Die Erpresserin wurde erpresst.

„Na, na... endlich treffe ich dich mal allein, Freak", sagte Amanda geschmeidig, ihre Stimme mit falscher Süße durchzogen, die kaum das Gift darunter verbergen konnte. Sie lehnte sich lässig neben Sumaya an das Waschbecken, als wäre dies nur ein beiläufiges Gespräch zwischen Freundinnen – aber ihre Augen waren scharf, beobachteten Sumaya wie ein Raubtier, das auf eine Reaktion wartet.

Sumayas Rückgrat versteifte sich, ihr Kiefer war so fest zusammengepresst, dass es schmerzte. Das Letzte, was sie jetzt brauchte, waren Amanda und ihre kleinlichen Spielchen – nicht jetzt, nicht wenn sie sich ohnehin kaum zusammenhalten konnte.

Sie starrte auf das Waschbecken hinunter und weigerte sich, Amanda die Genugtuung einer Reaktion zu geben. Ihre Hände ballten sich an ihren Seiten zu Fäusten, die Nägel gruben sich in ihre Handflächen, bis es stach – ein Schmerz, den sie willkommen hieß, wenn er sie nur geerdet hielt.

Amandas Grinsen vertiefte sich, ihre Augen glitzerten mit stillem Triumph.