Erstaunt

Melanie war erstaunt. Als sie vom Innenhof des Hotels auf die umliegenden Berge blickte, konnte sie es kaum glauben. Sie hatte nicht nur geschlafen – sie hatte die gesamte Reise von einer Stadt zur anderen verschlafen. Von dem geschäftigen Lärm der Stadt war sie nun in der ruhigen Umgebung, umgeben von Frieden.

Sie rührte mit ihrem Löffel im Kaffee und beobachtete, wie sich die Wellen ausbreiteten. Wie lange war es her, dass sie sich so entspannt gefühlt hatte? Sie saß seit drei Stunden hier, starrte einfach nach draußen, zum ersten Mal seit langem ohne Eile. Ihr Kopf war völlig leer.

Oder zumindest fast leer. Ein Gedanke weigerte sich zu verschwinden – er. Er schien in ihrem Kopf zu wohnen. Der Mann, der gerade oben tief und fest schlief. Nach ihrem frühmorgendlichen "Treffen" hatte er sie eng an sich gezogen, etwas darüber gemurmelt, dass er jetzt nur schlafen wolle, da er von der Fahrt erschöpft sei, und war dann prompt eingeschlafen – praktisch auf ihr.