Kapitel 23: Die Angst eines Alphas

Orion Nachtflügels Nasenflügel bebten, als er beobachtete, wie Lilith Thornes Augen triumphierend über den Esstisch hinweg glänzten. Ihr selbstgefälliges Lächeln ließ seinen Magen verkrampfen. Sie hatte bekommen, was sie wollte – ihre Konkubine zu sein – aber ihr Sieg fühlte sich für ihn jetzt hohl an.

„Schon bald werde ich dir ebenbürtig sein", schnurrte Lilith zu Seraphina.

Orion studierte das Gesicht seiner Gefährtin und wartete auf den Ausbruch von Schmerz, die Tränen, die Wut. Aber Seraphinas Ausdruck blieb vollkommen ruhig.

„Eine Konkubine ist niemals einer Luna ebenbürtig", erwiderte sie mit fester Stimme.

Etwas an ihrer Gelassenheit beunruhigte ihn. Die Seraphina, die er seit der Schande ihres Vaters kannte, wäre zusammengebrochen, hätte weinend die Flucht ergriffen. Diese Frau erhob sich mit Würde, half ihrer Mutter auf die Füße und hielt nur inne, um Lilith ihre Abschiedsworte zu überbringen.

„Du kannst ihr Spielzeug sein, Lilith. Ich werde ihr Vermächtnis sein."