Kapitel 38: Gefesselt

Kapitel 38 – Gefesselt

Noah hatte keine Worte.

Was er fühlte, konnte nicht benannt werden.

Es war keine Angst. Es war keine Ehrfurcht.

Es war, als hätte etwas seine Seele aufgerissen – sie bloßgelegt, nackt unter einem göttlichen Blick.

Keine Augen. Etwas Schlimmeres.

Elisabeths Stimme hallte in seinem Kopf wider.

"Was für eine wunderschöne Seele."

Seine Stirn runzelte sich tiefer.

Instinktiv entfachte sich seine Aura der Grenzenlosigkeit – hüllte seine Seele in endlose Tiefen. Ein unendlicher Abgrund des Seins, unerkennbar, unerreichbar.

Augenblicklich verschwand die Sichtbarkeit seiner Seele. Verborgen vor jeder Wahrnehmung.

Aber sie starrte immer noch.

"Deine Seele..." flüsterte sie, ihren Kopf leicht neigend. "Selbst Elijahs – strahlend, endlos, wie eine Sonne, die niemals stirbt – kommt nicht annähernd heran."

Ihre Stimme existierte jetzt nur noch in seinem Kopf. Privat. Intim. Erschreckend.