge Dame drehte ebenfalls den Kopf und betrachtete die Blumen, die Leia ansah. "Ich habe sie für meine Hochzeit gezüchtet, als ich kurz davor war zu heiraten, aber leider kam die Ehe nicht zustande, also habe ich diese Schönheiten hierher gebracht, um sie zu verkaufen." Ein zynisches Lächeln breitete sich auf dem Gesicht der jungen Dame aus und ein unbekanntes Funkeln blitzte in ihren Augen auf.

Leia starrte sie an und blinzelte mit ihren großen Augen. "Das tut mir leid." Sie schenkte der jungen Dame ein freundliches Lächeln und nickte.

Die junge Dame wandte sich ihr zu und kicherte leise. "Es ist in Ordnung." Sie drehte sich zu den Blumen und deutete auf sie. "Welche Art von Blumen möchtest du?"

Leia blickte auf das Regal mit den verschiedenen Blüten und ging darauf zu. Sie nahm zwei Liliensträuße und kehrte damit zur jungen Dame zurück. "Ich nehme diese." Sie zog einige Euro aus ihrer Tasche und reichte sie der jungen Frau.

Die junge Dame lächelte und sah sie aufmerksam an. "Wie heißt du?"

Leias Augen blinzelten verwirrt bei ihrer Frage und sie antwortete mit hochgezogener Augenbraue. "Leia." Sie fixierte ihren Blick auf die junge Dame und erwartete eine Reaktion oder etwas in der Art.

Die junge Dame lächelte jedoch einfach und kicherte leise. "Mein Name ist Amaya. Diese Blumen sind meine Lieblinge. Weiß ist eine sehr schöne Farbe." Sie kicherte und winkte Leia ab, als sie sah, wie sich ihr Mund komisch verzog. "Entschuldigung. Warte einen Moment, ich hole dein Wechselgeld." Sie drehte sich um und ging zurück zur Theke.

Leia lächelte und blickte die junge Frau an. Sie schüttelte leicht den Kopf und verließ mit einer Drehung den Laden.

Amaya kam mit dem Wechselgeld in der Hand zurück, sah aber niemanden mehr an der Stelle. Sie spähte aus dem Fenster und sah Leia, die bereits ins Auto stieg. Sie machte Anstalten, den Laden zu verlassen und ihr das Wechselgeld zu geben, aber der Motor startete und das Auto raste die Straße hinunter. Amaya stieß einen leisen Seufzer aus und schüttelte mit einem Lächeln im Gesicht den Kopf. Sie drehte sich um und ging zurück in den Laden, um mit ihrer Arbeit fortzufahren.

.....

Leia saß im Auto, den Blick auf die Lilien gerichtet. Ein tiefer Atemzug entfuhr ihrer Nase und ihre Lippen verzogen sich zu einem schiefen Lächeln. Sie wandte ihren Blick ab und schaute aus dem Autofenster.

"Fräulein Leia..." Alex holte tief Luft und sah sie durch den kleinen Spiegel im Auto an.

Leia wandte ihren Blick vom düsteren Himmel ab und schaute ihn an. "Ja?" fragte sie in einem ernsten Ton, der keine Emotion enthielt.

"Es ist nichts... Es ist nur, dass ich etwas habe, worüber ich mit Ihnen sprechen möchte." Alex' Griff um das Lenkrad verstärkte sich kurz und lockerte sich dann wieder.

"O...kay." Leia starrte ihn an und streichelte die Blumen in ihrer Hand.

Alex nickte und stieß einen leisen Atemzug aus. "Ich weiß, es steht mir nicht zu... aber können Sie ihm eine Chance geben?" Er spähte durch den Spiegel und starrte auf Leias Gesicht, das ausdruckslos war. "Ich, äh, verstehe, dass Sie sich schlecht fühlen und alles, aber... was ist mit ihm?" Sein Gesicht verzog sich und er sah sie eindringlich an. "Ich bin seit Jahren bei ihm, und Sie sind die erste Dame, die er je so nett und besonders behandelt hat. Jeder kennt ihn als kalt und herzlos, und das ist er in der Tat, aber Ihnen gegenüber ist er es nicht. Er ist ein anderer Mann in Ihrer Gegenwart. Er ist... sein wahres Ich."

"Ich weiß nicht... aber er sorgt sich um Sie. Ich bitte Sie nicht, ihn zu lieben oder so, aber erwidern Sie zumindest seine Freundlichkeit. Er verdient es." Alex stieß einen leisen Seufzer aus und blinzelte. Er blickte durch den kleinen Spiegel und sah, wie ihr Kopf am Fenster lehnte, ohne jegliche Regung in ihrem Gesicht. Er schüttelte leicht den Kopf und konzentrierte seinen Blick auf die Straße vor ihnen. Er erwartete nichts davon, aber er war froh, dass er ihr seine Gedanken mitgeteilt hatte.