KAPITEL 116

Deshalb hatte sie diese Entscheidung getroffen.

Aber jetzt, als sie vor Raymond und seiner Familie stand, traf sie die Erkenntnis wie eine Welle, die gegen das Ufer schlug.

Sie hätte zuerst zu ihm kommen sollen.

Sie hätte es mit ihm besprechen sollen, bevor sie eine so große Entscheidung traf.

Aber das hatte sie nicht.

Weil Wut ihr Urteilsvermögen getrübt hatte.

Und jetzt musste sie sich den Konsequenzen stellen.

In diesem Moment zitterten ihre Finger leicht, ihr Herz pochte, als sie sich zwang zu sprechen.

"Es tut mir leid," sagte sie schließlich, ihre Stimme kaum mehr als ein Flüstern.

"Es tut mir wirklich, wirklich leid."

Raymonds Vater, der sie aufmerksam beobachtet hatte, ergriff endlich das Wort, seine Stimme ruhig, aber bestimmt.

"Was ist los?" fragte er, sein Blick scharf, durchdringend.

"Hoffentlich ist nichts bei der Arbeit passiert?"

Seine Worte sendeten eine Welle der Anspannung durch den Raum.