Kapitel 18: Die Schande eines Sohnes

Ich knallte meine Schlafzimmertür zu, meine Handfläche kribbelte noch immer von dem Aufprall auf Seraphinas Wange. Der Blick in ihren Augen verfolgte mich – nicht die Angst oder der Schmerz, den ich erwartet hatte, sondern etwas anderes. Etwas, das meinen Magen mit einem ungewohnten Gefühl verkrampfen ließ.

Schuld.

"Verdammt!" Ich schleuderte eine nahestehende Vase gegen die Wand. Sie zerschellte, die Scherben verteilten sich über den Boden wie meine Selbstbeherrschung.

Ich hatte sie geschlagen. Trotz allem, trotz all meines Hasses und meiner Verbitterung ihr gegenüber, hätte ich nie gedacht, dass ich sie körperlich angreifen würde. Mein Vater hatte uns besser erzogen als das.

Ich ließ mich auf die Kante meines Bettes fallen und vergrub mein Gesicht in den Händen. Mein Wolf lief unruhig in mir umher, winselnd vor Bedrängnis. Er war aufgewühlt gewesen seit dem Moment, als meine Hand Seraphinas Wange berührt hatte. Selbst er billigte es nicht.