Kapitel 22: Der Stand der Luna

"Das Dienstmädchen, das ich gesehen habe, ist nicht hier", beharrte Seraphina, während ihre Augen ein letztes Mal die Reihe der Bediensteten musterten. Ihre Beine zitterten unter ihr, noch immer geschwächt von dem Gift, das ihr beinahe das Leben genommen hätte.

Kaelens Kiefer spannte sich an. "Bist du sicher?"

"Ja." Ihre Stimme schwankte nicht trotz ihrer Erschöpfung. "Ich habe dir gesagt, was ich gesehen habe."

Die Hausdame trat vor, die Hände ordentlich an der Taille gefaltet. "Alphas, wir haben jeden Mitarbeiter erfasst. Vielleicht ist die Luna... verwirrt von ihrer Tortur."

Seraphinas Wangen brannten. "Ich bin nicht verwirrt."

"Ein unbekanntes Dienstmädchen, das mysteriöserweise verschwindet, nachdem es vergifteten Saft gebracht hat?" spottete Orion. "Wie praktisch."

"Denkst du, ich lüge?" forderte Seraphina heraus und zwang sich, trotz der stützenden Hand ihrer Mutter an ihrem Ellbogen, aufrechter zu stehen.