Wie alles begann (II)

Die Frau ging direkt auf sie zu. Panik ergriff Sumaya für einen flüchtigen Moment – sie versteifte sich, wappnete sich für den Aufprall. Doch die Dienerin ging durch sie hindurch, als wäre sie nichts weiter als Nebel. Ein scharfes Keuchen entfuhr ihren Lippen. Sie drehte sich um und beobachtete, wie die Frau weiterging, völlig ahnungslos von ihrer Existenz. Ihr Atem stockte, Verwirrung wirbelte in ihrem Kopf.

War sie hier nur ein Geist? Ein Schatten am falschen Ort, der in einer Welt stand, die nicht die ihre war?

Ihre Finger krümmten sich an ihren Seiten, als die Erkenntnis sie traf. Die Mondgöttin – Selene – musste sie in eine Erinnerung gezogen haben, einen Moment, der in der Zeit vergraben war und sich nun um sie herum abspielte, als wäre sie ein Teil davon. Noch immer benommen wandte sich Sumaya wieder den Schwestern zu, näherte sich ihnen, begierig, mehr zu sehen.