Wu Yuxuan, heirate mich!

Der Mann vor ihr runzelte die Stirn, seine Stimme von Besorgnis durchzogen. "Ich habe dir nicht wehgetan, oder?"

Chen Lins Blick senkte sich, ihr Gesicht errötete, ihr Herz hämmerte in ihrer Brust.

Sie öffnete den Mund, um zu antworten, aber die Worte schienen zu verschwinden, bevor sie sich formen konnten.

Sie wollte nein sagen, dass er ihr nicht wehgetan hatte – überhaupt nicht. Aber das Stechen in ihrer Brust kam nicht von dem Zusammenstoß. Es war das erdrückende Gewicht des Verrats.

Wu Yuxuan beobachtete sie, seine Augen verengten sich leicht, er spürte die Spannung.

Als er sah, wie sie den Kopf senkte, vertiefte sich seine Besorgnis, und er nahm an, dass er sie vielleicht härter getroffen hatte, als er dachte.

Doch dann, ohne Vorwarnung, schnellte Chen Lins Kopf nach oben, ihre Augen blitzten mit etwas, das weit intensiver war als Schmerz.

Es war, als hätte sie eine Entscheidung getroffen, die nicht rückgängig gemacht werden konnte.

Und dann purzelten die Worte von ihren Lippen, roh und unsicher. "Wu Yuxuan, heirate mich."

Ihre Stimme zitterte unter dem Gewicht der Bitte, aber in ihren Augen lag eine unbestreitbare Entschlossenheit.

Sie hatte es gesagt.

Und in diesem Moment fühlte sie sich trotz des Sturms in ihrem Herzen entschlossener als je zuvor.

Wu Yuxuan blinzelte, sein Verstand bemühte sich, ihre Worte zu verarbeiten. Er starrte sie an, die Luft war dick vor Verwirrung.

Chen Lin war sich nicht sicher, was sie dazu gebracht hatte, es zu sagen.

Vielleicht war es die Rohheit ihrer Gefühle, die Bitterkeit, die in ihrer Brust brannte.

Vielleicht war es der Wunsch, die Kontrolle über ein Leben zurückzugewinnen, das ihr genommen worden war.

Was auch immer es war, sie fuhr fort, ihre Stimme jetzt stetiger.

"Ich will dich aus zwei Gründen heiraten," fuhr sie fort, ihre Stimme klar, aber mit einem Hauch von Verletzlichkeit. "Erstens will ich Rache an Wu Changming für seinen Verrat an mir. Und zweitens..." Ihre Stimme wurde sanfter, ihre Hände ballten sich zu Fäusten. "Ich weiß, dass Opa sich Sorgen um mich macht. Ich kann nur daran denken, jemanden zu heiraten, dem er vertraut, um sein Gemüt zu beruhigen."

Wu Yuxuans Schweigen hing schwer in der Luft. Er antwortete nicht sofort, beobachtete sie einfach, als ob er versuchte, ihre Motive zu enträtseln. Seine Augen, sonst so stetig, flackerten mit etwas Unlesbarem.

Chen Lins Mut begann unter seinem Schweigen zu bröckeln. Jeder verstreichende Moment fühlte sich wie ein Gewicht an, das auf sie drückte und drohte, ihre Entschlossenheit zu zerschmettern.

Sie öffnete den Mund, aber ihre Worte blieben ihr im Hals stecken.

"Was gewinne ich dabei?" Wu Yuxuans Stimme durchschnitt die Spannung, direkt und gezielt.

Seine Frage traf sie wie eine Welle, und für einen Moment war sie wie betäubt.

Richtig, was könnte ich ihm bieten?

Wu Yuxuan war ein Geschäftsmann – er würde sich auf diese Vereinbarung nicht einlassen, wenn nicht etwas für ihn dabei herausspränge.

Ihr Verstand raste, und dann traf sie eine Idee wie ein Blitz. "Ich gebe dir alles, was ich habe," sagte sie, die Worte sprudelten heraus, bevor sie sie aufhalten konnte. Als sie sah, wie sich seine Augenbraue hob, stieg ihre Entschlossenheit. "Du weißt, dass mein Opa plant, mir das Unternehmen zu vererben. Ich werde dir alle meine Anteile geben."

