Aria zögerte vor der Tür zu Luciens Gemächern, ihre Handflächen schweißnass, während sie die Putzsachen umklammerte.
Die Worte des Dienstmädchens lasteten schwer auf ihrem Gemüt, und der Knoten der Angst in ihrem Magen zog sich mit jeder Sekunde enger zusammen. Lucien hasste sie, hatte es schon immer getan, und jede Interaktion mit ihm endete normalerweise in Demütigung oder Verachtung. Außerdem konnte sie sich nicht vorstellen, im selben Raum zu sein wie ihr Adoptivbruder, der für seine Neckereien und sein Schwelgen in sexuellen Begierden bekannt war.
Aber sie hatte keine Wahl. Tief durchatmend öffnete sie die Tür und trat ein.
Der Raum war schwach beleuchtet, die schweren Vorhänge zugezogen, nur schmale Lichtstreifen drangen hindurch. Es war makellos, doch es gab kleine Spuren der Benutzung - ein feuchtes Handtuch über dem Stuhl, Stiefel neben dem Bett abgestreift.
Der schwache Duft von Zedernholz und Seife hing in der Luft, ein Beweis dafür, dass er kürzlich hier gewesen war. Sie atmete langsam aus und hoffte, dass er gegangen war oder nicht zurückkehren würde, während sie arbeitete.
Vorsichtig begann sie mit ihrer Aufgabe, staubte die Möbel ab und räumte Gegenstände zurück an ihren Platz. Ihre Bewegungen waren leise und effizient, ihr Ziel war es, schnell fertig zu werden und unbemerkt zu verschwinden. Sie war gerade dabei, den Schreibtisch zu reinigen, als sie hinter sich das Geräusch einer sich öffnenden Tür hörte.
Ihr Körper erstarrte, jeder Muskel spannte sich an, als weiche Schritte in den Raum tappten. Sie drehte sich langsam um, der Atem stockte ihr in der Kehle.
Lucien stand da, ein Handtuch locker um die Hüften gewickelt, Wassertropfen rannen seine muskulöse Brust und Arme hinab. Sein feuchtes Haar klebte an seiner Stirn und verlieh ihm ein uncharakteristisch zerzaustes Aussehen. Sein scharfer, durchdringender Blick fixierte sie, und die Luft zwischen ihnen wurde schwer vor Spannung.
"Na sowas", sagte er gedehnt, ein Grinsen umspielte seine Lippen. Begleitet von einem Stirnrunzeln: "Schau an, wer beschlossen hat, in meinen privaten Bereich einzudringen."
Arias Wangen erröteten, und sie senkte schnell den Blick, den Putzlappen fest in ihren Händen umklammernd. "I-Ich wurde geschickt, um Ihr Zimmer zu reinigen", stammelte sie, ihre Stimme kaum lauter als ein Flüstern.
Lucien lachte, ein tiefes, spöttisches Geräusch, das ihre Haut prickeln ließ. "Natürlich wurdest du das. Ich hatte vergessen, dass du derzeit ein Dienstmädchen bist. Aber ich kann mich nicht erinnern, nach deinen Diensten gefragt zu haben."
"Ich hatte keine Wahl", sagte sie leise und versuchte, ihre Stimme ruhig zu halten. "Bitte, ich werde nur fertig machen und dann gehen."
"Fertig machen und gehen?", wiederholte er und trat einen Schritt näher. "Wie kühn von dir anzunehmen, dass du irgendetwas in meinem Zimmer ohne meine Erlaubnis tun kannst."
Aria zuckte zusammen, ihre Finger zitterten, als sie weiter abstaubte. "Ich werde nicht lange brauchen."
Lucien verschränkte die Arme und lehnte sich lässig gegen den Bettpfosten, während er sie beobachtete. In seinen Augen lag ein Funken Belustigung, aber auch etwas Dunkleres, etwas, das ihren Puls vor Unbehagen beschleunigte.
