So ist das also!
Su Ran lächelte.
Sie drängte sich zwischen Gu Heng und Su Xinyan?
Die beiden waren ineinander verliebt, perfekt aufeinander abgestimmt?
Diese Gelegenheit nutzen, um sie zusammenzubringen?
In der Tat, wenn Menschen erst einmal voreingenommen sind, wie lächerlich sie doch sind.
Su Ran kräuselte ihre Lippen zu einem schwachen Lächeln, hell und fröhlich.
"Ich werde sie nicht zusammenbringen - was kannst du dagegen tun?"
"Du..."
Wen Peipei zeigte wütend mit dem Finger auf Su Ran, Flammen schossen aus ihren gealterten Augen.
"Undankbares Gör, raus hier! Die Su Familie hat keinen Platz für eine bösartige Person wie dich."
Manche Worte, wenn man sie zu oft hört, werden bedeutungslos!
All die Jahre, die sie allein überlebt hatte, war ihre familiäre Zuneigung gestorben.
Wie konnte ihr kaltes, taubes Herz von ihren kalten Worten erschüttert werden?
Wenn das Herz tot ist, wo kann es da noch Turbulenzen geben?
Su Ran konnte sich nicht die Mühe machen, Worte mit ihr zu verschwenden, schenkte Wen Peipei nicht einmal einen weiteren Blick, als sie das Su Familienhaus ohne einen Blick zurück verließ.
Dieser Ort war nie ihr Zuhause gewesen.
Ohne ihre Mutter gab es keine Bindung mehr.
Sie hatte wirklich nicht den geringsten Wunsch, mit diesem Ort in Verbindung gebracht zu werden.
Der abweisende Blick in Su Rans Augen ließ Wen Peipeis Gesicht besonders hässlich werden.
Genau wie ihre Mutter, ungebildet, nicht einmal ein Schatten von Xinyan.
-
Als Su Ran aus dem Haupttor der Su Familie trat, begann es zu nieseln.
Erst da erinnerte sich Su Ran, dass sie an diesem Tag nicht selbst gefahren war.
Am Nachmittag hatte Gu Heng einen Wagen geschickt, um sie abzuholen, unter dem Vorwand, 'die Hochzeit zu besprechen'.
Der Regen wurde stärker, und aus dem nebligen Nieselregen wurde ein stetiger Regenguss. Su Ran zögerte nicht; sie nahm ihr Handy heraus und trat in den Regen.
Das trübe Wetter ließ die ganze Straße allmählich von einem dünnen Nebel einhüllen.
Inmitten von Regen und Nebel hielt Su Ran nicht an, sie zog den Regenguss allem vor, was mit der Su Familie zu tun hatte.
Sie wusste, dass die Dinge nicht so reibungslos verlaufen würden, aber sie hatte eine so schockierende Wendung nicht erwartet.
Offenbar hatte Su Xinyan wirklich alles getan, um die Heirat mit Gu Heng zu verhindern.
Diese arrangierte Ehe war einst von ihrer Mutter festgelegt worden.
Einen Monat zuvor war sie gerade fünfundzwanzig geworden, der Zeitpunkt, an dem ihre Verlobung vereinbart worden war.
Der Hauptzweck des heutigen Tages war es, die Details der Verlobung zu besprechen - einmal festgelegt, gäbe es kein Zurück mehr.
Wahrscheinlich aus genau diesem Grund hatte Su Xinyan beschlossen, alles auf eine Karte zu setzen mit dem Selbstmordversuch.
Wie rücksichtslos!
Su Ran ging durch Wind und Regen auf der breiten, verlassenen Straße, und zur gleichen Zeit—
Auf der anderen Straßenseite bahnte sich ein gedämpfter schwarzer Wagen langsam seinen Weg durch den Regenschleier.
Der sanfte Regen und die schlanken Linien des Autos verschmolzen zu einer Einheit und ließen es durch den dünnen Regen Luxus und Prestige ausstrahlen.
Im Inneren des Wagens.
"Du kleiner Bengel, ich fahre für eine Reise ins Ausland und komme zurück, um festzustellen, dass du immer noch Single bist?"
Der Ton war unzufrieden und voller Verachtung.
Auf dem Rücksitz des Wagens saß ein Mann von großer Schönheit, der mit schräg aufgestütztem Kopf lässig ruhte. Sein Haar war scharf wie von einem Messer geschnitten, die Augenbrauen wie mit Tinte gemalt, eine hohe Nasenbrücke und ein Gesicht, das kalte Gleichgültigkeit ausdrückte. Seine sinnlichen dünnen Lippen ergänzten seine atemberaubend gutaussehenden Züge, die Berge und Flüsse in den Schatten stellen konnten.
Er saß einfach da, still, die mächtige Aura eines überlegenen Wesens traf dich in Wellen und strahlte Adel und Eleganz aus.
"Weißt du nicht, wie man ein Mädchen erobert? Soll Oma dir ein paar Ratschläge geben?"
"Oder hast du jemanden im Sinn? Oder hast du ein Auge auf ein Mädchen aus gutem Hause geworfen? Oma wird dir sicher helfen, sie zu täuschen... ähem, sie für dich zu gewinnen."
Die alte Dame plapperte unaufhörlich, aber der Mann blieb stumm.