Uralte Wesen (3)

Das sanfte Nachmittagslicht sickerte durch die hohen Bogenfenster des Gästehauses. Der schwache Duft von Lavendel hing in der Luft, eigentlich zur Beruhigung gedacht, aber er half wenig gegen meine Nervosität. Meine Stiefel klackerten auf dem polierten Steinboden, als ich mich Faidons Gemächern näherte, die Last meines Vorhabens drückte schwer auf meine Brust.

Ich stieß die Tür auf, ohne zu klopfen. Faidon lag aufrecht im Bett, seine sonst so befehlende Präsenz durch die Blässe seiner Haut gemindert. Seine Halswunde war fest verbunden, und sein Atem ging langsam, aber gleichmäßig. Neben ihm lümmelte Eryx bereits in einem Sessel, als gehöre ihm der Platz, ein Bein lässig über die Armlehne geschlagen. Kharis stand am Fenster, seine scharfen Augen musterten das Gelände draußen.

"Idalia", schnurrte Eryx, seine Lippen verzogen sich zu einem spöttischen Lächeln, als er sich nach vorne lehnte. "Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, du hast mich vermisst."