"Du Bengel, hast du mich gehört oder nicht? Gib mir ein Zeichen, bist du stumm geworden?"
Als er dies hörte, öffnete der Mann langsam seine Augen. In einem Augenblick war es, als ob der dichte Nebel sich aufgelöst hätte: seine bezaubernden und herzklopfenden Augen leuchteten mit einem schwachen Licht, und ein überwältigendes Gefühl der Unterdrückung ergoss sich sofort und erfüllte das ganze Auto.
"Oma, ich bin bereits darauf vorbereitet, für den Rest meines Lebens allein zu sein."
Die tiefe, klare und kalte Stimme erhob sich langsam, so angenehm wie der Klang eines Cellos, nur dass die gesprochenen Worte...
Die alte Dame fast außer Atem brachten.
Ihr Enkel war noch nicht einmal dreißig Jahre alt, so jung. Was machte ihn so abgeklärt und weltmüde?
Waren die lieblichen jungen Mädchen draußen nicht verlockend für ihn?
Der Blick der alten Dame musterte ihren Enkel immer wieder, ihre hellen Augen voller Verwirrung.
Plötzlich zitterten ihre Augen, als ob ihr etwas klar geworden wäre.
Könnte es sein... könnte etwas mit seinem Körper nicht stimmen?
Sobald dieser Gedanke aufkam, war er wie ein unerbittlicher Strom, eine Flut des Gelben Flusses, die nicht aufzuhalten war.
Sie wusste es; es musste etwas mit seinem Körper nicht stimmen. Wie sonst könnte Qi Yuan, so jung, solche Gedanken hegen?
Die hellen Augen der alten Dame verdunkelten sich sofort, ihr Gesichtsausdruck wurde traurig, ihr ganzes Wesen strahlte Traurigkeit und Kummer aus.
Fu Qiyuan spürte feinfühlig, dass etwas nicht stimmte, blickte zur Seite und sah die alte Dame mit gesenktem Kopf, ihr Gesicht ein Bild des völligen Kummers.
In der Annahme, er hätte die alte Dame mit seinen Worten von eben verletzt, streckte Fu Qiyuan die Hand aus, um die Hand seiner Großmutter zu ergreifen und ihr Trost zu spenden,
"Oma, manche Dinge lassen sich einfach nicht erzwingen."
Als sie das hörte, fühlte sich die alte Dame noch entmutigter!
Es bestätigte ihr noch mehr, dass etwas mit Fu Qiyuans Körper nicht stimmte.
Sie atmete tief durch und versuchte angestrengt, ihre Gefühle zu beruhigen.
"Oma versteht das und macht dir keine Vorwürfe. Es ist nur so, dass bei diesem Regen mein altes kaltes Bein wieder Probleme macht."
Während sie sprach, griff sie sogar nach ihrem Knie, um es zu reiben.
"Wir werden einen Arzt aufsuchen, wenn wir zurückkommen."
Die alte Dame schüttelte den Kopf und seufzte leise.
"Es sind schon so viele Jahre vergangen und sie haben das Problem nicht herausgefunden. Morgen wirst du mich ins Krankenhaus begleiten, in Ordnung?"
"In Ordnung."
Im Auto herrschte Stille, die alte Dame starrte durch das Autofenster auf den Vorhang aus Regen, verloren in Trauer. Plötzlich erschien eine große und schlanke Gestalt vor dem Auto.
Mit leicht gerunzelter Stirn dachte sie, bei so starkem Regen, wie kann dieses Kind ohne Regenschirm hinausgehen?
"Halt das Auto an."
Auf ihren Befehl hin hielt der Fahrer schnell das Auto an.
"Alte Gnädige...?"
"Xiao Wang, hol einen Regenschirm für dieses Kind. Die jungen Leute heutzutage wissen wirklich nicht, wie man auf sich aufpasst."
"Ja, alte Gnädige."
Der Fahrer stimmte zu, aber bevor er aussteigen konnte, wurde plötzlich die hintere Tür des Autos aufgerissen.
In der nächsten Sekunde fegte ein kalter Windstoß herein, und eine durchnässte und vor Kälte zitternde Frau stieg ins Auto.
Dann 'peng', ein Geräusch, das alle im Auto erschreckte.
Su Ran hatte sich nicht viel dabei gedacht, als sie das schwarze Auto von weitem sah und annahm, es sei da, um sie abzuholen, stieg sie ohne zu zögern ein.
Nur... die Atmosphäre im Auto schien etwas seltsam.
Während sie das Regenwasser aus ihren Haaren schüttelte, blickte sie auf und begegnete den Gesichtern zweier völlig Fremder.
Sie erstarrte leicht, ihre Bewegungen hielten unwillkürlich inne.
Was war los?
Warum waren zwei Fremde im Auto?
Sie blinzelte leicht und musterte das Innere des Autos. Eine schnelle Röte breitete sich über ihr kaltes, erlesenes Gesicht aus, und ihr Ausdruck wurde etwas verlegen.
Sie... war in das falsche Auto eingestiegen!
Angesichts einer solch peinlichen Situation schien Su Ran etwas ratlos.
Würde ihr jemand glauben, wenn sie sagte, es sei nicht absichtlich gewesen?