"Du bist ziemlich mutig", sagte er, seine Stimme voller Sarkasmus. "In meinen Raum zu spazieren, als würdest du hierher gehören."
"Ich gehöre nicht-"
"Genug", unterbrach er sie, sein Ton scharf. "Ich habe kein Interesse an deinen Ausreden."
Aria biss sich auf die Lippe, ihr Herz hämmerte in ihrer Brust. Sie zwang sich, sich auf ihre Aufgabe zu konzentrieren, aber seine Präsenz war überwältigend, sein Blick wie ein Gewicht, das auf ihr lastete.
Lucien ließ die Stille sich dehnen, sein Grinsen wurde breiter, als er ihr Unbehagen bemerkte. Schließlich setzte er sich auf die Bettkante, das Handtuch rutschte tief auf seinen Hüften. Er lehnte sich leicht zurück, seine Haltung entspannt, aber seine Augen fest auf sie gerichtet.
"Komm her", sagte er plötzlich, seine Stimme tief und befehlend.
Aria erstarrte, ihre Hände umklammerten den Lappen fest. "W-Was?"
"Du hast mich gehört", sagte er und neigte leicht den Kopf. "Komm her."
Sie zögerte, ihre Instinkte schrien sie an, sich zu weigern, aber der Blick in seinen Augen ließ keinen Raum für Widerspruch. Widerwillig legte sie den Lappen weg und näherte sich ihm, ihre Schritte langsam und unsicher.
"Schneller", sagte er, ein Hauch von Ungeduld in seinem Ton.
Ihr Herz pochte, als sie wenige Schritte von ihm entfernt stehen blieb, unsicher, was er wollte.
Lucien gestikulierte lässig. "Näher."
Sie trat vor, ihre Knie streiften fast die seinen.
"Gut", sagte er, seine Stimme jetzt weicher, fast ein Schnurren. "Du bist nicht völlig nutzlos."
Aria schluckte schwer, ihr Blick auf den Boden gerichtet.
"Sieh mich an", sagte er, sein Ton ließ keinen Raum für Verweigerung.
Sie hob widerwillig die Augen und begegnete seinem scharfen Blick.
"Massiere meine Schultern", sagte er, sein Grinsen kehrte zurück. "Da du schon hier bist, kannst du dich auch nützlich machen."
Aria blinzelte, ihre Lippen öffneten sich vor Schock. "Ich... ich denke nicht-"
"Habe ich nach deiner Meinung gefragt?", unterbrach er sie und hob eine Augenbraue. "Tu es."
Ihre Hände zitterten, als sie näher trat, ihre Fingerspitzen streiften seine feuchte Haut. Arias Hände zitterten, als sie über Luciens Schultern schwebten. Sie zögerte, aber seine Stimme, tief und rau, durchschnitt die Stille.
"Hör jetzt nicht auf", murmelte er, ohne sich umzudrehen, die Spannung in seinen Worten unverkennbar.
Ihr stockte der Atem, und sie drückte ihre Handflächen gegen seine Haut. Die Hitze, die von ihm ausging, war überraschend, seine Muskeln gespannt und hart unter ihrer zögernden Berührung. Als ihre Finger begannen zu kneten, hörte sie, wie er scharf ausatmete, seine breiten Schultern bewegten sich leicht.
Lucien blieb still, aber sein Körper verriet ihn. Die Art, wie seine Muskeln sich unter ihrer Berührung anspannten und entspannten, das leichte Zittern in seinem Atem und die Art, wie er den Kopf nach vorne neigte - all das sagte ihr, dass sie sich die Hitze, die zwischen ihnen knisterte, nicht einbildete.
"Mache ich es richtig?", flüsterte Aria, unsicher, ob sie die Massage meinte oder etwas viel Tieferes.
Lucien lachte leise, das Geräusch vibrierte durch seine Brust. "Wenn du fragen musst, dann scheinst du nicht aufzupassen." Damit drehte er sich leicht um, um sie anzusehen, seine Augen glänzten vor Verlangen.