Elize schrie und zeigte auf den Wolf auf ihrem Bett: "Zack! Du bist es! Du bist dieser Wolf!"
Der Wolf bellte sie an. Er stand auf dem Bett auf und wimmerte, um seine Frustration darüber zu zeigen, dass Elize nur am Fußende des Bettes stand und nicht näher kam.
"Spiel keine Spielchen mit mir, Zack. Verwandle dich zurück in deine menschliche Form." Sagte sie mit zusammengekniffenem Gesicht, die Hände in die Hüften gestemmt.
Ein tiefes Knurren entfuhr dem Wolf als Warnung.
"Huh. Versuchst du, eine Hexe zu erschrecken? Ich weiß alles über deine Art!" sagte Elize und zeigte mit dem Finger auf den gereizten Wolf.
Der Wolf stieß einen Seufzer aus und starrte sie geschlagen an. Ein schmerzerfüllter Blick erfüllte seine Augen. Elize wollte hingehen und ihn trösten. Aber sie beherrschte sich. Sie atmete tief ein und klärte ihre Gedanken.
"Wie bist du hereingekommen?!" fragte Elize das Geschöpf und sah sich in ihrem Zimmer um. Die weißen Vorhänge wehten ihr entgegen, während ein sanfter Wind über ihren Körper strich und sofort Schauer durch ihre noch nasse Gestalt sandte.
"Du bist durch das Fenster hereingekommen?!" schrie Elize den Wolf an, als sie sich zu ihm umdrehte.
Der Wolf bellte zustimmend.
Plötzlich fühlte sie sich befangen, als sie sich an das vertraute Gefühl erinnerte, dass jemand sie beobachtete, während sie im Badezimmer war. Ihre Augen weiteten sich vor Schock. Sie keuchte.
"Nein! Du Perv-"
Der Wolf stieß plötzlich ein langes Heulen aus, das sie in einen Trancezustand versetzte.
Der Schmerz in ihrer Brust, der sie den ganzen Tag über gequält hatte, verstärkte sich plötzlich, als sie spürte, wie sie irgendwohin in ihren eigenen Körper gesaugt wurde. Sie konnte eine intensive Sehnsucht nach dem Geschöpf spüren, die aus ihrem Inneren aufstieg. Sie wollte in seiner Nähe sein.
Elize fühlte sich zu dem Wolf hingezogen, als wäre ein Seil an ihr Herz gebunden und das Geschöpf würde daran ziehen. Sie war plötzlich sehr nervös. Sie ging langsam zur Seite des Bettes und setzte sich vorsichtig auf dessen Rand, um das Gleichgewicht des riesigen Wolfes nicht zu stören, der auf einem wirklich federnden Bett stand.
Während sie zusah, kam der Wolf näher zu ihr, bis sie das weiche Haar seiner Beine an ihrer nackten Hand spüren konnte. Sie erschauderte, die Berührung sandte einen elektrischen Schlag durch sie hindurch. Sie verspürte den Drang, nach ihm zu greifen und mit den Fingern durch sein weiches Fell zu fahren, das jetzt im Licht des durch das Fenster scheinenden Mondes golden schimmerte.
Der Wolf beugte sich hinunter und begann sein Gesicht an ihrem zu reiben. Elize konnte sich nicht mehr zurückhalten, sie hatte keine Kontrolle mehr. Etwas in ihr reagierte auf die Berührung des Wolfes und wollte mehr.
Sie griff auf den Rücken des Wolfes und spürte das weiche dunkle Fell, das seine straffen Muskeln bedeckte. Das Geschöpf ließ ein leises Wimmern hören und zitterte bei der Berührung.
Wärme erfüllte ihren Körper, als das Geschöpf sie mit seiner Nase anstupste. Es begann, die Seite ihres Halses zu lecken und wanderte langsam zu ihrer Brust hinunter.
Elize spürte, wie ihr Herzschlag sich beschleunigte, und sie verflocht ihre Finger mit dem Fell des Wolfes, ein leises Stöhnen entwich ihren geöffneten Lippen bei dem Feuer, das sich in ihrem Körper aufbaute, überall wo er sie berührte.
Plötzlich spürte sie etwas Scharfes, das ihre Haut knapp über ihrem Schlüsselbein berührte, ein warmer Atem fächelte über die Stelle.
Der Wolf grunzte.
"Markiere mich", kamen Worte aus ihrem Mund in einer Stimme, die Elize nicht wiedererkennen konnte. Es war ihr egal, denn in diesem Moment sehnte sich ihr Körper nach etwas und es hatte jedes bisschen ihres Wesens übernommen.
Sie konnte sehen, dass der Wolf vor ihr jetzt keuchte, jeder Blick auf sie ließ seine Muskeln anspannen. Er hob seinen Kopf von ihrer Brust, um ihr gerötetes Gesicht anzusehen. Seine klaren blauen Augen projizierten das Verlangen, das sein Körper ausstrahlte.
Elize wurde gestoßen, ihr Oberkörper fiel zurück aufs Bett, als der Wolf sich über ihr positionierte. Ihr Herzschlag klang wie ein lauter Trommelschlag in ihren Ohren, in Erwartung.
Ihr Körper sehnte sich nach der Berührung des Geschöpfs, als sie ihre Hände zu ihm hob und ihn einlud, sich in ihren Hals zu lehnen.
Der Wolf rieb seine Schnauze in der Höhlung ihres Schlüsselbeins und ließ sie erschaudern. Sie zog an den Haaren in seinem Nacken, um ihn weiter nach unten zu führen. Sie konnte zwei scharfe Spitzen spüren, die über die Haut über ihren Brüsten strichen, als süßer Schmerz sich in ihr ausbreitete.