Die Chen-Gruppe war Milliarden wert, ein Eckpfeiler in der Branche.

Sie war nicht so groß wie sein Imperium, aber immer noch ein Vermögen. Und sie, als seine Frau, wäre ein Preis für sich – eine einflussreiche Figur, eine Verbindung in der Welt der Unterhaltung.

Sie wartete auf seine Antwort, den Atem vor Erwartung angehalten. Aber Wu Yuxuans Antwort war langsam und bedacht.

"Was dein ist, wäre mein, und was mein ist, wäre dein, sobald wir verheiratet sind. Das zählt nicht."

"Ah?" Chen Lins Stimme stockte.

Sie wusste nicht, wie sie antworten sollte.

Wenn er weder ihr Unternehmen noch ihren Reichtum wollte, was wollte er dann von dieser Verbindung?

Was blieb noch anzubieten?

Verzweiflung krümmte sich in ihrer Brust, und ihre nächsten Worte waren fast hektisch. "Was willst du dann?"

Wu Yuxuan erwiderte ihren Blick. "Ich will dein Herz."

Chen Lin blinzelte, aus dem Gleichgewicht gebracht durch die Einfachheit seiner Antwort.

"Was meinst du?" fragte sie, ihre Stimme kaum ein Flüstern, als ob sie befürchtete, die Antwort könnte etwas Zerbrechliches in ihr zerschmettern.

Für einen langen Moment war Wu Yuxuan still, seine Augen suchten in ihren. Dann sprach er, die Worte durchschnitten den Nebel. "Ich will keine Zweckehe. Ich will eine Ehe, die auf Vertrauen aufgebaut ist, auf etwas Echtem."

Chen Lins Herz setzte einen Schlag aus.

Sie hatte erwartet, dass er wie alle anderen sein würde – ein Mann des Ehrgeizes, der in ihrer Verbindung nur geschäftliche Vorteile suchte.

Aber das war anders.

Es ging um Gefühle.

Darum, etwas Echtes zu wollen.

Ihre Lippen öffneten sich, ihr Verstand wirbelte vor Verwirrung und Erkenntnis. "Du... du willst eine echte Ehe?"

Er nickte, sein Blick unerschütterlich. "Ja. Und ich muss wissen, dass du mich nicht aus Bequemlichkeit oder aus Rache heiratest. Ich brauche dein Herz, Chen Lin. Ganz und gar."

Chen Lin holte Luft, ihre Gedanken drehten sich.

Sie hatte immer geglaubt, dass Ehe, besonders in ihrer Welt, nichts weiter als eine Transaktion war, ein Mittel zum Zweck. Aber Wu Yuxuan verlangte etwas ganz anderes.

Etwas, von dem sie nicht sicher war, ob sie es im Moment geben konnte.

Aber eines wusste sie mit Sicherheit: Sie hatte keine andere Wahl, als es zu versuchen.

Sie zögerte einen Moment, dann sah sie ihm direkt in die Augen. "Dann lass uns uns nach der Hochzeit kennenlernen. Gib mir Zeit. Ich wurde gerade betrogen, und es wird nicht leicht für mich sein, sofort etwas zu fühlen." Ihre Stimme wurde sanfter, aber es lag eine stählerne Kante darin. "Solange du mir nicht wehtust, werde ich dir mein Herz geben. Mit der Zeit."

Wu Yuxuan war für einen langen Moment still, sein Blick verließ nie den ihren.

Dann, mit einem leichten Nicken, sprach er wieder, seine Stimme leise und aufrichtig. "Ich werde dir helfen, es ihnen heimzuzahlen für das, was sie dir angetan haben, aber ich werde nicht zulassen, dass Hass dich verzehrt. Ich werde nicht zulassen, dass meine Frau ihr Leben nur von Rache getrieben lebt."

Chen Lin spürte, wie sich eine Wärme in ihrer Brust ausbreitete, und zum ersten Mal seit was wie eine Ewigkeit schien, glaubte sie, dass vielleicht, nur vielleicht, dies funktionieren könnte.

"Wann willst du heiraten?" fragte Wu Yuxuan, seine Stimme stetig, unerschütterlich.

Chen Lin zögerte nicht. "Jetzt."