Die Luft war erfüllt von einem flirrenden Pulsieren, als Raito mit geschlossenen Augen dastand. Um ihn herum zirkulierte Chakrai in unsichtbaren Wellen, pulsierend und lebendig. Er hatte es endlich gemeistert.
Kaito stand mit verschränkten Armen am Rand der Lichtung, sein Blick ruhig, aber aufmerksam. Er beobachtete jede Bewegung von Raito – jeden Atemzug, jede Anspannung seiner Muskeln.
Takeshi trat näher und musterte Raito mit einem prüfenden Blick. „Also, Junge... zeig mir, dass du es wirklich verstanden hast."
Raito öffnete die Augen. Sie funkelten. Ohne zu zögern nahm er eine Haltung ein – bereit, sein Können unter Beweis zu stellen.
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Die Prüfung beginnt
Renji trat aus dem Schatten der Bäume und schob die Hände in die Taschen. „Ich hoffe, das wird nicht langweilig."
Kaito schnaubte. „Das wird es nicht."
Takeshi trat einige Meter zurück und ließ seine eigene Chakrai sanft durch den Boden fließen. „Raito... dein Training hat dich bis hierhergebracht. Nun zeig mir, dass du es nicht nur gelernt hast, sondern es dir auch zu eigen gemacht hast."
Raito nickte. Er musste nicht mehr überlegen. Er spürte sein Chakrai, als wäre es ein Teil seines eigenen Körpers – kein unkontrolliertes Feuer mehr, sondern eine präzise Waffe.
Er hob die Hand, ließ die Energie pulsieren. „Innere Fokussierung."
Ein sanftes Leuchten erschien um seinen Körper. Die Welt um ihn herum wurde klarer – jeder Grashalm, jedes Geräusch des Waldes.
Takeshi nickte. „Gut. Aber das reicht nicht."
Ohne Vorwarnung verschwand Takeshi aus Raitos Sichtfeld.
Raito reagierte instinktiv.
„Schattenstrom!"
Er spürte das Chakrai in seinen Beinen explodieren. Ein Wimpernschlag – und er war nicht mehr da, wo er zuvor gestanden hatte.
Er wich dem Angriff aus, drehte sich in der Luft, landete geschmeidig einige Meter entfernt.
Renji pfiff beeindruckt. „Nicht schlecht, Raito."
Takeshi tauchte ein paar Meter weiter auf und musterte ihn mit einem schiefen Lächeln. „Du hast es wirklich gemeistert."
Doch er war noch nicht fertig.
Er hob die Hand, und plötzlich raste eine Druckwelle auf Raito zu.
Raito hatte nur einen Wimpernschlag Zeit.
Er konzentrierte seine Chakrai, bündelte sie in seinen Armen. „Äußere Verstärkung!"
Sein Körper spannte sich, seine Muskeln wurden von purer Energie durchströmt. Er riss die Arme hoch – und fing die Druckwelle mit bloßen Händen ab.
Ein Knall. Der Boden bebte unter der Wucht, doch Raito blieb stehen.
Ein Moment der Stille. Dann ein Grinsen auf Takeshis Gesicht. „Du hast bestanden."
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Die nächste Reise beginnt
Raito atmete schwer. Der Kampf war vorbei – doch in ihm loderte das Feuer weiter.
Renji trat vor. „Das heißt also, wir können weiterziehen?"
Kaito, der die ganze Zeit beobachtet hatte, nickte. „Es wird Zeit."
Raito sah ihn an. „Wohin?"
Takeshi blickte in den Wald. Sein Blick wurde ernster. „Nach Norden. Zu dem Ort, wo alles begonnen hat."
Raito spürte, dass dies der nächste große Schritt war.
Doch dann...
Ein Windstoß durchfuhr die Lichtung.
Ein Schatten bewegte sich zwischen den Bäumen.
Und dann – eine Stimme, die eiskalt durch die Dunkelheit schnitt.
„Ihr dachtet wirklich, ihr könntet mich aufhalten?"
Raito erstarrte. Er kannte diese Stimme.
Renji zog sofort sein Schwert. Takeshi spannte sich an.
Kaito ballte die Fäuste.
Aus den Schatten trat eine Gestalt. Die Vergangenheit hatte sie eingeholt.
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Ende von Kapitel 11