Lira und Varen (2)

"Wie erwartet... Wenn es ums Täuschen geht, gibt es niemanden, der besser ist als eine Hure."

Varens Hohn vertiefte sich, seine Worte trieften vor Grausamkeit, als er näher trat, seine Stimme leise, aber im ganzen Raum zu hören. "Obwohl deine Entscheidung dich das Leben des Mannes gekostet hat, den du angeblich 'geliebt' hast, scheint es dich nicht mehr zu kümmern, oder? Es ergibt jedoch Sinn. Schließlich hast du nur mit ihm gespielt wie mit einem Spielzeug. Du hast ihn nie geliebt. Du warst nie dazu fähig."

Die Worte durchschnitten die Luft wie eine Klinge, schärfer als jedes Schwert. Für einen Moment herrschte im Raum Totenstille, und selbst das Flüstern verstummte. Valeria stockte der Atem, als sie Lira beobachtete, ihre Augen weiteten sich leicht, als sie den Wandel in der Luft spürte. Die ruhige, gefasste Maske, die Lira so lange getragen hatte, begann zu bröckeln.