Die ersten Sonnenstrahlen durchbrachen den dunklen Himmel, als Raito, Kaito, Renji und Takeshi ihre Sachen zusammenpackten. Die Nacht hatte eine bedrückende Stille mit sich gebracht, und obwohl Raito sich nach den letzten intensiven Tagen stärker fühlte als je zuvor, lag eine merkwürdige Schwere in der Luft.
Takeshi trat an Raito heran und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Du hast große Fortschritte gemacht", sagte er mit einem stolzen Lächeln. „Aber die wahre Prüfung beginnt jetzt. Draußen wartet eine Welt voller Gefahren, und du musst bereit sein."
Raito nickte. „Ich weiß. Und ich bin bereit."
Doch war er das wirklich?
Kaito, der sich etwas abseits hielt, beobachtete das Gespräch still. Sein Blick war wachsam, fast so, als würde er nach etwas suchen, das nicht da sein sollte.
Renji lehnte an einem Baum und blickte gedankenverloren in die Ferne. „Wir haben nicht viel Zeit. Wenn wir weiterziehen wollen, dann jetzt."
Takeshi nickte. „Dann gehen wir."
Ohne ein weiteres Wort setzte sich die Gruppe in Bewegung.
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Ein Schatten verfolgt sie
Der Wald war still. Zu still.
Raito konnte es nicht genau erklären, aber irgendetwas stimmte nicht. Die Luft fühlte sich schwer an, als ob sie mit einer unsichtbaren Bedrohung aufgeladen wäre.
Er sah zu Kaito, der ebenfalls die Umgebung beobachtete. „Spürst du das auch?" fragte Raito leise.
Kaito nickte kaum merklich. „Ja. Wir sind nicht allein."
Renji war der Erste, der innehielt. „Jemand folgt uns", sagte er leise.
Takeshi drehte sich langsam um und kniff die Augen zusammen. „Seid wachsam."
Dann – ein Geräusch.
Ein leises Knacken.
Raito drehte sich ruckartig um, seine Chakrai war sofort bereit. „Wer ist da?!" rief er.
Doch es kam keine Antwort.
Nur der Wind, der durch die Bäume strich.
„Wir gehen weiter", sagte Takeshi schließlich ruhig, aber mit ernster Stimme. „Bleibt wachsam."
Die Gruppe setzte sich wieder in Bewegung, doch diesmal spürte jeder von ihnen die unsichtbaren Augen, die sie verfolgten.
Wer war es?
Und warum zeigte er sich nicht?
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Die Bedrohung offenbart sich
Sie erreichten eine Lichtung, als plötzlich eine dunkle Präsenz die Luft durchdrang.
Ein kaltes Gefühl kroch Raito den Rücken hinunter.
Dann – eine Bewegung im Schatten.
„Da!" rief Kaito.
Eine dunkle Gestalt tauchte aus den Bäumen auf.
Verschleiert, fast eins mit der Nacht, doch mit einer Aura, die eine unheilvolle Kälte ausstrahlte.
„Wer bist du?!" rief Raito und ballte die Fäuste.
Die Gestalt schwieg einen Moment. Dann, mit einer ruhigen, fast verächtlichen Stimme:
„Ihr seid weiter gekommen, als ich dachte."
Die Stimme ließ Raito erstarren. Tief, durchdringend, mit einer finsteren Ruhe, die Gefahr ausstrahlte.
Takeshi trat einen Schritt nach vorn. „Zeig dein Gesicht."
Die Gestalt lachte leise. „Noch nicht."
Dann – ohne Vorwarnung – bewegte sie sich.
Schnell. Zu schnell.
Kaito reagierte instinktiv. „Schattenstrom!" rief er und setzte seine Geschwindigkeit ein, um die Attacke abzufangen.
Ein Schlag krachte gegen Kaito, schleuderte ihn jedoch einige Meter zurück.
Raito sprang nach vorn. „Chakrai-Verstärkung!" rief er und ließ seine Energie in die Fäuste fließen, doch die dunkle Gestalt wich mühelos aus.
„Zu langsam", murmelte sie.
Renji zog seine Waffen, doch Takeshi hob die Hand. „Warte", sagte er ruhig.
Die Gestalt hielt inne.
„Was willst du?" fragte Takeshi.
Ein kurzes Schweigen, dann ein dunkles Grinsen. „Ich wollte nur sehen, wie weit ihr seid."
Dann – in einem Moment, in dem niemand es erwartete – verschwand sie im Schatten.
Raito schnappte nach Luft. „Was... war das?!"
Takeshi sah ihm in die Augen. „Ein Feind. Und ein sehr gefährlicher dazu."
Kaito knirschte mit den Zähnen. „Er hat gespielt. Er hätte uns angreifen können, aber er wollte nur sehen, wie stark wir sind."
Renji sah dorthin, wo die Gestalt verschwunden war. „Und das bedeutet, dass er wiederkommen wird."
Takeshi nickte langsam. „Das hier war nur ein Vorgeschmack."
Raito ballte die Fäuste. „Dann müssen wir stärker werden."
Takeshi legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Und das werden wir."
Doch tief in sich wusste Raito:
Die wahre Herausforderung hatte gerade erst begonnen.
Und sie war noch lange nicht vorbei.