Der Wolf ließ ein tiefes Knurren voller Verlangen hören.
"Bitte Zachariah, markiere mich", sagte sie wieder keuchend, in einer tiefen, doch flehenden Stimme. Wer sprach für sie?
Plötzlich schrie sie auf, als glühend heißer Schmerz durch ihr ganzes Wesen fuhr, ausgehend von knapp unter ihrem Schlüsselbein. Sie zog mit all ihrer Kraft an den Haaren des Geschöpfs, als seine Zähne in ihre Haut sanken. Tränen rollten aus ihren Augen, als sie "bitte" in einer winzigen Stimme flüsterte.
Bald wurde der Schmerz durch eine langsame Wärme ersetzt, die durch jedes Blutgefäß in ihr strömte. Der Wolf hob seinen Kopf von ihrer Brust und sah auf sie herab. Langsam aber stetig beruhigte sich Elize, als ein gemischtes Gefühl von Glück und Frieden sich über sie legte. Etwas Warmes sickerte aus ihrer Haut, wo die Fangzähne des Wolfes einst waren.
Das Geschöpf leckte die Stelle und sandte erneut diese kleinen elektrischen Schläge durch ihren ganzen Körper.
Sie seufzte glücklich.
Sie war müde, dachte Elize, als ihre Augen schwer wurden. Sie schloss die Augen, als der Schlaf sie überkam. Sie spürte, wie der Wolf sich neben ihr aufs Bett plumpsen ließ, während ein angenehmer Geruch nach Wald und Honig ihre Sinne erfüllte. Unbewusst drehte sie sich zu ihm und kuschelte sich in seinen warmen Körper und schlief mit einem Lächeln auf ihrem Gesicht ein.
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Die Morgenstrahlen schimmerten durch das Fenster und fielen auf das schlafende Gesicht von Elize. Sie stöhnte klagend und suchte blind nach einem Kissen, um ihr Gesicht vor der Sonne zu schützen. Sie schlug ein paar Sekunden lang um sich, als ihre Hand auf etwas Hartes traf.
Verwirrt fuhr sie mit den Händen über das Objekt, immer noch mit geschlossenen Augen.
"Mmm.." stöhnte jemand neben ihr, und es klang sehr nach jemandem, den sie kannte.
"Oh nein." zischte sie.
Sie zog schnell ihre Hand zurück und schoss vom Bett hoch. Der Geruch nach Wald und Honig hing im Raum und schien von der halbnackten Gestalt auf dem Bett auszugehen. Verlangen keimte in ihr auf und zog an ihrem Herzen, den Mann zu berühren. Warum fühlte sie sich plötzlich so? Sie sollte eigentlich weglaufen.
Ihr Blick fiel auf den schlafenden Mann. Seine perfekt geformten Muskeln waren jetzt entspannt und seine Gliedmaßen waren über die gesamte Fläche des Bettes ausgebreitet. Der Wulst an seinem langen Hals bewegte sich, als er seinen Speichel schluckte und unbewusst den Speichel von der Seite seines Gesichts wischte. Die weichen Wellen seines braunen Haares waren unordentlich, aber dennoch so ansprechend. Der übliche harte Ausdruck, den er auf seinem Gesicht trug, war verschwunden, ersetzt durch eine kindliche Unschuld.
Zum ersten Mal wollte Elize still auf dem Bett stehen bleiben und sich nicht bewegen, während ihr Verstand sich in den scharfen Konturen des Gesichts des schlafenden Mannes verfing. Sie konnte ihre Augen nicht von ihm abwenden, noch konnte sie sich zurückhalten.
Ein Gefühl der Wärme breitete sich in ihrem Herzen aus, als sie sich langsam hinunterbeugte und ihre Hand auf sein perfekt gemeißeltes Gesicht legte. Sie spürte ein warmes Kribbeln, das ihre Arme hinaufwanderte. Seine buschigen Augenbrauen runzelten sich bei der Berührung.
Bevor sie ihre Hand wegnehmen konnte, flatterten seine Augenlider träge auf und sie wurde plötzlich in einem Ozean von Blau ertränkt. Ihr Herzschlag beschleunigte sich unter diesem Blick.
"Zack, ich-"
Sie wurde auf ihn herabgezogen, bevor sie den Satz beenden konnte.
"Hmm, das ist ein schöner Traum." murmelte Zack, schloss wieder seine Augen und hielt Elize fest in seinen Armen.
"Ähh, hallo?" sagte Elize, während sie versuchte, sich aus dem fester werdenden Griff zu befreien.
"Shhh... Sag nichts." sagte Zack, der jetzt mit geschlossenen Augen lächelte. "Du riechst gut."
"Aber kannst du deinen Griff etwas lockern? Es ist schwer zu atmen." sagte Elize und schlug auf seine muskulösen Hände.
Zacks Augen flogen auf und weiteten sich bei der Erkenntnis. Er schob Elize schnell weg und setzte sich auf dem Bett auf.
"Hey! Vorsichtig!" beschwerte sich Elize über die Reaktion.
"Bitte sag mir, dass das ein Traum ist." sagte Zack, alle Farbe aus seinem Gesicht gewichen.
"Ähm, sicher. Aber schöne Aussicht." sagte sie und zeigte auf seinen Körper, der kaum von ihrer weißen Decke bedeckt war.
Zack sah auf sich herab und blickte dann in völligem Schock zurück auf die kleine Schwester seines Freundes.
"Nein! Was habe ich getan?"